Fußball Straelens Torjäger Shun Terada wechselt zu RW Oberhausen

34 Treffer in 54 Meisterschaftsspielen: Ausgerechnet vor der Rückkehr in Liga vier verliert der SV Straelen seinen Topstürmer. Ein Nachfolger für Shun Terada ist weit und breit nicht in Sicht.

 Tormaschine: Shun Terada hat an der Straelener Römerstraße bleibenden Eindruck hinterlassen.

Tormaschine: Shun Terada hat an der Straelener Römerstraße bleibenden Eindruck hinterlassen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Präsident verdient damit zwar sein Geld und lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Doch ab sofort muss Hermann Tecklenburg in Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Stephan Houben und Trainerin Inka Grings beim designierten Fußball-Regionalligisten SV Straelen eine riesige Baustelle beackern. Noch am Montag hatte Tecklenburg am Rande der Vertragsunterschrift des niederländischen Innenverteidigers Jelle van Benthem betont: „Wir sind in Sachen Kaderplanung schon sehr, sehr weit.“

Und jetzt das: Ausgerechnet der Top-Torjäger der vergangenen beiden Jahre verabschiedet sich von der Römerstraße. Shun Terada posierte am Dienstag am Rande des Niederrhein-Stadions mit dem traditionsreichen Kleeblatt-Trikot von Rot-Weiß Oberhausen. Der Japaner hinterlässt eine große Lücke, die sich so schnell nicht schließen lassen dürfte. Im Sommer 2018 hatte der SV Straelen den 26-Jährigen vom FSV Vohwinkel unter Vertrag genommen. Seitdem erzielte Shun Terada in insgesamt 54 Meisterschaftsspielen – darunter eins nach längerer Verletzungspause für die Reserve in der Kreisliga A – 34 Treffer. In der Regionalliga-Saison 2018/’19 hätte der 1,85 Meter große Vollblutstürmer, der seine fußballerische Ausbildung in seinem Heimatland an der Ritsumeikan University genossen hat, den SV Straelen mit zwölf Toren um ein Haar zum Klassenerhalt geschossen. Damals war das Spiel des Aufsteigers nahezu komplett auf die pfeilschnelle „9“ zugeschnitten.

Endgültig einen Platz in der Straelener Vereinschronik sicherte sich Shun Terada am 21. September 2018. An jenem Freitagabend brachte die Tormaschine unter Flutlicht im legendären Stadion an der Hafenstraße den krassen Außenseiter bei Rot-Weiss Essen mit 2:0 in Führung. Die Partie endete zwar noch 2:2. Doch Terada durfte sich als Held des Abends feiern lassen, der sich soeben in die Notizbücher der Konkurrenz geschossen hatte.

Dennoch hängte Shun noch ein Jahr Straelen dran. Und schoss munter weiter Tore am Fließband, seine Mannschaft damit an die Tabellenspitze und höchstwahrscheinlich zurück in Liga vier. Ein Nachfolger für den Torjäger ist weit und breit nicht in Sicht. Im aktuellen Straelener Kader befindet sich kein Offensivspieler, der Terada in Sachen Torgefahr auch nur annähernd das Wasser reichen kann. Bislang hat der SV Straelen in Malek Fakhro (SW Essen) einen neuen Angreifer verpflichtet – doch der 22-Jährige muss erst noch den Nachweis für die Viertliga-Tauglichkeit liefern.

Die Verantwortlichen von Rot-Weiß Oberhausen zeigten sich am Dienstag überglücklich über den Transfer-Coup. „Shun ist ein echter Torjäger, der weiß, wo das Tor steht. Wir beobachten ihn schon lange und freuen uns, dass er in Zukunft für RWO auf Torejagd gehen wird“, sagte Sportlicher Leiter Patrick Bauder. Shun Terada äußerte sich zum Wechsel so, wie es ein höflicher Japaner tun muss: „Ich bin dem SV Straelen und den Verantwortlichen sehr dankbar für zwei erfolgreiche Jahre. Dadurch konnte ich diesen nächsten Schritt erst gehen. Nun freue ich mich, meine Tore für einen großartigen Traditionsverein zu schießen.“

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