Fußball Spannung um die zweiten Vorrundenplätze

Geldern · Nachdem Hartmut Könner vom ausrichtenden GSV Geldern in seiner kurzen Begrüßung Zuschauern, Spielern und Trainern auf die Schnelle noch eine kleine Regelkunde mit auf den Weg gegeben hatte, konnte die Hallenfußball-Kreismeisterschaft Fahrt aufnehmen.

Zum 27. Mal wurden die Titelkämpfe in der Gelderner Sporthalle ausgetragen, zum 27. Mal nach dem gleichen Schema auf zwei Tage gestreckt. Entstanden ist dabei eine Veranstaltung, die mit etwas Ideenreichtum leicht auf einen Tag konzentriert werden könnte. Vielleicht wäre es ja nach fast drei Jahrzehnten auch mal an der Zeit, das Turnier durch den Kreis Kleve wandern zu lassen und es mal im Norden, mal im Süden stattfinden zu lassen. "Das würde uns Fußballanhängern aus dem Nordkreis entgegen kommen, die sich dann viele Kilometer sparen könnten", meinte ein Anhänger des amtierenden Oberligameisters SV Hönnepel/Niedermörmter. Doch als der Ball dann einmal lief und gerade die von Daniel Beine und "Heini" Losing betreuten "Jung-Bullen" den Ball sehenswert übers Parkett streichelten, waren die kritischen Stimmen schnell verstummt - zumindest in dem Teil des Publikums, der mit den Gelb-Schwarzen mitfieberte. So richtig Sorgen um einen der ersten beiden Vorrundenplätze musste sich beim SV Hönnepel/Niedermörmter niemand machen. Straelens Zweite, die beim eigenen Mitternachtsturnier noch eine bessere Figur gemacht hatte, wurde zum Auftakt mit 5:1 abgefeiert, und auch der 1. FC Kleve mit 3:1 sicher in Schach gehalten.

Nur der vermeintlich kleine TSV Wachtendonk/Wankum verlangte dem SV Hö./Nie. im vorletzten Gruppenspiel mehr ab, als ihm vermutlich lieb war. Dass die Steeger-Truppe am Ende mit 0:1 doch als Verlierer von der Platte ging, ärgerte Wa./Wa.-Keeper Joshua Claringbold dermaßen, dass er sich nach dem Schlusspfiff zu einer unüberlegten Aktion hinreißen ließ. Er jagte den Ball mit voller Wucht und unkontrolliert auf die Tribüne und gefährdete dabei einige darüber mit Recht erbosten Zuschauer. "So etwas gehört sich einfach nicht", war noch eine der harmloseren Reaktionen des Teils der Zuschauer, die sich in der Flugbahn des Balles aufhielten. Ein anderer Teil hätte sich gewünscht, dass sich Claringbold für seine Aktion wenigstens entschuldigt hätte, anstatt auch noch die Konfrontation mit dem Publikum zu suchen. Durch die knappe Niederlage der Wachtendonker war der Weg des Landesligisten 1. FC Kleve ins Halbfinale frei. Mit den hinteren Gruppenplätzen mussten sich die Bezirksligisten TSV Wa./Wa. und SV Straelen II zufrieden geben.

In der Parallelgruppe war das Landesligateam des SV Straelen das Maß der Dinge. Die Scuderi-Mannschaft hatte die richtige Mischung aus Technikern und robusten Spielern mit nach Geldern gebracht. Dabei war insbesondere auf Philipp Brouwers als Torschütze Verlass, der mit dem filzartigen Ball wunderbar umzugehen verstand und ihn einige Male in die gegnerischen Maschen legte. Dazu kam der enorm fleißige Lukas Rix, der mit der wohl größten Laufleistung aller Spieler aus dem Turnier ging. Mit nur einem Gegentor, das man in dem mit 2:1 gewonnenen Stadtderby gegen die Sportfreunde kassiert hatte, machte Grün-Gelb den Einzug ins Halbfinale frühzeitig perfekt.

Spannend verlief die Suche nach dem zweiten Halbfinalisten. Offenbar hatten die Spielplangestalter ein gutes Näschen, als sie die Entscheidung für das letzte Spiel dieser Gruppe vorsahen. Landesligist Broekhuysen musste gegen die Bezirksliga-Reserve des 1. FC Kleve gewinnen, um den zweiten Platz zu belegen, wohingegen der Remmers-Elf ein Remis genügt hätte. Eng war's bis in die vorletzte Spielminute, als Marius Krausel mit dem 2:1-Siegtreffer für seine Rot-Blauen alles klar machte. Broekhuysen belegte punktgleich mit der Gocher Viktoria, die in dem 20-jährigen Armenier Levon Kürkciyan ihren überragenden Spieler und Torschützen hatten, den dritten Platz.

(RP)
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