Angebot des Kreissportbundes Kleve im Gelderner Sporthaus Wo Sport zur Herzensangelegenheit wird

Geldern · Wenn sich die Mitglieder der Herzsport-Gruppen treffen, geht es vor allem um die Steigerung der Lebensqualität. Warum sie bei Übungsleiterin Gabi Wagener und zwei Kardiologen in guten Händen sind.

 Gemeinsam für mehr Lebensqualität: Übungsleiterin Gabi Wagener und der Kardiologe Wolfgang Ruhs (vorne am Tisch) mit den Teilnehmern.

Gemeinsam für mehr Lebensqualität: Übungsleiterin Gabi Wagener und der Kardiologe Wolfgang Ruhs (vorne am Tisch) mit den Teilnehmern.

Foto: Heinz Spütz

Eine Herzerkrankung kann das Leben des Betroffenen von heute auf morgen verändern. Nach einem Infarkt, einer Herz-Operation oder bei hohem Blutdruck wird von den Ärzten häufig der Besuch einer Herzsportgruppe verordnet, um mit anderen Leidensgenossen aktiv etwas für die Gesundheit tun zu können.

Die Herzsportgruppe des Kreissportbundes (KSB) Kleve feierte jetzt im Gelderner „Sporthaus“ ihr einjähriges Bestehen. Und die Mitglieder konnten bei dieser Gelegenheit auch auf eine kleine Erfolgsgeschichte zurückblicken. „Am Anfang waren wir noch ein sehr überschaubares Grüppchen. Mittlerweile bieten wir den Kursus für zwei Gruppen mit jeweils 20 Personen an“, sagte die examinierte Krankenschwester und Übungsleiterin Gabi Wagener, die im Besitz der Zusatzqualifikation für Reha-Sport „Inneres“ ist.

Die Teilnehmer treffen sich jeweils mittwochs in den Übungsräumen an der Pariser Bahn und schwören auf „ihre“ Herzsportgruppe. Das hat gute Gründe. Bei den Patienten herrscht in der Regel große Unsicherheit, wie sie sich im Alltag verhalten und ihr Herz belasten sollen. Im Gruppentraining steht die schrittweise Steigerung der körperlichen Aktivität im Vordergrund. Keiner soll dabei irgendwelche Höchstleistungen bringen, sondern lernen, sich selbst einzuschätzen und die eigenen Grenzen zu erkennen. Die Teilnehmer sollen zu einer nachhaltigen Änderung ihres Lebensstils in Alltag und Freizeit gelangen. „Kurz gesagt geht es einfach um eine gesunde Lebensweisen“, so die Kursleiterin, die im wahrsten Sinne des Wortes mit sehr viel Herzblut und noch mehr Temperament das Training abhält.

Jede Übungsstunde geschieht unter Aufsicht eines Kardiologen, der darauf achtet, dass sich niemand überanstrengt und der regelmäßig Pulskontrollen vornimmt. „Die Kontrolle ist enorm wichtig. Sie lässt Rückschlüsse zu, ob die Patienten medikamentös richtig eingestellt sind“, sagt Dr. Wolfgang Ruhs, der im Wechsel mit Dr. Marina Müller ein Auge auf die Herzsportler wirft.

In den beiden Gruppen sind Patienten mit unterschiedlichen Herzerkrankungen und Leistungsfähigkeiten im Einsatz. Zum Training gehören Koordinations- und Gymnastikübungen sowie Ausdauer- und Krafttraining. Selbstverständlich achtet Gabi Wagener ganz genau darauf, dass sich ihre Schützlinge nicht etwa zu einem gegenseitigen Kräftemessen hinreißen lassen. Es geht ausschließlich darum, den Alltag besser bewältigen und gestalten zu können und die Lebensqualität zu fördern.

Viele Teilnehmer wissen auch Geselligkeit und die gemeinsam erlebte Lebensfreude zu schätzen. Bei der Feierstunde hoben Heinz-Josef van der Sande (61) aus Sevelen, Mann der ersten Stunde, und die Geldernerin Bagdat Ulusoy (52), bei der ein Defibrillator eingesetzt wurde und die seit Februar zur Gruppe gehört, diesen Aspekt hervor. Das Miteinander und gegenseitige Unterstützung spielen eine ganz wichtige Rolle.

Die Teilnahme an einem Herzsport-Kursus ist kostenlos. Patienten können beim Hausarzt eine Verordnung beantragen, die bei der jeweiligen Krankenkasse zur Genehmigung eingereicht werden muss.

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