Fußball-Regionalliga Heimpleite vor hohem Polizeiaufgebot

Straelen · Fußball-Regionalliga: Vor 600 Zuschauern ist der SV Straelen gegen Preußen Münster chancenlos und verliert am Ende mit 0:4. 100 weitere Fans aus Münster mussten draußen bleiben und wurden während des gesamten Spiels überwacht.

 Ins Stolpern geraten: Der SV Straelen – hier Kelvin Lunga – hat aus den letzten vier Spielen nur noch einen Punkt geholt.

Ins Stolpern geraten: Der SV Straelen – hier Kelvin Lunga – hat aus den letzten vier Spielen nur noch einen Punkt geholt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der überragende Saisonstart des SV Straelen mit drei Siegen an den ersten drei Spieltagen ist schon wieder Geschichte. Die Mannschaft um Trainer Benedict Weeks kam am Samstag im Stadion an der Römerstraße gegen den Titelaspiranten Preußen Münster böse unter die Räder und verlor am Ende mit 0:4 (0:1). Aus den vergangenen vier Begegnungen haben die Grün-Gelben somit nur einen Punkt geholt und sind endgültig nur noch Mittelmaß.

Wesentlich interessanter als das einseitige Geschehen auf dem Platz waren die Szenen, die sich hinter dem Gäste-Block abspielten. Rund 100 Preußen-Fans, die im Vorfeld keine personalisierten Eintrittskarten erworben hatten, durften nicht ins Stadion. Dem SV Straelen waren die Hände gebunden. Der Gastgeber konnte ganz einfach keine Ausnahme machen, weil er ansonsten gegen die zurzeit noch gültigen Hygiene-Vorschriften in Sachen Corona verstoßen hätte. Und so harrten die Jungs aus der Münsteraner Ultra-Szene hinter dem Absperrzaun aus – zunächst unter Aufsicht von 30 Sicherheits- und Ordnungskräften. In der Halbzeit rückte Verstärkung an – plötzlich standen 14 Mannschaftsbusse der Polizei aufgereiht auf dem Trainingsplatz.

Immerhin machte Vereinswirt Dieter Niersmans ein gutes Geschäft. Um zur Entspannung der Lage beizutragen, spendierte Preußen-Geschäftsführer Peter Niemeyer den Fans, die draußen bleiben mussten, kurzerhand 100 Bratwürste und 100 Becher Bier. Nach dem Schlusspfiff zeigte sich auch die Münsteraner Mannschaft für die Unterstützung von außerhalb erkenntlich.

Zum Geschehen auf dem Platz: In den Anfangsminuten neutralisierten sich beide Teams zunächst noch weitgehend. Es waren 22 Minuten gespielt, als die Gäste ihren vierten Freistoß in Strafraumnähe zugesprochen bekamen. Aus halbrechter Position erzielte Manuel Farrona Pulido die Führung der Gäste – ein Traumtor. Erste Sorgenfalten bei Weeks, als Routinier Fabio Ribeiro wegen einer Wadenverhärtung ausgewechselt werden musste. Die Münsteraner zeigten im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit das gefälligere Spiel, doch klare Torchancen blieben Mangelware. Mit dem knappen Ergebnis wurden die Seiten gewechselt.

Nach Wiederanpfiff wurden die Hausherren kalt erwischt. Gerade einmal drei Minuten waren verstrichen, als Luke Hemmerich an der Strafraumgrenze nicht energisch genug angegriffen wurde – sein Schuss schlug unhaltbar für Torwart Robin Udegbe ein. „Wir hatten uns viel vorgenommen. Als wir mit dem ersten Schuss das 0:2 kassiert haben, war der Plan dahin“, sagte Weeks. Preußen dominierte die Partie immer mehr, während die Gastgeber kaum Akzente noch vorne setzten. Ein individueller Fehler von Ole Päffgen, der in der Vorwärtsbewegung den Ball in der eigenen Hälfte verlor, führte zum 0:3 durch Gerrit Wegkamp (66.). 15 Minuten später wollte Abwehrchef Adli Lachheb den Ball nach einer Flanke mit dem Oberkörper zu seinem Torwart spielen. Doch die Kugel rutschte ihm über die Brust – Jan Dahlke bedankte sich mit dem Treffer zum 4:0-Endstand für Preußen Münster.

Für den SV Straelen geht es am Samstag gegen die U 23 von Schalke 04 weiter. „Wir müssen uns jetzt schnell schütteln und auf Schalke ein anderes Gesicht zeigen. Die Gegner, gegen die wir Punkte holen müssen, kommen erst noch“, sagte Weeks und verwies auf das schwere Startprogramm des SV Straelen, der gegen die meisten Aufstiegskandidaten schon gespielt hat.

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