Fußball Voba-Cup und 1000 Euro für den SV Sevelen

Rheurdt/Sevelen · Finale in Rheurdt: A-Ligist schlägt den favorisierten TSV Wachtendonk-Wankum im Elfmeterschießen. Platz drei geht an den Gast

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A ist der SV Sevelen längst wieder obenauf. Die Mannschaft sicherte sich den Voba-Cup und 1000 Euro Siegprämie. Da sitzt bestimmt eine neue Brille für den Rheurdter Volksbank-Filialleiter Frank Smitmans drin.

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A ist der SV Sevelen längst wieder obenauf. Die Mannschaft sicherte sich den Voba-Cup und 1000 Euro Siegprämie. Da sitzt bestimmt eine neue Brille für den Rheurdter Volksbank-Filialleiter Frank Smitmans drin.

Foto: ja/Heinz Spütz

Finale um den Voba-Supercup: SV Sevelen – TSV Wachtendonk-Wankum 3:0 nach Elfmeterschießen. Wenn es ums liebe Geld geht, ist mit dem gelernten Bankkaufmann Gunnar Gierschner nicht gut Kirschen essen. Als Trainer des Fußball-A-Ligisten SV Sevelen sicherte er sich mit seiner Mannschaft gegen den ambitionierten Bezirksligisten TSV Wachtendonk-Wankum im Elfmeterschießen den Voba-Supercup. Und ganz nebenbei auch noch satte 1000 Euro für die Mannschaftskasse.

Bevor es so weit war, mussten alle Beteiligten auf dem Sportplatz in Rheurdt 90 lange Spielminuten absolvieren. Der Außenseiter aus dem Hexenland war von Anfang an die agilere Mannschaft, ohne sich klare Chancen zu erspielen. Die Wachtendonker spielten aus einer sicheren Defensive heraus und waren bemüht, mit schnellen Kontern Akzente zu setzen. Unterm Strich kam bei beiden Mannschaften nichts dabei herum, teilweise erstickte das Spiel in kleineren Fouls und Zweikämpfen im Mittelfeld.

Zu Beginn der zweiten Hälfte bot sich den rund 150 Zuschauern das gleiche Bild, wobei die Elf von TSV-Trainer Günter Abel offensichtlich die Order bekommen hatte, etwas offensiver ans Werk zu gehen. Die Sevelener Abwehr um Martin Backus stand nach wie vor sicher und stabil. Und das Abel-Team schien keine Lösung auf Lager zu haben, die Abwehrlinie zu durchbrechen.

Nach exakt 75 Minuten der erste gefährliche Abschluss der Wachtendonker. Jonas Tersteegen im Tor des SV Sevelen musste sich ordentlich lang machen, um den Ball um den Pfosten zu lenken. Im direkten Gegenzug wurde auch sein Kollege Joshua Claringbold zum ersten Mal nach einem Distanzschuss geprüft. Schrecksekunde in der 78. Minute für den SV Sevelen, als der von Eric Holz getretene Freistoß nur um Zentimeter am Torwinkel vorbeistrich. Tersteegen blies zu Recht die Backen auf, denn dieser Ball wäre für ihn unerreichbar gewesen.

Gierschner schickte kurz vor Schluss seine Allzweckwaffe auf den Platz – Mark Helmes mit der rechten Klebe. Nach genau 90 Minuten pfiff Schiedsrichter Lars Grell eine Partie ab, die auch keinen Gewinner oder Verlierer verdient hatte. Im fälligen Elfmeter avancierte Jonas Tersteegen zum Helden des Voba-Cup 2018. Er parierte mal eben die Versuche von Christian Schmitz, Samet Caliskan und Cristian Voicu. Und weil seine Teamgefährten Martin Backus, André Leenen und Philipp Langer jeweils sicher verwandelten, darf der SV Sevelen als stolzer Voba-Cup-Sieger in die neue Saison starten.

