Motorsport Nico Nünninghoff hängt die alten Hasen ab

Kerken · Der junge Kartfahrer aus Kerken beeindruckte jetzt bei einem Langstreckenrennen in Essen die Konkurrenz. Allerdings bangt der Zwölfjährige wegen einer Fußverletzung um seinen Start bei der DM.

 Der Kerkener Nico Nünninghoff (l.) landete mit seinem Vereinskameraden Luca Kita und Trainer Maik Sonn bei einem Langstreckenrennen auf Platz zwei.

Der Kerkener Nico Nünninghoff (l.) landete mit seinem Vereinskameraden Luca Kita und Trainer Maik Sonn bei einem Langstreckenrennen auf Platz zwei.

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Nico Nünninghoff beherrscht nicht nur den Slalomkurs. Der zwölfjährige Kartfahrer aus Kerken stellte jetzt bei einem Langstreckenrennen, das im Rahmen der Indoor-Pokalmeisterschaft des ADAC in Essen ausgetragen wurde, eindrucksvoll sein Können unter Beweis. Mit seinem Trainer Maik Sonn und seinem Vereinskameraden Luca Kita bildete Nico das Team des Rallye-Clubs Rheinhausen. Da der Coach zum Trio gehörte, mussten die Kinder in der Seniorenklasse ran. "Die alten Hasen haben den Jungs bei einer Streckenbegehung erst noch die Ideallinien und Bremspunkte gezeigt. Und anschließend haben sie nicht schlecht gestaunt", sagte Vater Marko Nünninghoff.

Denn trotz erschwerter Bedingungen - um das Mindest-Fahrergewicht von 85 Kilogramm zu erreichen, mussten die Seitenkästen von Nicos Fahrzeug mit 25 Kilogramm schweren Zusatzgewichten belastet werden - hängte der Kerkener Youngster die meisten der wesentlich älteren Starter ab und belegte in der Gesamtwertung mit seinem Team den zweiten Platz.

Das Prinzip eines Langstreckenrennens ist ganz einfach: Jeder Fahrer sitzt in der Addition eine Stunde am Steuer und muss in diesem Zeitraum möglichst viele Runden sammeln. Nico Nünninghoff übernahm die Startphase und legte auf dem ungewohnten Terrain so schnelle und konstante Rundenzeiten hin, dass er erst nach 45 Minuten von Luca Kita abgelöst wurde. Sein Teamgefährte, mit dem der Kerkener sich in der vergangenen Saison ein packendes Duell um die Nordrhein-Meisterschaft im Kartslalom geliefert hatte, kam nach 30 Minuten in die Box. Trainer Maik Sonn betätigte sich anschließend eine volle Stunde lang als Rundensammler, ehe Nico (15 Minuten) und Luca Kita (30 Minuten) den Rest erledigten.

Beim Blick auf das Gesamtergebnis trauten die Organisatoren ihren Augen kaum. Das Rheinhausener Team mit den beiden Kindern am Steuer hatte 233 Runden absolviert und belegte damit Rang zwei hinter den "ACW Allstars" aus Wuppertal. Übrigens hatte auch Marko Nünninghoff Anteil am Triumph der rasanten Kids. Mit einer Stoppuhr ausgestattet achtete er in der Box auf die exakte Einhaltung der Fahrerzeiten, um Strafrunden zu vermeiden. Für Nico und Luca Kita gab's neben einem Pokal noch eine weitere Belohnung. Die Verantwortlichen des ADAC luden die beiden Jungs ein, als Gaststarter auch an den nächsten beiden Rennen (24. Oktober und 7. November) teilzunehmen. Damit nicht genug: Im nächsten Jahr sollen beide nicht nur bei den Slalom-Titelkämpfen, sondern zusätzlich noch in der Langstrecken-Meisterschaft an den Start gehen.

Allerdings hielt sich die Freude über den tollen Erfolg in Grenzen. Denn aktuell ist fraglich, ob Nico Nünninghoff als amtierender Nordrhein-Vizemeister der Altersklasse III bei den entscheidenden Rennen um die Deutsche Meisterschaft der Slalomfahrer an den Start gehen kann. Der Schüler hatte sich im vergangenen Jahr einer Operation am Fuß unterziehen müssen. Inzwischen haben sich Narbengewebe gebildet, die Entzündungen hervorgerufen haben und einen erneuten Eingriff unumgänglich machen.

Vater Marko: "Die Ärzte versuchen noch, die Entzündung in den Griff zu bekommen, damit Nico im Oktober an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen kann. Falls er schon in den nächsten Tagen operiert werden muss, ist die Saison gelaufen."

(RP)
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