Fußball Sevelen durchbricht Gelderns Siegesserie

Geldern · Fußball-Bezirksliga: Mit einer kämpferischen Leistung gelingt es der Sevelener Elf, den haushohen Favoriten GSV Geldern zu schlagen. Philipp Langer erlöst seinen Trainer, die Fans und den ganzen Club in der letzten Minute mit seinem Treffer zum 3:2.

 Beide Teams schenken sich nichts: Gelderns Thomas Pütters (l.) im Duell mit Sevelens Markus Esters (m.).

Beide Teams schenken sich nichts: Gelderns Thomas Pütters (l.) im Duell mit Sevelens Markus Esters (m.).

Foto: van Offern

SEVELEN So groß war der Jubel beim SV Sevelen schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Mit 3:2 (2:2) besiegte die Mannschaft, die als Außenseiter in die Partie gegangen war, den seit ebenfalls einer gefühlten Ewigkeit ungeschlagenen GSV Geldern. "Den Sieg haben wir uns hart erarbeitet. Insgesamt war es eine tolle Leistung der gesamten Mannschaft", lobte Sevelens Coach Stephan Lingen nach dem Abpfiff. Sein Gegenüber aus Geldern, Peter Streutgens, gratulierte fair: "Sevelen hat gekämpft und sich den Sieg auch verdient", sagte er.

In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie, die besonders intensiv geführt wurde, mussten die Hausherren aber zunächst einmal eine kleine Schrecksekunde überstehen. Nachdem GSV-Flitzer Maik Noldes als letzter Mann zu Fall gebracht worden war, zeigte der Schiedsrichter, der von zwei Linienrichtern unterstützt wurde, Noldes' Gegenspieler nur Gelb. In der 15. Minute hatte Sevelen wieder Glück. Keeper Jonas Tersteegen konnte einen Weitschuss von Thomas Pütters gerade so an die Latte lenken.

Nur eine Minute später war der SV Sevelen dann am Zug. Nach einem schnellen Konter gelangte der Ball zu Tobias Winkler, der es sich selbstverständlich nicht nehmen ließ, die Kugel an GSV-Keeper Thorsten Schindler vorbei in die Maschen zu schieben - 1:0 für Sevelen. Die Führung hielt jedoch nicht lange. Gelderns Aytac Azmaz bediente Maik Noldes mit einem präzise getretenen Freistoß, den Noldes zum 1:1 verwandelte. Sevelen kämpfte und machte vor allem im Mittelfeld eine gute Figur. Mit dafür verantwortlich war unter anderem der stark aufspielende Andy Terhoeven.

Der 22-Jährige war es auch, der den zweiten Sevelener Treffer durch Winkler mit einem wunderbaren Sololauf durch die GSV-Abwehr vorbereitete. Aber wieder sollte die Führung der Heim-Elf nur wenige Minuten halten. Maik Noldes lupfte den Ball sehenswert über den ansonsten bärenstarken Sevelener Keeper Tersteegen und markierte das 2:2.

Nach der Pause verbuchten die Gäste ein doch deutliches Chancenübergewicht, doch weder Cristian Voicu, noch Thomas Pütters, noch Maik Noldes konnten Tersteegen überwinden. Der Keeper wehrte alles ab, was es abzuwehren gab. Geldern hätte zwar bis dahin deutlich führen müssen, doch Fußball hat eben seine eigenen Gesetze. Das wissen die Gelderner noch gut aus der Hinrunde, in der einige Spiele erst in der letzten Minute verloren gegangen waren.

Und so war es auch gestern wieder. Ein katastrophaler Fehler des ansonsten sicheren GSV-Abwehrchefs Aykut Songur entschied letztlich die Partie zugunsten des SV Sevelen. Songur spielte den Ball unabsichtlich in den Lauf des nach vorne eilenden Philipp Langer, der nicht lange fackelte und zum 3:2-Siegtreffer einschob.

Riesenjubel bei den Fans, den Spielern und bei Coach Stephan Lingen: "Wenn man fleißig ist, kommt auch irgendwann das Glück", sagte der Trainer. "Das war eine super Leistung."

Dass Geldern nun die erste Pleite seit Oktober 2015 einstecken musste, nahm GSV-Trainer Peter Streutgens gelassen: "Davon geht doch die Welt nicht unter", erklärte er.

(RP)
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