Dritte Handball-Liga der Frauen Spitzenreiter verliert gegen Nachwuchs des Bundesligisten
Kerken · TV Aldekerk hat trotz guter Leistung mit 25:28 gegen die A-Juniorinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen das Nachsehen und muss sich erstmals seit langer Zeit wieder in eigener Halle geschlagen geben.
Jörg Hermes, Trainer des Handball-Drittligisten TSV Bayer 04 Leverkusen II mit erfolgreicher Aldekerker Vergangenheit, wollte die Partie bei seinem Ex-Verein im Vorfeld nicht unbedingt als Testspiel bezeichnen. Doch Versuchscharakter hatte der Auftritt seiner Mannschaft am Samstagabend in der Vogteihalle für ihn durchaus. „Ich lasse heute meine A-Juniorinnen ran, damit sie sich schon einmal für die Bundesliga-Zwischenrunde einspielen können“, kündigte er vor dem Anpfiff an. Gesagt, getan: Der Leverkusener Nachwuchs, der in der Zwischenrunde unter anderen auf die Aldekerker Juniorinnen trifft, lieferte eine eindrucksvolle Kostprobe seines Könnens und gewann beim Tabellenführer verdient mit 28:25 (12:12).
Die Partie begann ausgeglichen. Beide Mannschaften starteten schwungvoll und setzten konsequent auf ihre Stärken in der Offensive. Das funktionierte auch recht gut, wobei sich kein Team nennenswerte Vorteile erarbeiten konnte. Zunehmend rückten nach einer guten Viertelstunde die Defensivreihen mehr in den Mittelpunkt. Es entwickelte sich eine intensiv geführte Partie mit vielen Zeitstrafen auf beiden Seiten, in der um jeden Ball und jeden Meter Raum gekämpft wurde. Während die Aldekerkerinnen eine offene Variante wählten, blieben die großgewachsenen Gäste am eigenen Kreis und versuchten, die Räume eng zu halten. Mit einem 12:12 wurden schließlich die Seiten gewechselt.
Nach der Pause büßte das Spiel an Attraktivität nichts ein. Beide Mannschaften zeigten eine gute Leistung, wobei das Pendel langsam in Richtung der Gäste auszuschlagen begann. Die Gastgeberinnen blieben bissig, doch reichte es oftmals nicht, um den massiv gebauten Abwehrriegel der Leverkusenerinnen zu knacken. Es war ein kleiner Mangel im Aldekerker Spiel, dass die Überzahlsituationen nicht effektiv genutzt wurden. Zudem fehlte den Grün-Weißen in dieser Phase zwischendurch mal ein leichtes Tor aus dem Rückraum, das die Abwehr herausgelockt und freie Räume geschaffen hätte.
Solche Treffer fielen zum Missfallen von Aldekerks Trainer René Baude auf der anderen Seite. Viola Leuchter, die normalerweise für die Bundesliga-Mannschaft der Leverkusenerinnen im Einsatz ist, steuerte insgesamt elf Tore bei und machte den Unterschied aus. „Das tut natürlich etwas weh, zumal wir durchaus gut gespielt und schon lange nicht mehr in eigener Halle verloren haben“, sagte Baude nach der Begegnung. „Das Spiel müssen wir abhaken, ab sofort bereiten wir uns auf die Partie am nächsten Samstag in Lank vor.“
