Sportschieen Schützen müssen "nachsitzen"

Sportschieen · Die SSG Kevelaer verpasste die Chance, den direkten Klassenerhalt in der Bundesliga zu sichern. Mit einem Sieg gegen Nordstemmen hätte das Team sogar das Finale Anfang Februar erreichen können. Doch das Duell endete 2:3.

Sekt oder Selters, Bundesligafinale oder Relegation um den Klassenerhalt. So eng lagen Gewinn und Niederlage für die Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer in der Bundesliga-Nord Luftgewehr zusammen.

Nach dem siebten Wettkampftag steht nun fest: Am 22. Januar muss die SSG zwar in der Relegation zur Bundesliga in Hannover nachsitzen, hat aber die Möglichkeit, den Klassenerhalt noch perfekt zu machen. Dazu muss sie dort einen der ersten beiden Plätze belegen.

Rabenschwarzer Tag

Damit ist noch nichts verloren, wenngleich die 2:3-Niederlage gegen Nordstemmen schwer zu verdauen war. Ausgerechnet in dieser wichtigen Partie hatten Josefine Dohmen und Anne Becker einen rabenschwarzen Tag erwischt. Mit jeweils nur 379 Ringen gingen sie in ihren Wettkämpfen unter. Tragisch nur, dass bei Becker gerade mal drei Ringe mehr ausgereicht hätten, um den dritten Einzelpunkt und damit den Sieg zu erlangen. "Der Ball lag frei vorm Tor. Aber so, wie beim Fußball der Schütze manchmal das Tor nicht aus fünf Metern trifft, so haben wir den Sieg kurz vor der Linie noch aus der Hand gegeben. Aber nur gemeinsam kann man gewinnen, daher haben wir auch gemeinsam verloren", kommentierte Trainer Rudi Joosten die schmerzliche Niederlage.

Daran konnte auch das überragende Ergebnis von Ivana Maksimovic mit 398 nichts mehr ändern. Und auch die im Stechen von Nils Schumacher gewonnene Begegnung nach 392 Ringen Gleichstand brachte nur noch Ergebniskorrektur. Denn auch Amelie Kleinmanns hatte ihren Wettkampf verloren, allerdings mit respektablen 390:392.

Am Sonntag folgte dann die Begegnung gegen den Spitzenreiter und ehemaligen Deutschen Meister Paderborn-Elsen. Ganz nach dem Motto "Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen", schossen die Schützen in diesem Wettkampf mannschaftlich wesentlich besser und erreichten mit 1953 Ringen das drittbeste Saisonergebnis.

Doch in allen Einzelbegegnungen waren die Gegner einen Tick besser. Und so galt am Ende: Knapp daneben ist auch vorbei. Mit 0:5 ging die Partie verloren.

Danach war aber für die Marienstädter immer noch der direkte Klassenerhalt möglich. Doch hier kam wieder mal Murphys Gesetz zum Tragen: "Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen." Denn statt der erhofften Unterstützung der gegnerischen Mannschaften gewannen alle Konkurrenten um den direkten Klassenerhalt. Nun liegen die Mannschaften auf den Plätzen fünf bis sieben punktgleich auf, und sind nur durch einen bzw. zwei Einzelpunkte von einander getrennt. Dabei liegt die SSG Kevelaer auf dem siebten Platz.

Dennoch sah Rudi Joosten kurz nach der ersten Enttäuschung die Lage schon wieder sehr sachlich. "Bereits zu Beginn der Saison haben wir wichtige Punkte liegen lassen. Aber Schützen wie auch Mannschaftsleitung haben ihre Erfahrungen gemacht und wohl auch machen müssen", zog Joosten eine erste Bilanz.

(RP/rl)
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