Der neue Trainer des SV Straelen Der Fußball hat Sunday Oliseh wieder

Straelen · In den vergangenen Jahren war es um den ehemaligen Deutschen Meister und Olympiasieger still geworden. Jetzt steht er als Trainer wieder an der Seitenlinie. Der 47-Jährige freut sich auf sein Comeback beim Regionalligisten SV Straelen.

 Sunday Oliseh begrüßte die Straelener Spieler mit einem freundlichen Lächeln und hatte jede Menge Pulsuhren mitgebracht.

Sunday Oliseh begrüßte die Straelener Spieler mit einem freundlichen Lächeln und hatte jede Menge Pulsuhren mitgebracht.

Foto: Heinz Spütz

Der Mann ist sich für die Kleinarbeit nicht zu schade. Um 16 Uhr betrat Sunday Oliseh am Mittwoch seinen neuen Arbeitsplatz an der Römerstraße und ließ sich von Sportchef Kevin Wolze zunächst einmal die Platzanlage zeigen. Wenige Minuten später zog sich der neue Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Straelen um, setzte jeweils drei Hütchen auf die Längslinien des Sportplatzes und schritt das Feld mit einem Messrad ab.

Um 16.20 Uhr begrüßte er vor den Kabinen jeden einzelnen Spieler mit Handschlag und versammelte das kickende Personal für eine 20-minütige Besprechung im Mannschaftsraum um sich. Um 16.40 Uhr stand er mit der Truppe auf dem Trainingsplatz und verteilte Pulsuhren. Um sich ein Bild vom Fitnesszustand seiner Männer machen zu können, hatte der langjährige Bundesliga-Profi gleich einmal eine Felix-Magath-Aufgabe auf Lager. Bei sonnigen 30 Grad mussten die Kicker 45 Minuten um den Platz laufen, was sie ganz nebenbei bemerkt problemlos und ohne Murren durchzogen.

Im Schatten verfolgte Hermann Tecklenburg das Geschehen. Der Präsident erzählte, wie die Trainersuche ein glückliches Ende gefunden hat. „Eigentlich war die Verpflichtung von Thomas Brdaric schon in trockenen Tüchern. Seine kurzfristige Absage hat Wellen geschlagen. Vor zwei Wochen kamen zwei Berater nach Straelen und haben mir Herrn Oliseh vorgeschlagen“, so Tecklenburg.

Die Jungs auf dem Platz durften sich nach dem Belastungstest noch ein bisschen dehnen und mit dem Ball jonglieren, um Punkt 18 Uhr läutete Sunday Oliseh den Feierabend ein. Der prominente Ex-Profi, der 1996 mit der Nationalmannschaft Nigerias in Atlanta olympisches Gold gewann und 2002 mit Borussia Dortmund Deutscher Meister wurde, freut sich auf die neue Herausforderung. „Wir haben viele junge Spieler in unseren Reihen. Mich reizt es sehr, hier eine schlagkräftige Mannschaft zu entwickeln.“

Für den 47-Jährigen, der in der belgischen Grenzstadt Eupen lebt, ist die Fußball-Regionalliga West keineswegs eine große Unbekannte. „Aachen liegt in der Nähe meines Wohnortes. Ich habe mir in der Vergangenheit häufiger Spiele der Alemannia angeschaut, um mich auf dem Laufenden zu halten.“

Selbstverständlich hat Sunday Oliseh in den Vertragsverhandlungen mit Hermann Tecklenburg und Kevin Wolze davon erfahren, dass viele Spieler den Verein verlassen haben und er einen Neuaufbau in die Wege leiten muss. Der Mann, der mit allen Fußball-Wassern gewaschen ist, sieht darin kein Problem. „Ich denke schon, dass noch der eine oder andere gestandene Spieler verpflichtet wird. Die entsprechenden Gespräche laufen.“

Zuletzt hatte Sunday Oliseh bis zur Trennung im Februar 2018 den niederländischen Zweitligisten Fortuna Sittard trainiert. Dass es seitdem etwas ruhiger um ihn geworden war, hängt auch mit der Pandemie zusammen. „Ich habe mir zwar in der Zwischenzeit beruflich etwas aufgebaut, wäre aber gerne schon eher zum Fußball zurückgekehrt. Corona hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt bin ich froh, hier in Straelen wieder an der Seitenlinie zu stehen“, sagt Oliseh.

Die Hütchen wird er demnächst nicht mehr aufstellen müssen. Zwar haben Co-Trainer-Urgestein Stefan Post und sein Kollege Dennis Freund nach dem Finale um den Nieder­rheinpokal aufgehört. Doch ein neuer Assistent steht schon in den Startlöchern und soll in Kürze vorgestellt werden.

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