Basketball Nachbarschaftshilfe für GW Vernum

Vernum · Der Tabellenletzte der Basketball-Landesliga gibt noch lange nicht auf. Zumal Spielertrainer Lutz Stauffer vor der eigenen Haustür eine Verstärkung gefunden hat. Center Matthias Hölter bringt Regionalliga-Erfahrung mit.

 Landesliga-Neuling Grün-Weiß Vernum - hier Spielmacher Ivan Ring - möchte sich im Endspurt noch auf den zehnten Tabellenplatz verbessern.

Landesliga-Neuling Grün-Weiß Vernum - hier Spielmacher Ivan Ring - möchte sich im Endspurt noch auf den zehnten Tabellenplatz verbessern.

Foto: Thomas Binn

Auf den ersten Blick erscheint die Lage aussichtslos. Ein Sieg (am zweiten Spieltag gelang ein 75:58 gegen den TV Grafenberg), 15 Niederlagen - Grün-Weiß Vernum ist folgerichtig Tabellenletzter der Basketball-Landesliga. Doch der Neuling hat die Hoffnung noch längst nicht aufgegeben, mit einem starken Endspurt den Klassenerhalt perfekt machen zu können.

Das hat mehrere Gründe. Zum einen setzt die Mannschaft auf Nachbarschaftshilfe. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. In den restlichen sechs Spielen läuft ein Center im Trikot der Grün-Weißen auf, der Regionalliga-Erfahrung mitbringt. Matthias Hölter heißt der Mann, mit dem die Vernumer Basketballer noch einmal die Flucht nach vorne antreten wollen. Der 38-jährige Lehrer ist aus beruflichen Gründen nach Wachtendonk gezogen. Und wohnt direkt neben Lutz Stauffer. "Das ist natürlich ein glücklicher Zufall. Matthias hat zwar zuletzt eine längere Pause eingelegt, möchte aber jetzt wieder seinem Hobby nachgehen. Und da ist er bei uns herzlich willkommen", sagt der Vernumer Spielertrainer.

Die Hoffnung, das Ruder noch herumreißen zu können, resultiert jedoch auch aus dem großartigen Zusammenhalt der Mannschaft. Fast alle Spieler haben bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben - und zwar unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit. Ein Beispiel für die gute Moral lieferte der Aufsteiger jetzt auch im Heimspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Giants Düsseldorf II, der mit großen Schritten in Richtung Oberliga eilt. Unter dem Strich kassierte das Schlusslicht, das auf sieben verletzte oder erkrankte Spieler verzichten musste, zwar eine verdiente 49:104 (22:43)-Niederlage. Doch das Resultat täuscht etwas über den wahren Spielverlauf hinweg. "Die Giants gewinnen ihre Spiele häufig mit 120 oder 130 Punkten. Das haben wir mit einer konsequenten Verteidigung verhindern können. Und wir haben leider nur 15 von insgesamt 38 Freiwürfen genutzt. Sonst wäre das Resultat wesentlich knapper ausgefallen", erklärt Stauffer.

Ein weiterer Grund, der das Fünkchen Hoffnung nährt, noch den rettenden zehnten Platz erreichen zu können: Einige Leistungsträger dürften wahrscheinlich nach der Karnevalspause ihre Blessuren auskuriert haben. Während für Spielertrainer Lutz Stauffer, der einen Muskelfaserriss im Wurfarm erlitten hat, die Saison bereits beendet ist, stehen beispielsweise Flügelspieler Johannes Pieger und Center René Viehl schon wieder auf dem Sprung.

Und dann wäre da noch das relativ leichte Restprogramm. Am Sonntag, 14. Februar, muss Grün-Weiß Vernum zwar zunächst beim Tabellenvierten BG Kaarst-Büttgen antreten - ein Gegner, der sich im Normalfall als Nummer zu groß erweisen dürfte.

Doch anschließend heißen die Kontrahenten DJK TuSA Düsseldorf, ART Düsseldorf III, Bayer 05 Uerdingen II, Basket Emmerich und TV Goch - ausnahmslos Mannschaften mit einem negativen Punktekonto. "Obwohl wir erst ein Spiel gewonnen haben, hat die Saison gezeigt, dass wir diese Gegner schlagen können. Und vielleicht bleiben wir ja in der entscheidenden Phase endlich einmal vom Verletzungspech verschont", meint Stauffer.

Dennoch ist bei fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenzehnten Bayer Uerdingen II die Wahrscheinlichkeit natürlich groß, dass die Landesliga für die Vernumer Korbjäger ein kurzes Abenteuer war. Doch falls das Unternehmen "Klassenerhalt auf den letzten Drücker" scheitern sollte, greifen die Grün-Weißen in der kommenden Spielzeit eine Etage tiefer wieder an - mit einem netten Nachbarn in ihren Reihen.

(RP)
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