Tennis Ein Teamplayer auf und neben dem Platz

Geldern · Reinhard Richter ist für die Herren 55 des Tennis-Clubs Grün-Weiß Geldern in der Verbandsliga am Ball. Der neue Vorsitzende möchte die Zusammenarbeit mit den Dorfvereinen intensivieren und gezielt den Nachwuchs fördern.

 Reinhard Richter macht auf dem Platz immer noch eine gute Figur und hat soeben mit den Herren 55 den Klassenerhalt geschafft.

Reinhard Richter macht auf dem Platz immer noch eine gute Figur und hat soeben mit den Herren 55 den Klassenerhalt geschafft.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Reinhard Richter ist ein Glücksfall für den Tennis-Club Grün-Weiß Geldern. Zum einen gehört der mittlerweile 65-Jährige immer noch zu den Aktivposten der ranghöchsten Mannschaft des Traditionsvereins. Mit den Herren 55 hat er soeben in der Winter-Runde den angestrebten Klassenerhalt in der Ersten Verbandsliga perfekt gemacht. Am vergangenen Samstag behaupteten sich die Routiniers um Spitzenspieler Jörg Löcker zum Abschluss mit 5:1 gegen den TSC Unterfeldhaus aus Erkrath – in der Endabrechung sprang ein ausgezeichneter vierter Platz heraus.

Und ganz nebenbei ist Reinhard Richter, der seine erfolgreiche Tennis-Laufbahn in jungen Jahren beim TC Veert startete, auch noch bereit, außerhalb des Platzes Verantwortung zu übernehmen. Als der langjährige Vorsitzende Günther Grofe im vergangenen Jahr nach einem geeigneten Nachfolger Ausschau hielt, suchte er das Gespräch mit dem Leistungsträger der Herren 55. Als langjähriger Bauleiter und Geschäftsführer eines großen Stahlbau-Unternehmens bringt Reinhard Richter jede Menge Führungsqualität mit, von der ab sofort der Tennis-Club profitiert. „Ich musste nicht lange überlegen, als mich Günther bat, den Vorsitz zu übernehmen. Der Tennissport, der Verein und speziell die Jugendarbeit liegen mir am Herzen. Und mittlerweile bin ich Rentner. Da habe ich Zeit und kann mich sinnvoll beschäftigen“, so Richter.

Der 65-Jährige hat sich sofort an die Arbeit gemacht. Als neuer Chef des 1950 gegründeten Traditionsvereins, der „An der Bleiche“ am Rande der Gelderner Innenstadt eine der schönsten Tennis-Anlagen im Kreis Kleve vorweist, möchte er zunächst einmal die Zusammenarbeit mit den Clubs in den umliegenden Dörfern intensivieren. Als Steffi Graf und Boris Becker in den 80er Jahren hierzulande den Tennis-Boom auslösten, entstanden die Vereine in Walbeck, Veert, Hartefeld und Kapellen. Die Hochzeit ist zwar längst Geschichte. Doch die zwischenzeitliche Krisen- ist inzwischen wieder der Aufbruchstimmung gewichen.

„Auch wir hatten zwischenzeitlich den Abwärtstrend zu spüren bekommen und lagen nur noch bei knapp unter 300 Mitgliedern. Inzwischen haben wir die Marke von 400 wieder erreicht. Jetzt kommt es darauf an, dass wir in Geldern an einem Strang ziehen“, sagt der neue Grün-Weiß-Vorsitzende.

Der Anfang ist schon einmal gemacht. Die fünf Clubs werden Mitte April – der genaue Termin steht noch nicht fest – auf der Anlage der Grün-Weißen die Premiere um den „Gelderner Tennis-Stadt-Cup“ feiern. Dahinter verbirgt sich ein Doppel- und Mixed-Turnier für Damen und Herren, das fest etabliert und Jahr für Jahr im Wechsel auf den Anlagen der beteiligten Vereine ausgerichtet werden soll. „Sicherlich werden wir auch Sieger ermitteln und Pokale vergeben, damit der sportliche Ehrgeiz nicht zu kurz kommt. Doch in erster Linie geht es darum, den Austausch zu fördern und die bestehenden Kontakte zu intensivieren“, so Richter. Von der verstärkten Zusammenarbeit sollen in erster Linie die Kinder und Jugendlichen profitieren. Richter: „In einigen Altersklassen fehlen mitunter Spielerinnen und Spieler, um eine Mannschaft für die Meden-Saison bilden zu können. Das lässt sich ändern, wenn wir untereinander im Nachwuchsbereich Spielgemeinschaften bilden. Auf diese Weise können wir auch dazu beitragen, dass die Mädchen und Jungen nicht die Lust am Sport verlieren.“

Selbstverständlich wird der Grün-Weiß-Chef, stolzer Vater von zwei Töchtern und Opa von drei Enkelkindern, auch weiterhin auf dem Platz zu finden sein. „Im Sommer geht’s in die nächste Verbandsliga-Saison. Ich freue mich schon darauf.“

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