Prießen ist Fußball-Weltmeisterin

Nach dem Abpfiff konnte Marith Prießen ihre Tränen nicht mehr unterdrücken. Die 19-Jährige hat bei der U 20-WM der Frauen den Titel gewonnen. Deutschland siegte im Finale 2:0 gegen Nigeria – mit dabei eine Fangemeinde aus Wachtendonk, die die Fußballerinnen anfeuerten.

Bielefeld Am liebsten hätte Marith Prießen ihn gar nicht mehr loslassen – diesen WM-Pokal. Diese silberne Statue, die eine Form hat wie ein großes "V", und die nun sinnbildlich für ihren Gewinn des Weltmeistertitels steht. Kurz nachdem Marina Hegering, ihre Zimmernachbarin und zugleich Kapitänin der deutschen U 20 Fußball-Nationalmannschaft die Trophäe in die Höhe gestreckt hatte, durfte auch sie mal anfassen. "Das war ein unglaubliches Gefühl, ein wahnsinnig emotionaler Moment", sagte die 19-Jährige, die ihre Tränen nicht mehr unterdrücken konnte. "Ich habe auf der Ehrenrunde die ganze Zeit nur geweint. Das ist ein so so tolles Gefühl. Mir fällt es schwer, all das in Worte zu fassen."

Alle Spiele absolviert

Marith Prießen hat es geschafft. Die Wachtendonkerin, die ab der kommenden Saison für Bayer Leverkusen in der Bundesliga spielt, hat sich ihren Traum vom WM-Triumph erfüllt – und hat mit ihren Abräumer-Qualitäten in der Innenverteidigung entscheidend dazu beigetragen. Alle sechs Spiele im Turnier hat sie mitgemacht, und sie hat mit ihren Nebenfrauen in der Abwehr bei 20 geschossenen Toren selbst nur fünf zugelassen. Auch gestern blieb sie ohne Fehler. "Ich bin wahnsinnig stolz. Aber es wird wohl einige Tage dauern, bis ich das Erlebte der letzten Wochen verarbeitet habe", erklärte Prießen überglücklich, die gestern von der gesamten Familie samt Freunden aus Wachtendonk im Bielefelder Stadion angefeuert und gefeiert wurde.

Dabei hatte sie das Grinsen schon vor dem Spiel kaum aus dem Gesicht bekommen. Schon beim Händeschütteln mit namhaften Fußball-Funktionären wie Franz Beckenbauer oder der Chefin des Organisationskomitees der Fußball-WM der Frauen 2011, Steffi Jones, strahlte sie über beide Ohren. "Es war toll, heute dabei sein dürfen. Ein Moment, den ich sicher nie vergessen werde", sagte Prießen und verschwand zu ihren Teamkameradinnen, die sich auf eine lange Feier in einer Bar vorbereiteten.

Siehe auch Seite B 3

(RP)
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