Sportschießen SSG Kevelaer bietet große Schießgala

Kevelaer · Der Luftgewehr-Bundesligist trug seinen Heimkampf in der Sporthalle auf der Hüls aus. Die spannenden Duelle konnten im Internet verfolgt werden. Mit zwei Siegen qualifizierte sich die SSG für die Deutsche Mannschafts-Meisterschaft.

Sie haben es wieder getan. Und sie haben erneut einen Volltreffer gelandet. Und sie haben sich wieder das perfekte Wochenende beschert - die Verantwortlichen und Sportschützen der SSG Kevelaer. Das Team um Georg Joosten hatte mit viel Herzblut und noch mehr Arbeit zum zweiten Mal eine sensationelle Liveübertragung auf die Beine gestellt und erneut einen Riesenschritt gemacht, um für ihre Sportart das Tor zur Medienwelt weiter aufzustoßen.

Am letzten Wettkampf-Wochenende der 1. Luftgewehr-Bundesliga, Gruppe Nord, ließ die SSG Kevelaer als Ausrichter alle sechs Wettkämpfe durch die VTS-Medienproduktion im Internet auf Sportdeutschland.tv übertragen. Gleichzeitig galt es für die Luftgewehr-Schützen, sich durch Siege über KKS Nordstemmen und TuS Hilgert sicher für die Teilnahme an den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften am 3./4. Februar in Paderborn zu qualifizieren. Der Terminplan sah als letzte Begegnung die Paarung SSG Kevelaer gegen den direkten Verfolger TuS Hilgert vor. Alles deutete auf einen echten Endspiel-Kracher am Sonntag hin.

Mit der Verpflichtung des RTL- Kultmoderators Ulli Potofski als Hallenreporter haben die Macher aus der Marienstadt voll ins Schwarze getroffen. Charmant und unterhaltend spielte Potofski bei Interviews und in der Kommunikation mit dem Publikum seine langjährige Erfahrung als kameraerfahrener Sportmoderator aus. Potofski wurde bei seiner Moderation mit sachlichen und fachlichen Beiträgen durch Simon Janshen unterstützt. Die Kulisse für eine Live-Übertragung der Sonderklasse und für sportliche Hochspannung war somit geschaffen.

In der ersten Begegnung trafen die SG Mengshausen und St. Hubertus Elsen aufeinander; das aus Kevelaerer Sicht eher unbedeutende Duell gewannen die Elsener Schützen souverän mit 4:1. Dann war es soweit: Das mit Spannung erwartete erste Auftreten der "Tiger" aus Kevelaer gegen die abstiegsbedrohten Aktiven der KKS Nordstemmen. Nicole Bollen kündigte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle die Schützen an.

Die Tiger marschierten mit ihren schweren Schießanzügen gladiatorenähnlich in die Halle ein und lösten einen frenetischen Jubel auf den Zuschauerrängen aus. Jana Erstfeld, Alexander Thomas, Pea Smeets, Katrin Leuschen und Katharina Kösters - ein kurzes Winken, ein verschmitztes Lächeln, dann nahmen sie ihr Plätze an der Feuerlinie ein.

Der Modus sieht wie folgt aus: Jeder Schütze muss vier Serien à zehn Schuss, stehend freihändig, abgeben. Die Distanz beträgt zehn Meter, der Durchmesser der "10" in der Mitte der Scheibe beträgt 0,5 Millimeter, die zur Verfügung stehende Zeit beträgt 50 Minuten.

Start. Erstfeld konnte ihr Duell mit guten 394 Zählern für sich entscheiden. Thomas gewann mit einer gewohnt überzeugenden Leistung von 397 Ringen. Smeets, die den "Ausländerplatz" für Sergey Richter einnahm, erzielte mit ihrem langsamen, aber gleichmäßigen Schießrhythmus 394 Ringe und steuerte für die SSG einen weiteren Sieg bei. Leuschen schoss lange, aber erfolgreich; 392 Ringe reichten zum vierten Punktgewinn. Kösters bekam im ersten Durchgang erhebliche Probleme und beendete ihren Wettkampf mit nur 382 Ringe. Ihre Gegnerin brachte es auf ebenfalls 382 Ringe. Das nötig gewordene Stechen konnte Lea Schäfer im vierten Schuss für sich entscheiden konnte. Endstand: 4:1 für die SSG Kevelaer.

Was machte der TuS Hilgert gegen die SG Braunschweig? Beide brauchten den Sieg; die Braunschweiger für den Kampf gegen den Abstieg und die Schützen aus dem Kannenbäckerland für die Finalteilnahme. Um es kurz zu machen: Hilgert verlor das Duell überraschend mit 1:4 - die "Tiger" hatten schon vor dem Duell mit Hilgert das Ticket für die DM in der Tasche. "Es war eine kleine Wiedergutmachung an die SSG Kevelaer", so der Braunschweiger Coach Sven von der Osten, "denn in der Saison haben wir unseren Freunden aus Kevelaer zwei Punkte abnehmen können."

Wer nun meinte, dass am zweiten Wettkampftag die Luft raus gewesen wäre, sah sich getäuscht. Bereits bei der Anfahrt zur Halle waren die zahlreichen Rasseln, Trommeln und Fanfaren nicht zu überhören. Ganz ohne Druck traten die Gastgeber in der Formation Sergey Richter, Jana Erstfeld, Alexander Thomas, Kirsten Leuschen und Kathi Kösters zu ihrem letzten Duell gegen TuS Hilgert an. Mit einem beängstigend klaren 5:0-Sieg beendeten sie den Wettkampf. Herausragender Schütze war dabei der Israeli Richter, der das unglaubliche Maximalergebnis von 400 Ringen schoss. " Ich bin so richtig stolz auf meine Mannschaft, und es freut mich besonders, dass wir so ein hervorragendes Mannschaftsergebnis geschossen haben", sagte Chef-Trainer Rudi Joosten.

Die Ergebnisse der beiden anderen Begegnungen am zweiten Tag lauteten: Braunschweiger SG - SG Mengshausen 3:2 und KKS Nordstemmen - St. Hubertus Elsen 0:5.

"Alles in allem bin ich mit dem Ablauf der Veranstaltung aus technischer und sportlicher Sicht sehr zufrieden, auch wenn es am Samstag mal für eine Stunde etwas "geruckelt" hatte. Aber vor allem bin ich von dem Zuschauerzuspruch überwältigt; wir hätten heute die Halle zweimal voll machen können", sagte Georg Joosten und zog ein positives Fazit. "Besonders danken möchte ich den Helfern, die mit uns an einem Strang gezogen haben, und den Sponsoren, die sich mit unserem Sport identifiziert haben."

(ütz)
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