Lokalsport Straelen deklassiert den Lokalrivalen

Straelen · In der Fußball-Landesliga siegt der SV Straelen mit 5:0 (5:0) gegen die Gäste aus Wachtendonk. Der Siegtreffer fiel bereits in der 33. Spielminute. Während Grün-Gelb Spaß am Toreschießen hat, zeigt sich die Goldau-Elf zu ängstlich.

 Mit teils technischen Finessen dominieren die Straelener um Sebastian Clarke (l.) die Wachtendonker. Es wurde auch etwas gezaubert.

Mit teils technischen Finessen dominieren die Straelener um Sebastian Clarke (l.) die Wachtendonker. Es wurde auch etwas gezaubert.

Foto: Seybert

Offenbar ist der Knoten geplatzt. Und zwar lautstark. Denn die Straelener Kicker setzten nahtlos dort an, wo sie am Mittwoch beim Landesligaduell in Viersen aufgehört hatten. Mit großer Spielfreude dominierten die Grün-Gelben das Lokalduell gegen die Wachtendonker. Der TSV schaute mehr oder weniger nur zu und ließ die Partie über sich ergehen. Zumindest wirkte es so. Die Roten schienen ihr Selbstbewusstsein zu Hause gelassen zu haben, hatten viel zu viel Respekt vor den Straelenern. Jeden Zweikampf, der geführt wurde, entschieden die Hausherren für sich. Der TSV leistete kaum Gegenwehr. So siegte der SVS im Derby deutlich mit 5:0.

 Wachtendonks Co-Trainer Uli Büssers tröstet Lucien Maesmanns.

Wachtendonks Co-Trainer Uli Büssers tröstet Lucien Maesmanns.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

"Das ist ein derber Rückschlag nach den zuletzt drei ansprechenden Spielen", sagt TSV-Trainer Frank Goldau. "Und wir können glücklich sein, dass Straelen nachher einen Gang zurückgeschaltet hat. Das hätte auch noch viel höher enden können." Denn bereits in der achten Minute klingelte es im Kasten von Lars Bergner. SVS-Zugang Andreas Schulz netzte zum 1:0 ein. Im Fünf-Minuten-Takt erhöhten Kapitän Timo Hoffstadt und Lukas Nabbefeld auf 3:0. Zu dem Zeitpunkt war das Spiel bereits entschieden. Und doch hatte die Scuderi-Elf weiterhin Lust am Toreschießen. Zwar dauerte es diesmal ganze zehn Minuten, und doch war der freche Lupfer von Sebastian Clarke über TSV-Torhüter Lars Bergner nicht weniger ansehnlich.

Das Selbstbewusstsein, das den Roten fehlte, hatte Grün-Gelb im Überfluss. Und es gelang einfach alles. Mit zahlreichen attraktiven Aktionen unterhielten die Straelener ihre diesmal zahlreich angereisten Zuschauer bestens und machten ihren Lokalrivalen richtig nass. Nur drei Minuten nach der 4:0-Führung war es diesmal David Kalokoh, der bei einer Ecke am langen Pfosten lauerte und mit dem Kopf alles klarmachte. Der Jubel der Straelener wurde von Tor zu Tor größer. Auch sie selber hatten offenbar nicht mit so einer einfachen Nummer gerechnet. Wachtendonk hingegen trabte mit hängenden Köpfen über den Platz und wartete sehnsüchtig auf den Abpfiff. Doch der ließ noch lange auf sich warten.

In Hälfte zwei ließen die Grün-Gelben es dann ruhiger angehen. Weiterhin kontrollierten sie die Partie und versuchten nun den Dreier ohne Gegentor sicher nach Hause zu schaukeln. Wachtendonk gab dazu quasi sein Einverständnis. Weiterhin kam nichts von Seiten der Gäste, die nur eine Woche zuvor ein Remis gegen den Spitzenreiter Fischeln geholt hatten — kaum vorstellbar beim Beobachten des Lokalderbys. Und während Scuderi dann munter durchwechselte, um "dem einen oder anderen mal eine Pause zu gönnen", wie der Trainer sagt, saß Goldau wie versteinert auf seinem Plastikstuhl am Spielfeldrand und schickte niemanden zum Warmmachen. "Ich habe ihnen in der Pause gesagt, dass sie sich gar keine Hoffnungen machen brauchen, dass sie ausgewechselt werden. Das müssen sie alle zusammen bis zum Ende ausbaden", sagt Goldau. Nur der angeschlagene Krisha Penn wurde durch Robin Baumgart ersetzt. "Strafe muss sein", sagt Goldau. Und so ließen die Roten auch noch die zweite Hälfte über sich ergehen, bevor sie beim Abpfiff direkt in die Kabine trabten. Straelen hingegen feierte den Sieg ausgiebig — sowohl auf dem Platz als auch vor dem Kabinenhaus.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben", sagt Scuderi. "Meine Jungs haben gezeigt, dass sie den Sieg unbedingt wollten. Und bereits nach der 3:0-Führung hatten wir die Wachtendonker genau da, wo wir sie haben wollten. Wir sind jetzt endlich in der Rückrunde angekommen." Goldau hingegen war bedient. "Es gab keinen Grund dafür, sich so desolat zu präsentieren. Von der Nummer eins bis elf waren alle schlecht."

(RP)
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