„Die erste Halbzeit ging klar an Sevelen, die zweite an uns. Und Elfmeterschießen ist immer Glücksache“, meinte Wa.-Wa.-Kapitän Alexander Rasch. Sevelens Coach Gierschner lobte die Moral seiner Jungs und stellte zufrieden fest: „Maximalziel erreicht.“

TSV Wachtendonk-Wankum: Joshua Claringbold – Alexander Rasch, Christian Schmitz, Benjamin Dolle, Marco Härtner, Christian Voicu, Eric Holz, Sascha Simrodt, Charalabos Michos, Samet Caliskan, Robin Baumgart­–Philipp Kraus (Ersatztorwart), Tobias Eickmanns, Tom Flemming, Trainer Günter Abel.

SV Sevelen: Jonas Tersteegen – Markus Siemons, Andreas Terhoeven, Markus Esters, Martin Backus, Philipp Langer, Jens Schwevers, André Leenen, Dustin Ronnes, Christoph Fronhoffs, Lucas Claus; Robin Schmidt (Ersatztorwart), Matthias Deckers (Ersatztorwart), Michael Sibben, Simon Bledzki, Dennis Schmidt, Nik Wolf, Mark Helmes; Trainer Gunnar Gierschner und sein Assistent Heiko Kuhlmann.

Spiel um Platz drei: SV Straelen II – Spvgg. Rheurdt/Schaephuysen 0:14 (0:8). Eins steht fest: Im Wettbewerb um den Voba-Cup hat sich der SV Straelen nicht unbedingt neue Freunde gemacht. Am Mittwoch hatte der Verein auf das Halbfinale verzichtet. Und zum Finaltag entsandten die Grün-Gelben eine bessere Hobbytruppe. Das Gerüst der Mannschaft bildeten sieben oder acht Spieler des SV Straelen III, eine Mannschaft, die in der gerade abgelaufenen Spielzeit mit 125 kassierten Toren in die Kreisliga C abgestiegen ist und gegen den spielstarken Gastgeber hoffnungslos überfordert war.

Andy Heßelmans, Spielertrainer der „Dritten“, tat sich nach dem Spiel schwer mit einem Resümee: „Ja, was soll ich sagen? Wie und was ich über dieses Spiel denke, möchte ich lieber für mich behalten. Aber auf jeden Fall hat meine Mannschaft alles gegeben.“ Und damit hatte er recht, die Mannschaft steckte zu keinem Zeitpunkt auf und präsentierte sich als anständiger Verlierer. Ähnlich enttäuscht äußerte sich sein Rheurdter Kollege Andreas Weinand: „Es ist schon schade, dass Straelen nicht mit einer besseren Mannschaft angetreten ist. Dann hätten wir und die Zuschauer etwas mehr vom Spiel gehabt. So war es jedenfalls noch nicht einmal ein richtiges Testspiel.“

Das erste Tor fiel bereits nach zwei Minuten durch Sebastian Kaczmarek. Der frühere Landesliga-Stürmer des SV Straelen ließ noch drei weitere Treffer folgen. Beim Spielstand von 8:0 für den Gastgeber wurden die Seiten gewechselt. Der A-Ligist ließ es nach dem Seitenwechsel etwas ruhiger angehen, erzielte sechs weitere Treffer. Und vergab noch mindestens zehn klare Chancen.

Sevelens Torjäger Philipp Langer und der Wachtendonker Verteidiger Christian Schmitz machten im Finale nähere Bekanntschaft.

Sevelens Torjäger Philipp Langer und der Wachtendonker Verteidiger Christian Schmitz machten im Finale nähere Bekanntschaft.

Foto: Ja/Heinz Spütz
 Der ärmste Mann des Finaltages: Der Straelener Torhüter Hajo Hormann wusste im Spiel um Platz drei nicht, wie ihm geschah.

Der ärmste Mann des Finaltages: Der Straelener Torhüter Hajo Hormann wusste im Spiel um Platz drei nicht, wie ihm geschah.

Foto: ja/Heinz Spütz

Das völlig einseitige Geschehen – der Rheurdter Torhüter erhielt keinen einzigen Schuss auf sein Tor – sorgte für viel Gesprächsstoff auf der Platzanlage. Und ein Nachspiel am grünen Tisch ist nicht ausgeschlossen. Turnierleiter Richard Janßen: „Wir werden im Kreisfußballausschuss über die ganze Angelegenheit noch einmal reden.“

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