Luftgewehr-Bundesliga Die Bundesliga-Show kann beginnen

KEVELAER · Am Samstag und Sonntag stehen die finalen Wettkämpfe in der Luftgewehr-Bundesliga an. Gastgeber ist die SSG Kevelaer, die mit einer Live-Übertragung ins Internet die Sportwelt daran teilnehmen lässt.

  Trainer Rudi Joosten mit seinen Schützlingen Katharina Kösters und Anna Janshen (v.l.).

Trainer Rudi Joosten mit seinen Schützlingen Katharina Kösters und Anna Janshen (v.l.).

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Am Wochenende fallen die Würfel, ob die Schützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer den Sprung ins Bundesliga-Finale nach Paderborn schaffen. Die Wettkämpfe werden live ins Netz gestreamt und können auf www.sportdeutschland.tv verfolgt werden. Diesen Weg beschreiten die Kevelaerer Luftgewehrschützen schon im dritten Jahr in Folge. Allen voran Georg Joosten, der die Zeichen bereits vor längerer Zeit erkannt hat und seinen Sport einer breiten Öffentlichkeit nahebringen möchte. „Am Samstag ab 14.30 Uhr werden alle Begegnungen des letzten Bundesliga-Vorrundenwochenende aus Kevelaer rund um die Erdkugel gestreamt“, berichtet der SSG-Verantwortliche. So werden nicht allein die Zuschauer in der Zweifachsporthalle auf der Kevelaerer Hüls Zeuge der perfekt angerichteten Mischung aus Unterhaltung und Spitzensport.

„Wenn wir auf Sendung gehen, werden mehr als 1000 Arbeitsstunden hinter uns liegen“, resümiert Joosten, der an der Spitze eines engagierten Teams steht, das sich leidenschaftlich für den Schießsport und dessen publikumswirksame Vermarktung engagiert. Und weil soviel Herzblut im Spiel ist, ist Joosten die Anspannung 24 Stunden vor der ersten „Schalte“ deutlich anzumerken. Er sehnt den Moment förmlich herbei, wenn das komplette Drehbuch mit den Technikern und Aufnahmeleitern abgestimmt worden ist und im Arbeitsplan hinter jeder Position ein grüner Haken steht. Dem Zufall möchte Joosten nichts überlassen, und von unvorhersehbaren Pannen hält der akribische Macher der SSG Kevelaer gar nichts. „Das Schlimmste ist, wenn sich eine gewisse Routine einschleicht“, meint er.

Seit Mittwoch sind Veit Scheuermann, Inhaber der VTS-Medienproduktion, und seine Leute mit dem Aufbau der Technik beschäftigt. Neun Kameras werden an zwei Tagen dauerhaft im Einsatz sein. Sie werden die Schützen mit dem Gewehr im Anschlag von vorne zeigen, ihnen beim Anvisieren der Zielscheibe über die Schultern schauen, Emotionen einfangen und Interviewgäste aufnehmen. „Die Herausforderung bei der ganzen Sache ist es, die Zuschauer im laufenden Wettkampf durch verschiedene Perspektiven und Kamerapositionen einzubinden und jeden Treffer auf großen Leinwänden grafisch darzustellen, um die Spannung hochzuhalten.

Drei Leute werden sich dazu im Übertragungswagen vor der Halle befinden, vier weitere Mitarbeiter stehen in der Halle an den Kameras. Die Wettkämpfe werden durch die Moderation, Interviews und fachkundigen Kommentatoren aufbereitet und aufgewertet. Mit dabei ist wieder Maik Eckhardt, fünffacher Olympiateilnehmer und exzellenter Kenner der Schießsportszene. Gemeinsam mit ZDF-Sportredakteur Tibor Meingast werden sie die Wettkämpfe für die Zuschauer an den Endgeräten begleiten. Für die Hallenmoderation konnte erneut Sky-Reporter Ulli Potofski gewonnen werden.

 Die Techniker der Firma VTS bei der Justierung ihrer Kameras. Anna Janshen und Petar Grosa, die sich zufällig in der Halle befanden, in der Rolle der Statisten.

Die Techniker der Firma VTS bei der Justierung ihrer Kameras. Anna Janshen und Petar Grosa, die sich zufällig in der Halle befanden, in der Rolle der Statisten.

Foto: Heinz Spütz

Sportlich geht es an diesem Wochenende um einiges: Die SSG Kevelaer steht aktuell auf Platz vier der Bundesliga-Nordgruppe. Dieser Platz berechtigt zur Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft am 2./3. Februar in Paderborn. Fünf weitere Mannschaften liegen mit nur einer Niederlage mehr auf dem Konto hinter den „Tigern“ und hoffen darauf, dass die Kevelaerer Schützen auf der Zielgerade patzen. Im Umkehrschluss muss die SSG „nur“ ihre beiden Duelle gewinnen: am Samstag gegen den Tabellenvorletzten SV Kamen und einen Tag später gegen den Drittletzten TuS Hilgert. SSG-Trainer Rudi Joosten möchte aber die bevorstehende Aufgabe nicht kleingeredet wissen. „Unsere Gegner können auch schießen und haben den Vorteil, dass es für sie um nichts mehr geht. Sie können ohne Druck ihre Schüsse abgeben.“

Der Erfolgstrainer der Kevelaerer Luftgewehr-Schützen wollte am gestrigen Freitag nicht damit herausrücken, welche Aktiven er aufbietet. Heilfroh war er jedoch, dass die Geschwister Anna und Franka Janßen am Donnerstag gesund aus dem Urlaub zurückgekehrt waren und ihren Farben zur Verfügung stehen.

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