Fußball-Regionalliga Die grün-gelbe Hoffnung stirbt zuletzt

Straelen · Abschiedstournee oder vielleicht doch noch einmal ernsthafter Abstiegskampf ? Der abgeschlagene Tabellenletzte SV Straelen hat sich vor dem Gastspiel beim 1. FC Düren noch nicht aufgegeben.

Interimstrainer Kevin Wolze (r.) und Assistent Adli Lachheb führen zurzeit das Kommando an der Römerstraße.

Interimstrainer Kevin Wolze (r.) und Assistent Adli Lachheb führen zurzeit das Kommando an der Römerstraße.

Foto: Heinz Spütz

Die Ausgangslage ist eindeutig: Der SV Straelen steht mit gerade einmal neun Punkten aus 20 Spielen abgeschlagen am Tabellenende der Fußball-Regionalliga. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt elf Punkte. Wenn die Mannschaft am Samstag ab 14 Uhr in der Westkampfarena beim 1. FC Düren ihr erstes Meisterschaftsspiel im neuen Jahr bestreitet, hört sich das fast schon nach dem Beginn einer Abschiedstournee an.

Im Vergleich dazu befindet sich der Gastgeber in einer geradezu komfortablen Situation. Der Aufsteiger aus Düren profitiert immer noch von seinem gelungenen Saisonstart, ist allerdings nach einer langen Durststrecke auf Platz 13 durchgereicht worden. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ist auf vier Zähler geschrumpft – streng genommen sogar auf drei, weil Borussia Dortmund II aktuell einen Abstiegsplatz in der Dritten Liga belegt.

 Verteidiger Hassine Refai (am Ball) hat den SV Straelen nach nur einem halben Jahr schon wieder verlassen.

Verteidiger Hassine Refai (am Ball) hat den SV Straelen nach nur einem halben Jahr schon wieder verlassen.

Foto: Norbert Prümen

Um was geht es noch für den SV Straelen in den verbleibenden Spielen ? Ziel ist es, das Unmögliche irgendwie noch möglich zu machen. Die Hoffnung auf ein Fußball-Wunder lebt noch an der Römerstraße. Doch wenn man noch ernsthaft in den Abstiegskampf eingreifen möchte, muss ab sofort fleißig gepunktet werden. Realistischer ist da schon die Option, sich vernünftig aus der Regionalliga zu verabschieden und die Planung für die Oberliga voranzutreiben. „Jeder kann die Tabelle lesen, aber im Fußball ist alles möglich. Noch glauben wir daran, dass wir uns retten können. Um alles weitere können wir uns später kümmern“, sagt Interimstrainer Kevin Wolze.

Die Gründe für die mehr als missliche Situation sind vielfältiger Natur. Zahlreiche Abgänge von Spielern, zu denen auch Leistungsträger gehörten, konnten nicht adäquat ersetzt werden. In diesem Zusammenhang bewies die Führungsriege bei der Verpflichtung neuer Spieler kein glückliches Händchen. Zu viele Neuzugänge konnten die Erwartungen nicht erfüllen, ließen die nötige Mentalität und Einstellung vermissen oder glänzten mehr durch Abwesenheit als durch Leistung auf dem Platz. Zudem ist dem ehemalige Weltklasse-Fußballer Sunday Oliseh als Trainer der Umbruch nicht gelungen.

Zurück zum eigentlichen Spiel: Der 1. FC Düren hat in der Winterpause personell mächtig nachgebessert und als Königstransfer den ehemaligen Bundesliga-Spieler Christian Clemens (Köln, Schalke und Mainz) unter Vertrag genommen. Außerdem sollen Anas Bakhat, der zuvor für den Zweitligisten 1. FC Kaiserlautern am Ball war, und Kevin Goden, der in der vergangenen Saison 23 Spiele für den Drittligisten TSV 1860 München bestritten hat, den Aufschwung in die Wege leiten. „Wir stellen uns auf ein kampfbetontes Spiel gegen eine heimstarke Mannschaft ein, die enorm viel Qualität hat“, sagt Wolze. „Von meiner Mannschaft erwartet ich ein geschlossenes Auftreten, dass sie den Kampf annimmt, aber auch Spaß am Spiel hat und sich dabei auf ihre Stärken besinnt.“

Der SV Straelen hat sich kurzfristig von drei weiteren Spielern getrennt, die in der Planung des Verein keine Rolle mehr gespielt haben: Francis Ubabuike, Hassine Refai und Amoros Nshimirimana. Kevin Wolze blickt insgesamt zufrieden auf die vierwöchige Vorbereitungszeit zurück: „Die Stimmung war gut, alle haben dran gezogen und sich neu eingeschworen. Ich habe alle Spieler an Bord, wir wollen in Düren gewinnen.“

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