Neusser HV II – TV Aldekerk II (morgen, 18.15 Uhr). Torsten Adams, der Trainer des ATV II, versuchte die Enttäuschung über die Niederlage beim Tabellenletzten in einer Zeitangabe zu verdeutlichen – in der Stunde, die er von Düsseldorf brauchte, um nach Hause zu fahren. "Das war wirklich keine angenehme Stunde, das ist doch wohl klar", sagte er. Es war diesmal aber nicht die typische Form der Enttäuschung, es war vielmehr eine zerstörte Illusion, die ihn auf dem Rückweg begleitete. Seine Spieler wirkten zuvor nämlich nicht unbedingt so, als hätten sie sich Großartiges vorgenommen. In der Schlussphase dieser Partie traten sie sogar wie Patienten auf, die an einer Lähmung leiden. Was solle man da noch trainieren, fragte der Coach, "trainiert haben wir doch schon alles." Am besten wäre es wohl, die Spieler setzten sich vor den nächsten Begegnungen hin und kippten sich eins hinter die Binde.

Im Ernst: Die letzten Niederlagen gegen Korschenbroich, Neukirchen und Königshof waren ganz leicht zu überwinden. Sie wurden von der Mannschaft auch positiv verarbeitet. Der doppelte Punktverlust beim Tabellenletzten konnte allerdings keinen trösten, denn bei einem Sieg hätten sich die Aldekerker ins sichere Mittelfeld abgesetzt Die negativen Schwingungen werden nun wohl länger als bei einer falsch justierten Fernsehantenne zu spüren sein. Kein Punktgewinn in den letzten vier Spielen, Klassenerhalt gefährdet, Abstiegskampf wahrscheinlich. Das hat gerade noch gefehlt. Dennoch wollte sich der ATV-Trainer für die Partie in Neuss nicht festlegen lassen. Man werde, grantelte er, "jetzt die Ärmel ganz weit nach oben krempeln." Bitte schön: Schon ein gutes Spiel beim Favoriten könnte die miese Situation nachhaltig beruhigen. Wenn das klappen soll, müsste aber mehr passieren als ein Treueschwürchen gegenüber dem Trainer. Nur Stefan Sommer wird dem Team fehlen.