Fußball Peter Streutgens hat ein Luxusproblem

Geldern · Auch eine Etage höher können sich die gegnerischen Abwehrreihen warm anziehen. Der Trainer des Bezirksliga-Aufsteigers GSV Geldern weiß gar nicht, wohin mit all' seinen Torjägern. Die Mannschaft ist für die neue Herausforderung gut gerüstet.

geldern Der Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga war letztlich eine glatte Angelegenheit für den GSV Geldern. Als Tabellenzweiter der A-Liga Kleve-Geldern hatte die Mannschaft in der Endabrechnung satte acht Punkte Vorsprung auf Verfolger FC Aldekerk. Großen Anteil daran hatte das magische Dreieck, gegen dessen Qualitäten die Konkurrenz überfordert war: Maik Noldes (26), Kai Rietz (18) und Deniz Gencer (15) erzielten in gerade einmal 26 Partien 59 der insgesamt 73 Gelderner Treffer.

Und die GSV-Anhänger dürfen sich auch in der kommenden Saison auf Offensivfußball mit hohem Spaßfaktor freuen. Denn der Verein hat für die Bezirksliga seine Torfabrik noch einmal ausgebaut. Thomas Pütters kehrt mit der Empfehlung von 25 Treffern, die er in den vergangenen drei Jahren für den Oberligisten TV Jahn Hiesfeld erzielt hat, zu seinem Heimatverein zurück. Auch Erdi Ezer, der beim Landesliga-Absteiger Sportfreunde Broekhuysen zu den absoluten Leistungsträgern, bringt gehörige Offensivqualität mit. So sind die Freistöße des klassischen Spielmachers, der mit Erdal und Ümit das Brüder-Trio komplettiert, eine gefährliche Waffe.

Somit hat Trainer Peter Streutgens ein Luxusproblem: Er weiß noch gar nicht, wie er all' seine Torjäger unterbringen soll. "Wir werden in der Vorbereitung einige Systeme ausprobieren. So ist ja beispielsweise ein Maik Noldes sehr vielseitig einsetzbar. Ich kann ihn hinter den Spitzen spielen oder auf dem Flügel wirbeln lassen. In jedem Fall werden wir uns auch in der Bezirksliga nicht verstecken. Das geht auch gar nicht, wenn man so viele torgefährliche Spieler in seinen Reihen hat", erklärt der GSV-Coach.

Der Mann, der den GSV Geldern aus dem Dornröschenschlaf geweckt und innerhalb von vier Jahren von der B- hinauf in die Bezirksliga geführt hat, hat auch den Defensivverbund gestärkt. So kehrt Außenverteidiger Thomas Pauls nach einjährigem Gastspiel in Broekhuysen ins Gelderland-Stadion zurück. Vom Landesligisten SV Straelen kommt Dominik Idel. Große Stücke hält Streutgens auch auf Marcel Haffmanns, der vom letztjährigen Aufstiegskampf-Rivalen Aldekerk kommt. "Dominik und Marcel waren in ihren früheren Vereinen zwar eher im defensiven Mittelfeld zu Hause. Doch ich bin mir sicher, dass sie uns auch in der Innenverteidigung helfen können", sagt der Trainer.

Inzwischen hat sich im gesamten Kreis herumgesprochen, dass der GSV Geldern wieder eine ganz feine Fußball-Adresse ist. Bestes Beispiel: Landesligist Viktoria Goch, der in den vergangenen Jahren seine Testspiele im Rahmen der Saisoneröffnung stets gegen den 1. FC Kleve bestritten hatte, hat für kommenden Samstag den Bezirksliga-Aufsteiger eingeladen.

Bei aller Aufbruchstimmung, die rund um das Gelderland-Stadion herrscht, bleibt Peter Streutgens auf dem Teppich: "Es mag zwar den einen oder anderen geben, der uns auch in der Bezirksliga zum Favoritenkreis zählt. Aber das ist natürlich Quatsch." Der Trainer verfolgt in erster Linie ein Ziel: Die Gelderner Fans sollen auf lange Sicht wieder Bezirksliga-Fußball geboten kommen. Der GSV ist nicht zuletzt dank Streutgens auf einem sehr guten Weg dorthin. Und eine kleine Kampfansage gibt's dann doch noch: "Ich denke, dass wir für die schwere Liga gut gerüstet sind."

(RP)
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