Lokalsport Mit "Donnerstolz" zur WM

Lokalsport · Der Straelener Einspännerfahrer Frans Hellegers und sein Pferd Donnerstolz stehen in den Startlöchern für die Weltmeisterschaft in Portugal. Doch plötzlich lahmt das Pferd. Grund: ein falsch eingeschlagener Nagel.

 Frans Hellegers und "Donnerstolz" sind heiß auf die WM in Portugal. Für das 17-jährige Pferd die letzte Chance an einem solchen Wettkampf teilzunehmen. Das Straelener-Duo bangt, dass die Ärzte kein grünes Licht geben.

Frans Hellegers und "Donnerstolz" sind heiß auf die WM in Portugal. Für das 17-jährige Pferd die letzte Chance an einem solchen Wettkampf teilzunehmen. Das Straelener-Duo bangt, dass die Ärzte kein grünes Licht geben.

Foto: Seybert, Gerhard

Der Schrecken saß tief. Verletzt, und das kurz vor der entscheidenden Weltmeisterschaft, lautete die Nachricht an Frans Hellegers. Dabei sollte es für sein Pferd "Donnerstolz" die letzte große Chance sein, noch einmal sein Können bei der WM im Einspännerfahren unter Beweis zu stellen. Mit 17 Jahren sei dies mit Sicherheit seine letzte Weltmeisterschaft, sagt Hellegers.

 Das lahmende Huf von "Donnerstolz" ist dick verbunden.

Das lahmende Huf von "Donnerstolz" ist dick verbunden.

Foto: seyb

Doch das Pferd lahmt plötzlich. Ein Hufgeschwür hat sich wegen eines falsch eingeschlagenen Nagels gebildet. Dass der Hufschmied gegen so etwas versichert ist, das tröstet ihn jetzt aber nur sehr wenig. "Wir haben ein Jahr auf die WM hin trainiert. Wer weiß, ob wir je wieder dahinkommen. Das ist schon sehr bitter", sagt Hellegers. Deshalb war der Hufschmied noch einmal vor Ort, ebenfalls Tierarzt und Physiotherapeutin, um sich den vierbeinigen Patienten anzugucken und zu helfen, wo es nur geht. "Doch ob sich das Geschwür jetzt so schnell zurückbildet, ist noch fraglich, betont Elke Weber vom Klaesenhof, der Heimat von "Donnerstolz".

Weber wird als Beifahrerin dafür sorgen, das das Gespann Donnerstolz/Hellegers bei den rasanten Prüfungen der WM nicht aus der Kurve fliegt. Zu meistern sind die Disziplinen Dressur, Hindernisfahren und Geländefahren. Bei der Dressur werden feste Figuren in relativ schneller Abfolge gefahren. Beim Hindernisfahren oder Kegelfahren geht es um Genauigkeit, um die aufgestellten Kegel nur zu umfahren und nicht umzustoßen. Rasant wird es dann beim Geländefahren mit Hindernissen, auch Marathon genannt. Über Stock und Stein führt die Strecke, die von den Fahrern zuvor abgegangen wird, um sie möglichst schnell und mit entsprechender Taktik zu bewältigen.

Der Marathon gehört zur erklärten Lieblingsdisziplin der Straelener. "Donnerstolz ist eines der Top-Pferde", sagt Weber glücklich. Noch vor sieben Jahren galt dieses Top-Pferd als unreitbar, kam auf den Klaesenhof und mit viel Geduld wurde aus dem unreitbaren Steiger ein sportliches Pferd, das mit seinem Besitzer Hellegers eine siegessichere Einheit bildet. "So ein Pferd wie Donnerstolz bekommt man nur einmal im Leben", sind sich Weber und Hellegers einig und loben sowohl die körperlichen als auch charakterlichen Qualitäten. Umso schwerer würde es wiegen, diese Chance in Portugal zu verpassen.

Da Hellegers niederländischer Staatsbürger ist, wird er für die Niederlande starten, auch wenn sein Hof und seine Heimat mittlerweile in Straelen sind. Ende vergangener Woche war "Donnerstolz" lahmfrei. Ein noch besseres Zeichen sieht Weber im Verhalten des Pferdes. "Er ist rotzfrech wie immer", sagt sie und freut sich. "Warum sollte es also nicht zur Weltmeisterschaft gehen.

Das Risiko wollen Hellegers und Weber eingehen. Zwar habe "Donnerstolz" durch seine Erkrankung einen Trainingsrückstand, "aber Kräfte wie ein Bär", versichert Weber. Morgen entscheidet sich im 2500 Kilometer entfernten portugiesischen Lezirias, ob auch die Ärzte vor Ort das Pferd für startfähig halten. Dann heißt es endgültig "Fit to compeed" oder ab nach Hause.

(bimo)
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