Triathlon "Mach 3" macht's - Staffelsieg am Eyller See

Eyll · 309 Triathleten kamen zum Eyller See, um mit den Organisatoren des TV Aldekerk die Austragung des 7. Volkstriathlons zu feiern. Das unbeständige Wetter mit einigen Schauern war ein unliebsamer Begleiter. Bester ATV-Triathlet wurde Mike Jordan.

 Der Kampf gegen den Wind: Auf der 20 Kilometer-Radstrecke auf der L140 weht eine kräftige Briese. Zeitweilige Regenschauer erschweren das Vorwärtskommen zusätzlich.

Der Kampf gegen den Wind: Auf der 20 Kilometer-Radstrecke auf der L140 weht eine kräftige Briese. Zeitweilige Regenschauer erschweren das Vorwärtskommen zusätzlich.

Foto: Gerhard Seybert

Andre Haak kommt aus dem Wasser. Nur wenige Minuten hat der erste Staffelathlet des Teams "Mach 3" für die Runde im Eyller See gebraucht. Schnell läuft er in die Wechselzone, übergibt den Staffelstab (in dem Fall ein blaues Bändchen) an Kollege Michael Sommer, der sich sofort auf die 20 Kilometer lange Radstrecke macht. Und als Schlussläufer Martin Funke am Ende dann ins Ziel einläuft, steht fest: "Mach 3" hat gewonnen.

Insgesamt 34 Mannschaften nahmen am 7. ATV-Triathlon im, am und rund um den Eyller See teil. Mit dabei waren auch viele Spaßstaffeln, die sich bunt verkleidet hatten. "Wir wollen auffallen und Spaß haben", sagt Sylvie Sandmann, Handballerin beim ATV, die mit ihren Kolleginnen als Team "Minnie Minnie whoop whoop" an den Start ging und sich passend wie Minnie Maus kostümiert hatte.

Ambitionierter ging das Hauptfeld zu Werke. Während die Frauen zeitgleich mit den Staffeln starteten, mussten sich die Männer noch zwei Stunden gedulden. Sie konnten sich in Ruhe ansehen, wie die Frauen ihr Programm abspulten. "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, die Männer später auf die Strecken zu schicken, damit alle Frauen und Staffeln ihre Rennen in Ruhe beenden können", erklärt Werner Wahl, Mitglied im dreiköpfigen Organisationsteam. Nach 500 Metern im Wasser, 20 Kilometern mit dem Rad auf einem abgesperrten Teilstück der L140 und dem abschließenden Lauf über fünf Kilometer kam Annika Spronk vom TV Goch als Erste über die Ziellinie. Zu dem Zeitpunkt feierte die Staffel "Mach 3" schon und genoss die ersten Getränke.

Pünktlich zum Männerstart öffneten sich dann die himmlischen Schleusen, aus denen ergiebige Schauer auf die sich gerade warmschwimmenden Triathleten niedergingen. "Schwimmt nicht zu weit raus, wir wollen pünktlich starten", hatte Moderator Klaus Hilbertz noch gewarnt. Einige wagten sich dennoch hundert Meter hinaus. Allein das hätte man einigen Triathleten schon anrechnen können.

Die DLRG hatte bereits beim Einschwimmen wachsame Augen. Zehn Mitglieder der DLRG Geldern- Walbeck sowie drei der DLRG Weeze sicherten den "Nassbereich". "Wir haben ein Einsatzboot, einige Schwimmer und Taucher und können sofort eingreifen", erklärt Nicole Mähringer, Pressesprecherin der Walbecker Lebensretter. "Hin und wieder haben einige Schwimmer Krämpfe, aber ernste Zwischenfälle sind noch nie passiert." Und das war auch in diesem Jahr nicht der Fall.

Nach einem gemeinsam heruntergezählten Countdown warfen sich 148 Männer in die Fluten. Wie schon in den Vorjahren erfolgte der Start in zwei Gruppen, um ein größeres Gerangel zu verhindern. "Am Start empfindet man Stress pur. Das kenne ich noch aus meiner Triathlon-Zeit", sagt Wahl.

Mike Jordan vom TV Aldekerk konnte sich nach dem Schwimmen in der Spitzengruppe etablieren. "Dabei hatte ich im Vorfeld Knieprobleme", sagt Jordan. Mit Kolja Milobinski, der sich schon vor zwei Jahren in die Siegerliste des ATV-Triathlon eingetragen hatte, fand Jordan einen ernstzunehmenden Gegner. Vereinskamerad Rainer Faulstich heftete sich ebenfalls an Jordans Fersen. Jedoch konnten beide der Spitzengruppe um Milobinski, Thomas Seelen und Alexander Reichmann nicht folgen, die sich nach dem Schwimmen und Radfahren abgesetzt hatte.

In der ersten Laufrunde um den Eyller See kamen Jordan und Faulstich noch gemeinsam an der Imbissbude "Der Hühnerdieb" vorbei. Von dem verführerischen Duft von Pommes Frites und Gegrilltem ließen sich beide aber nicht verwirren. "Nach der ersten Runde habe ich dann noch einmal Vollgas gegeben", sagt Jordan. Faulstich, der sich im Vorjahr den Vereinstitel gesichert hatte, konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. So belegte Jordan hinter dem Sieger Milobinski und Seelen sowie Reichmann auf den weiteren Podestplätzen den vierten Rang und feierte gleichzeitig die Vereinsmeisterschaft. "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagt er glücklich.

Zehn Minuten später erreichte Anja Kopp als beste ATV-Triathletin das Ziel. Auch der AS Neukirchen-Vluyn nutzte die Veranstaltung, um die Besten aus dem eigenen Klub zu küren. Als schnellste Frau ging Angela Tempesta über die Ziellinie. "Wir haben das zum ersten Mal gemacht. Die Strecke war gut zu meistern und die Stimmung war toll", lobt sie.

Nach der verregneten Siegerehrung ließen sich die Athleten die Stimmung nicht vermiesen und feierten lange. Während die Neukirchener einen Ramazzotti-Abend veranstalteten, füllte Jordan seinen Pokal mit Bier und ließ sich zum ersten Mal als Vereinsmeister feiern.

(cad)
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