Stimmen zum Spiel des SV Stralen „Unser Traum war lange lebendig“

Duisburg/Straelen · Bei den Spielern des SV Straelen schwankt nach der DFB-Pokal-Partie gegen St. Pauli die Stimmung irgendwo zwischen grenzenloser Enttäuschung und großem Stolz.

 Erschöpft und enttäuscht: der zweifache Torschütze Jaron Vicario.

Erschöpft und enttäuscht: der zweifache Torschütze Jaron Vicario.

Foto: Heinz Spütz

Sunday Oliseh hat richtig Meter gemacht am Samstag in der Duisburger Arena. Der neue Trainer des SV Straelen war im DFB-Pokal-Spiel des Fußball-Regionalligisten gegen den Zweitligisten FC St. Pauli in seiner Coachingzone ständig auf Achse, lobte sein Team, spornte es an und holte sich immer wieder Spieler heran, um ihnen neue taktische Anweisungen zu geben. Olisehs Engagement war zweifelsohne nicht geringer als das seiner Spieler beim leidenschaftlichen Pokalkampf gegen die Kiezkicker.

Auch beim Abpfiff der unglücklich verlorenen Partie verharrte der ehemalige Profi nur kurz, dann gratulierte er dem Hamburger Coach Timo Schultz sofort zum Erfolg, ehe er auf dem Rasen begann, moralische Aufbauarbeit bei seinen Spielern zu leisten. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Oliseh. Er hatte in der Schlussphase darauf gehofft, dass sein Team die Partie sogar würde gewinnen können. „Wenn wir in die Verlängerung gekommen wären, dann wäre es sicherlich ein Vorteil gewesen, dass wir in Überzahl waren“, sagte Oliseh. „Unser Traum war lange lebendig gegen einen starken Gegner, der in der Zweiten Liga sicherlich wieder eine gute Rolle spielen wird.“

Bei seinen Spielern schwankte die Stimmung irgendwo zwischen grenzenloser Enttäuschung und großem Stolz. „Es ist bitter, durch einen so blöden Treffer verloren zu haben“, sagte der Straelener Kapitän Ole Päffgen mit Blick auf das Hamburger Billard-Tor in der 90. Minute. Doch der Auftritt mache wiederum Mut für die anstehenden Aufgaben in der Regionalliga mit quasi neuformierter Mannschaft. „Wir haben eine tolle Leistung gezeigt, auf der wir aufbauen können“, sagte der Innenverteidiger, der sich wie sein Trainer einiges ausgerechnet hatte, „wenn das Spiel in die Verlängerung gegangen wäre.“

Torhüter Kevin Kratzsch, der mit einigen Paraden dafür gesorgt hatte, dass der SV Straelen lange auf eine Überraschung hoffen durfte, war ebenfalls stolz auf die geschlossene Mannschaftsleistung des Regionalligisten. „In der ersten Halbzeit haben wir auch Probleme gehabt. Doch nach der Pause hatte St. Pauli kaum noch Chancen. Und wir waren noch besser im Spiel“, sagte der 20-jährige Kratzsch. Einen Wermutstropfen gab es für den Keeper aber. „Bitter ist, dass alle Gegentreffer nach Standardsituationen oder Flanken in den Strafraum gefallen sind. Das darf uns nicht passieren.“

Für Kevin Wolze, den Sportlichen Leiter des SV Straelen, war die Partie eine Bestätigung, „dass wir eine junge Mannschaft mit viel Potenzial haben“. Sie ist in der vergangenen Woche durch zwei weitere Verpflichtungen noch breiter aufgestellt worden. Wobei Amoros Nshimirimana, dessen Spielberechtigung noch gerade rechtzeitig am Freitag eingetroffen war, nicht nur wegen seines Treffers zum 2.2 nachhaltig andeutete, dass er die in der Vorbereitung und beim 0:1 im Schalker Parkstadion aufgetretenen Offensivprobleme beheben kann.

Kevin Wolze schloss einerseits nicht kategorisch aus, dass der SVS sich noch einmal verstärken wird. Anderseits habe das Team aber gegen St. Pauli gezeigt, dass es auf einem guten Weg sei. „Die Art und Weise, wie die Mannschaft gekämpft hat, war imponierend“, so Wolze.

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