Fußball-Oberliga Der SVS übt sich in Bescheidenheit

Straelen · Fußball-Oberliga: SV Straelen - FC Kray (Sonntag, 15 Uhr). Die Grün-Gelben marschieren in der Liga vorneweg. Dennoch warnt Trainerin Inka Grings vor dem Aufsteiger aus dem Essener Süden und möglicher Selbstzufriedenheit.

 18.08.2019 , Straelen, Fussball Oberliga, SV Straelen - TuRu DŸsseldorf
Straelen: gelb
TuRu DŸsseldorf: wei§

18.08.2019 , Straelen, Fussball Oberliga, SV Straelen - TuRu DŸsseldorf Straelen: gelb TuRu DŸsseldorf: wei§

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Der Regionalliga-Absteiger SV Straelen ist bis dato ohne jede Zweifel das Maß aller Dinge in der Oberliga. Die Mannschaft von Trainerin Inka Grings eilt von Erfolg zu Erfolg, zuletzt gelang ein völlig ungefährdeter 2:0-Erfolg gegen ETB Schwarz-Weiß Essen. Es ist kein Konkurrent in Sicht, der mit den Blumenstädtern aktuell um die Tabellenführung konkurrieren kann. Der Grund: Spitzenmannschaften aus Bocholt und Baumberg lassen regelmäßig Punkte liegen.

So hat die Grings-Elf bereits vier Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Essen-Schonnebeck. Die Mission „Regionalliga-Rückkehr“ ist in vollem Gange. Für die Übungsleiterin aber ist das kein Grund, in Euphorie zu verfallen. Sie selbst komme da schon gar nicht in Versuchung, doch auch an das Straelener Umfeld richtet sie einen Appell: „Wir müssen die Kirche mal im Dorf lassen. Bisher lief es für unsere Verhältnisse ohne jede Zweifel gut. Aber wir sind noch lange nicht fertig.“ Stattdessen befinde sich das Straelener Team noch immer in einem Prozess, Potentiale sehe sie reichlich. „Es wäre respektlos gegenüber meinen Trainerkollegen, zu behaupten, dass wir der Liga bereits enteilt seien“, fügt sie im Gespräch mit unserer Redaktion an.

Am Sonntagnachmittag gastiert nun der Tabellendritte vom FC Kray an der Römerstraße. Der Aufsteiger ist überraschend stark in die Saison gestartet, hat den 1. FC Kleve am ersten Spieltag mit 2:0 düpiert und bis dato nur eine Begegnung verloren. Gegen den TVD Velbert setzte es eine Niederlage. Kenner der Szene staunen über den starken Saisonstart der Essener: Schließlich ging es im vergangenen Sommer turbulent zu in Kray. So geriet der Verein nach dem Aufstieg in finanzielle Schieflage, Leistungsträger verließen den FC. Rot-Weiss Essen erbarmte sich zu einem Retter-Spiel, mit Erfolg: Immerhin 1500 Zuschauer erschienen zum Derby, der Traditionsverein erholte sich.

Dennoch verordnete der Vereinsvorstand einen radikalen Sparkurs. Daher folgte kurz vor dem ersten Spieltag die nächste Hiobsbotschaft. Trainer Michele Lepore, der schon im Mai ob eines Engagements im Profi-Bereich zurückgetreten und dann doch wieder zurückgekehrt war, legte sein Amt nieder. Auf ihn folgte Philipp Kruppe.

Zuletzt reichte es für dessen Mannschaft nur zu einem Zähler gegen die Spielvereinigung Essen-Schonnebeck. „Die Stimmung im Team war natürlich nach dem 2:2 gegen Schonnebeck hervorragend und wir wollen und werden in Straelen mit der gleichen Mentalität wie in der Vorwoche an den Start gehen“, teilt Trainer Philipp Kruppe mit. Auch Kruppe sieht den SVS als Favoriten auf den Aufstieg: „Straelen gehört meiner Meinung nach weder sportlich noch in den anderen Belangen in die Oberliga, sondern eher in die Regionalliga. Unser kommender Gegner weist in nahezu allen Mannschaftsteilen eine enorme Qualität auf, verfügt über Spieler, die den Unterschied ausmachen können und ist für mich der Topfavorit auf die Meisterschaft.“

 Straelens Angreifer Shun Terada strebt gegen den Aufsteiger aus Kray den nächsten dreifachen Punkterfolg an.

Straelens Angreifer Shun Terada strebt gegen den Aufsteiger aus Kray den nächsten dreifachen Punkterfolg an.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Trotzdem reise Kray ihm zu Folge ins Gelderland, um den Kontrahenten zu ärgern. „Wir wollen unbequem zu bespielen sein und werden es dem Gegner so schwer wie möglich machen“, sagt Kruppe. Auch Ex-Nationalspielerin Inka Grings hält den FC für einen „respektablen Gegner“. Sie erwarte gar eine interessante Begegnung. „Kray wird sicherlich mit breiter Brust auftreten. Da liegt eine Menge Arbeit vor uns“, sagt sie. Personell ist ihr Aufgebot allerdings gut aufgestellt. Mit einer Ausnahme sind alle Kicker einsatzbereit: Fabio-Daniel Simoes Ribeiro plagt sich mit einem Faserriss herum.

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