Fußball Nur der Platz war schlechter

Fußball-Oberliga: Der SV Straelen knüpft wieder an die bislang enttäuschenden Vorstellungen in diesem Jahr. Nach dem Zwischenhoch gegen Aachen II gab’s gestern eine bittere 0:1-Pleite gegen den VfB Homberg.

„Wir haben hier immer einen auf den Helm bekommen“, hatte Hombergs Trainer Thomas Bungart vor dem Duell seines VfB Homberg beim SV Straelen gesagt. Vertrauen auf eine fette Ausbeute sieht anders aus. Aber gegen den SV Straelen zu spielen bereitet in diesem Jahr zumindest den Gegnern immer reichlich Freude. Bis auf das kleine Zwischenhoch am vergangenen Spieltag mit dem achtbaren 1:1 gegen Alemannia Aachen II entfernt sich der SV Straelen mit rasatem Tempo von den eigenen Zielen und Ansprüchen. Was ebenso schlimm ist, und auch von immer mehr Zuschauern so gesehen wird: Was in Straelen gestern wieder als „Oberliga-Fußball“ angeboten wurde, war teilweise so schön anzusehen wie ’ne aufgeplatzte Sofaecke. Mit 0:1 verlor die Tecklenburg-Truppe gegen den VfB Homberg. An den Spielen gegen Grün-Gelb kann es nicht liegen, wenn der VfB den Gang in die Verbandsliga antreten muss. Satte sechs Zähler gab’s von Tecklenburg, Voss und Co. Dabei stimmten gestern fast alle äußeren Bedingungen, um einen angenehmen Nachmittag mit guter Unterhaltung in Straelen zu verbringen. Was wieder störte, war der Zustand des Platzes. Jede Kirmes-Wiese besitzt da mehr Qualität. Querpässe haben den Hauch von einem Tippspiel. Sicherlich musste auch Homberg auf dem Acker spielen, aber die waren in erster Linie darauf aus, möglichst schnell die Kugel hoch auf eine der beiden Spitzen Aydogmus oder Radtke zu bolzen. Und taten fürs Spiel nur so viel, wie sie mussten.

Ein besonderes Spiel

Freunde des gepflegten Fehlpasses kamen gestern in Halbzeit eins voll auf ihre Kosten. Straelen schaffte es immer wieder, für kollektives Kopfschütteln auf der Tribüne zu sorgen. Wenigstens beim SVS-Anhang. Ein ganz besonderes Spiel war die Partie für Hombergs Sebastian Schulte-Kellinghaus. Neun Jahre für den SV Straelen aktiv, wechselte er vor der Saison zum VfB Homberg. Seit Wochen räumt er konstant solide hinten auf. Nach dem Sieg sagte „Schulte“: „Wir haben hier von Beginn an den Kampf angenommen. Auf dem Platz kommt zwar kein Spielfluss zustande, aber von der Offensive des SV Straelen bin ich enttäuscht. Da kam nicht viel. Wir hätten unsere Konter besser setzen müssen, dann wäre hier früher alles klar gewesen.“

Erste interessante Aktion in Durchgang eins: Straelens Michél Kniat stoppt in bester Torwartmanier einen Angriff des VfB Homberg kurz vor dem Strafraum (38.). Er hat Glück, dass er für diese Aktion nicht einmal Gelb sieht. Dennoch rächte sich die Handgreiflichkeit: Hombergs Urban zimmerte den Freistoß zur 1:0-Führung ins Straelener Netz. Nach der Pause hatte der SVS zwar mehrere gute Chancen, doch bleibt Homberg durch Konter gefährlich. Die Riesenmöglichkeit, das 1:1 zu erzielen, vergeigt Michél Kniat in Minute 90. Der eingewechselte Schacht legt ihm wunderschön die Kugel auf den Fuß. Dann tanzt Kniat einen Homberger aus, um das Spielgerät aus fünf Metern Keeper Kossenjans vor den Latz zu knallen. Ende der Hoffnungen.

(RP)
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