Handball Rückraum-Chefin Pia Kühn beherrscht den Dress-Code

Kerken · Die jüngere Schwester von Nationalspieler Julius Kühn hat großen Anteil an den Erfolgen des Handball-Drittligisten TV Aldekerk. Die angehende Lehrerin trägt auch außerhalb der Halle Verantwortung.

 Pia Kühn, Rückraumspielerin TV Aldekerk Dritte Handball-Liga Frauen

Pia Kühn, Rückraumspielerin TV Aldekerk Dritte Handball-Liga Frauen

Foto: Heinz Spütz

Pia Kühn ist die jüngere Schwester des aktuellen Handball-Nationalspielers Julius Kühn, der in der Bundesliga das Trikot des MT Melsungen trägt. Die Geschwister können sportlich einige Gemeinsamkeiten vorweisen: Beide gelten als wurfgewaltige Rechtshänder, spielen für ihre Vereine im linken Rückraum. Und beide haben ihre Stärken eindeutig in der Offensive.

Pia kommt aus einer handballbesessenen Familie. Schuld daran sind Opa und Oma, mit denen alles anfing – in dem Zusammenhang nennt sie die Nachnamen der verwandten Familien Bleckmann und Mumme, die in der Szene ein Begriff sind. Deshalb vermutet sie, dass sie bereits mit dem Ball in der Hand geboren wurde und seit Lebzeiten mit der kleinen Lederkugel spielt.

Die 23-Jährige wohnt im Kerkener Ortsteil Stenden, studiert an der Uni Duisburg/Essen Mathematik und Sozialwissenschaften auf Lehramt und verdient sich ihren Lebensunterhalt in Düsseldorf als Werkstudentin in der Wirtschaftsprüfung. Gerne würde sie eine Nachwuchsmannschaft des ATV trainieren, doch momentan sieht das ihr voller Terminkalender nicht vor. Als Jugendliche durchlief sie in allen Jahrgängen die Auswahlmannschaften des HVN, lief für den Westdeutschen Handballverband auf und gehörte zum erweiterten Kader der Juniorinnen-Nationalmannschaft.

Die 1,80 Meter große Rückraumspielerin ist feste Größe im Spiel des Drittligisten TV Aldekerk. Wenn es so richtig bei ihr läuft, kann es durchaus passieren, dass sie zweistellig trifft. Doch sie sieht sich nicht als typische „Shooterin“, sondern besticht ganz nebenbei auch mit ihrer flexiblen und kreativen Spielart.

Luft nach oben gibt’s noch in der Defensivarbeit. Besonders dann, wenn sie es mit kleinen, wendigen Gegenspielerinnen zu tun hat. Mit gezieltem Krafttraining möchte sie noch mehr Zug in ihre Würfe bekommen. Auf die abgebrochene Saison als Tabellenführer kann man aufbauen, sagt sie, doch für ihren Geschmack könnten die Grün-Weißen noch etwas mehr Konstanz an den Tag legen. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit der Mannschaft noch etwas zu erreichen.

Innerhalb der Mannschaft gehört sie zum Festkomitee „Spaß und Vergnügen“ und ist für den Dress-Code verantwortlich. „Wir haben ja nicht nur ein Trikot. Und es muss schon alles vernünftig aussehen, wenn wir gemeinsam auftreten“, sagt die angehende Lehrerin, die sich auch außerhalb der Halle ihrer Verantwortung bewusst ist.

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