Fußball-Niederrheinpokal Der SV Straelen im Neustart-Modus

Straelen · Der Tabellenletzte der Fußball-Regionalliga möchte nach dem Rücktritt von Trainer Sunday Oliseh möglichst schnell bessere Zeiten einläuten. Unter Regie von Kevin Wolze tritt das Team am Dienstag im Pokal bei DJK/SF Katernberg an.

 Kevin Wolze gibt ab sofort auch als Interimstrainer den Ton an der Römerstraße an.

Kevin Wolze gibt ab sofort auch als Interimstrainer den Ton an der Römerstraße an.

Foto: IMAGO/Nico Herbertz/IMAGO/FVN / Nico Herbertz / MSV Duisburg

Turbulente Zeiten sind irgendwie das Markenzeichen des SV Straelen. Langweilig wird’s jedenfalls an der Römerstraße nie. Dennoch versuchten die Regionalliga-Fußballer an Tag eins nach dem Rücktritt von Trainer Sunday Oliseh, möglichst schnell wieder zur Tagesordnung überzugehen und Normalität einkehren zu lassen. „Wir müssen jetzt ganz einfach den Restart-Knopf drücken“, sagt Sportlicher Leiter Kevin Wolze.

Der Ex-Profi, der seine aktive Laufbahn im Frühjahr nach zwei Kreuzbandrissen beenden musste, sitzt zur Abwechslung wieder einmal auf der Trainerbank. Schon in der Vorbereitung war der 32-Jährige kurzfristig eingesprungen, nachdem Straelens Trainer-Wunschkandidat Thomas Brdaric ein Engagement im fernen Indien vorgezogen hatte. Aus seiner langjährigen Profi-Laufbahn weiß Wolze ganz genau, wie man mit Krisensituationen umzugehen hat. „Im Fußball ist es ja Gott sei Dank so, dass man in der Regel nicht lange Zeit zum Nachdenken hat, weil schon das nächste Spiel vor der Tür steht“, sagt der Mann, der vorübergehend in doppelter Funktion gefordert ist.

 Straelens Kapitän Ole Päffgen (am Ball) lernt am Dienstag den Essener Torjäger Kevin Zamkiewicz kennen.

Straelens Kapitän Ole Päffgen (am Ball) lernt am Dienstag den Essener Torjäger Kevin Zamkiewicz kennen.

Foto: Norbert Prümen

Bereits am Dienstag wartet eine Art Aufbaugegner auf die Straelener Mannschaft, die mit fünf Niederlagen in die Regionalliga-Saison gestartet ist. In der ersten Runde um den Niederrhein-Pokal ist der Titelverteidiger ab 19.15 Uhr an der Essener Meerbruchstraße beim dort beheimateten Bezirksligisten DJK/Sportfreunde Katernberg gefordert.

Die Ursachen der aktuellen Krise liegen für Kevin Wolze auf der Hand. „Abgesehen vom jüngsten Auftritt in Düsseldorf haben wir durchaus ansprechende Leistungen gezeigt. Leider ist es uns in keinem Spiel gelungen, einmal in Führung zu gehen. Das macht natürlich etwas mit einer Mannschaft. Irgendwann ist das Selbstvertrauen im Keller“, sagt Wolze, der sich als Teamplayer versteht. In den nächsten Tagen ist gleich ein ganzes Quartett damit beschäftigt, die Mannschaft in ruhiges Fahrwasser zu führen, ehe zur Abwechslung wieder einmal ein neuer Trainer das Kommando an der Römerstraße übernimmt.

Der Interimscoach trifft seine Entscheidungen in Absprache mit Co-Trainer Adli Lachheb, Torwart-Trainer Manfred Gloger und Fitness-Coach Friedel Baumann. Trotz der angespannten Situation ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine verstärkte „B-Elf“ die Pflichtaufgabe im Schatten der Zeche Zollverein lösen soll. „Es ist in jedem Fall so, dass wir dem Außenseiter mit dem nötigen Respekt begegnen. Aber natürlich kann es sein, dass wir dem einen oder anderen Spieler aus der zweiten Reihe die Chance geben, sich zu zeigen. Schließlich hat jeder Akteur in unserem Kader den Anspruch, Regionalliga-Niveau mitzubringen“, so Wolze.

Einige Infos zum Straelener Pokalgegner: Die Sportfreunde Katernberg, die 2017 mit der DJK fusionierten, zählten in grauer Vorzeit zu den feinsten Adressen im deutschen Fußball. 1948 qualifizierte sich der Verein als Vizemeister der Oberliga West für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft und scheiterte im Viertelfinale am TSV Braunschweig. Zwei Jahre später ging der spätere Weltmeister Helmut „Boss“ Rahn für den Traditionsverein im Essener Nordosten auf Torejagd.

Sein aktueller Nachfolger, der am Dienstag auf dem heimischen Kunstrasen den Straelener Kapitän und Innenverteidiger Ole Päffgen ärgern möchte, heißt Kevin Zamkiewicz. Dieser gehört seit vielen Jahren zu den gefährlichsten Angreifern im Essener Amateurfußball. Ob bei seinem Stammverein TuS Essen-West oder später beim Landesligisten VfB Frohnhausen – Zamkiewicz trifft Saison für Saison im hohen zweistelligen Bereich. Für das Duell mit Pokalverteidiger SV Straelen hat sich der mittlerweile 33-jährige Torjäger am vergangenen Sonntag schon einmal warm geschossen. Zamkiewicz steuerte vier Treffer zum 7:1 im Spiel gegen den Heisinger SV bei.

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