Leichtathletik Schürfrechte im Glaspalast

Deutsche Hallenmeisterschaften der Leichtathleten: Die Kevelaererin Kathrin van Bühren gewann mit 6,32 Metern die Bronzemedaille im Weitsprung der Frauen.

sindelfingen / KEVELAER Für Kathrin van Bühren war das vergangene Wochenende ein rundum gelungenes. Bei den Deutschen Hallen-meisterschaften im Sindelfinger Glaspalast, der Leichtathletikhalle vor den Toren der baden-württembergischen Landeshauptstadt, gewann die 25-jährige Weitspringerin mit 6,32 m die Bronzemedaille. Der Titel ging an Melanie Bauschke (LG Nike Berlin) mit 6,49 m. Bianca Kappler (LC asics Rehlingen), mit der Kathrin van Bühren am Freitagnachmittag in Sindelfingen das Abschlusstraining absolvierte und anschließend Abendessen war, wurde Zweite mit 6,46 m.

Gutes Pflaster

Die Sindelfinger Halle scheint für Kathrin van Bühren überhaupt ein gutes Pflaster zu sein. Hier sprang die Kevelaererin nach ihren beiden nationalen Freilufttiteln bei den Juniorinnen zum ersten Mal bei einer Deutschen Meisterschaft in der Frauenklasse auf das oberste Treppchen. Und jetzt – drei Jahre danach – schürfte sie ein weiteres Mal in ihrer Karriere Edelmetall aus dem Sand von Sindelfingen.

„Mein Ziel war zunächst das Erreichen des Endkampfes“, berichtete die amtierende Nordrhein und Westdeutsche Meisterin. „Als gleich mein erster Versuch bei 6,32 m landete, war ich vom Endkampf überzeugt“, sagte van Bühren. Die Zitterpartien aus der jüngeren Vergangenheit, in der sie sich erst mit ihrer letzten Möglichkeit für das jeweilige Weitsprungfinale qualifiziert hatte, konnte sich in Sindelfingen schon nicht mehr wiederholen. Das sei wirklich beruhigend gewesen, meinte van Bühren, die bei den weiteren Versuchen die sich selber auferlegte Zurückhaltung über Bord warf und ganz auf die Karte Risiko setzte.

„Alles oder nichts lautete jetzt die Devise“, meinte van Bühren, die die letzten Millimeter bis zum Balken fortan ausreizte. Auf die Gefahr hin, dabei ungültige Versuche zu produzieren. Aber eben auch mit der Möglichkeit, einen noch besseren Sprung zu erzielen. Dieser wäre ihr dann auch im vierten Durchgang beinahe gelungen. Der sei richtig, richtig gut gewesen, erzählte die Bronzemedaillengewinnerin. Ihr Trainer Ludwig Klaassen zeigte sich selbst einen Tag danach von dem Sprung immer noch begeistert: „Der war nur hauchdünn übergetreten. Mit der Weite hätte Kathrin vorne mit angegriffen.“ Doch auch so war der Ertrag für das Kevelaerer Erfolgsgespann ein außerordentlich reicher. „Keine Frage, wir sind super zufrieden. Die Weite stimmt, die Platzierung auch“, zog Trainer Klaassen für sich und seine Athletin ein auf der ganzen Linie positives Fazit. „Sie weiß jetzt: Wenn sie den einen richtig trifft, muss sie sich vor keiner Athletin verstecken“, sagte Klaassen und hatte dabei selbstverständlich nur den nationalen Bereich vor Augen.

(RP)
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