Fußball Obmann Jürgen Lendzian hört beim TSV Wa.-Wa. auf

Wachtendonk · Der Obmann, seit 2017 im Amt, war die gute Seele der Senioren-Abteilung des TSV Wachtendonk-Wankum. „Vielleicht dauert die zweite Corona-Zwangspause auch schon zu lange für mich“, sagt er zu seinem Rücktritt.

 Jürgen Lendzian: „Ich muss die Sache erst einmal sacken lassen.“

Jürgen Lendzian: „Ich muss die Sache erst einmal sacken lassen.“

Foto: Heinz Spütz

Der Fußball-Landesligist TSV Wachtendonk-Wankum kann nicht mehr auf Jürgen Lendzian bauen. Der Senioren-Obmann, der in Personalunion auch Betreuer des Landesliga-Teams war, legte beide Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Denn ich hatte eine tolle Zeit im Verein. Aber meine Begeisterung für den Sport und für die Belange des Klubs waren nicht mehr so vorhanden, wie sie einmal vorhanden waren. Vielleicht dauert die zweite Corona-Zwangspause auch schon zu lange für mich“, sagt Lendzian.

2017 war der Verein auf der Suche nach einem Obmann. Lendzian, der vor 13 Jahren nach Wankum gezogen war, wurde von seinem Stiefsohn angesprochen, ob das keine Aufgabe für ihn sei. Vorstandsarbeit war Lendzian aus seiner Heimat im Oberbergischen gewohnt. Und im Fußball kannte er sich aus. Als Spieler lief er in der Saison 1986/87 für den TuS Lindlar in der dritthöchsten Klasse, der Oberliga, auf. Er stellte sich beim TSV vor und erhielt den Job.

„Eigentlich sollte ich mich um die zweite und dritte Mannschaft kümmern“, sagt der 54-jährige Versicherungsmakler. „Aber schnell wurde das mehr – und ich stieg beim ersten Team ein.“ Neben seinen Aufgaben als Obmann tat er alles, um dem Trainer den Rücken freizuhalten, damit dieser sich ausschließlich um die sportlichen Belange kümmern konnte. Lendzian war sich für keine Arbeit zu schade, hatte stets ein offenes Ohr für die Spieler und wurde so etwas wie die gute Seele der Senioren-Abteilung.

Seit seinem Amtsantritt arbeitete er mit sechs Trainern zusammen und musste erleben, wie die erste Mannschaft 2019 fast aus der Bezirksliga abgestiegen wäre. „Das vorletzte Spiel gegen den SV Rindern mussten wir gewinnen. Das hat mich so aufgewühlt, dass ich in der Halbzeit gegangen bin“, sagt Lendzian und lacht heute darüber. Der TSV siegte mit 2:1 und blieb in der Liga.

Als Teil eines Kollektivs, wie er sein Engagement bezeichnet, bejubelte Lendzian ein Jahr später den Aufstieg in die Landesliga. „Wie es weitergeht, weiß ich im Moment nicht. Ich muss die Sache erst einmal sacken lassen“, sagt Jürgen Lendzian.

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