Fußball-Regionalliga SV Straelen kann doch noch gewinnen

Straelen · Der Tabellenletzte hat sich im Abstiegskampf zurückgemeldet. Die Mannschaft feierte bei der SG Wattenscheid 09 ein 4:0. Abgesehen von der Anfangsphase lässt die Leistung für die Zukunft hoffen.

Antreiber und Torschütze: Marco Cirillo (gelbes Trikot) hatte mit einer starken Leistung großen Anteil am ersten Saisonsieg des SV Straelen.

Antreiber und Torschütze: Marco Cirillo (gelbes Trikot) hatte mit einer starken Leistung großen Anteil am ersten Saisonsieg des SV Straelen.

Foto: Heinz Spütz

Die Anhänger des Fußball-Regionalligisten SV Straelen hatten hörbar ihren Spaß. „Auswärtssieg“ hallte es in der zweiten Halbzeit durch das Lohrheide-Stadion – damit hatten die Fans der Grün-Gelben schon einmal Recht. Ob sie auch mit folgender Ankündigung richtig liegen, wird sich in Zukunft noch zeigen müssen: „Nie mehr Oberliga !“

Immerhin ist der Anfang gemacht. Mit einem am Ende souveränen 4:0 (2:0)-Erfolg im Kellerduell bei der SG Wattenscheid 09 hat der Tabellenletzte seine wahrscheinlich letzte Chance genutzt, noch einmal ernsthaft in den Kampf um den Klassenerhalt eingreifen zu können. Nach zuvor acht Niederlagen in Serie ist der ersehnte erste Dreier der neuen Saison endlich da. Und wenn die Mannschaft ab sofort an die starken 60 Minuten anknüpfen kann, die sie am Freitagabend zeigte, sollte einer erfolgreichen Aufholjagd nichts im Wege stehen. In den ersten 30 Minuten war der SV Straelen allerdings aufgetreten wie ein sicherer Absteiger – angesichts des klaren Erfolgs Schwamm drüber.

Zum Spiel: Die Anfangsphase gehörte vor der beachtlichen Kulisse von mehr als 800 Zuschauern der SG Wattenscheid 09. Das lag schlicht und einfach daran, dass von den Gästen von der Römerstraße nichts zu sehen war. Der Tabellenletzte igelte sich in der eigenen Hälfte ein – für eine Trendwende sprach zunächst einmal nichts.

Nach 13 Minuten klärte Innenverteidiger Hassine Refai im letzten Moment gegen einen Wattenscheider Angreifer, der ansonsten freie Bahn gehabt hätte. Dann verhinderte Torwart Julius Paris im Privatduell mit Kim Sané zweimal den drohenden Rückstand (16. und 19.). Und in der 24. Minute brachte der Wattenscheider Tom Sindermann das Kunststück fertig, den Ball aus günstiger Position am leeren Tor vorbei zu befördern. Über eine 2:0-Führung des Vorletzten aus der Lohrheide hätte sich zu diesem Zeitpunkt niemand beklagen können.

Doch offensichtlich ist das Spielglück, dessen Abwesenheit Straelens Sportlicher Leiter in dieser Saison schon häufiger beklagt hat, an die Römerstraße zurückgekehrt. In der 33. Minute fiel wie aus dem Nichts der Führungstreffer für die Gäste. Kapitän Ole Päffgen, den Trainer Bekim Kastrati für den angeschlagenen Leonel Brodersen-Salvador als Rechtsverteidiger eingesetzt hatte, setzte zu einem unwiderstehlichen Sololauf an. Sein Schuss wurde noch abgewehrt. Der Ball landete bei Kenan Dünnwald-Turan. Und der Neuzugang tat das, was ein Mittelstürmer tun muss: einnetzen.

Ab sofort kippte das Spiel völlig. Der SV Straelen hatte bis zum Schlusspfiff alles im Griff und deutete an, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt, die zuvor alles verloren hatte. Ex-Profi Marcel Heller und Said Harouz bildeten eine gefährliche und unberechenbare Flügelzange, im Mittelfeld tat sich einmal mehr Marco Cirillo als Antreiber hervor, der zudem mit einer glänzenden Schusstechnik ausgestattet ist. In der 41. Minute zog er von der Strafraumgrenze aus ab – schon stand’s 2:0 für den SV Straelen.

Auch nach dem Seitenwechsel dürften sich viele Zuschauer die Frage gestellt haben, wieso diese Mannschaft mit acht Niederlagen in die Saison gestartet ist. In der 71. Minute erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Hirotaka Yamada nach Heller-Vorarbeit auf 3:0 – aber angesichts der Straelener Überlegenheit war schon vorher längst der Deckel drauf. Wenig später durfte sich auch noch Spielmacher Jaron Vicario nach einem Solo in die Torschützenliste eintragen (74.).

Der SV Straelen ist wieder da. Wenn man die erste halbe Stunde zu den Akten legte, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Mannschaft das Feld von hinten aufgerollt hat.

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