Handball SV Straelen Unentgeltlich, aber unbezahlbar für den SVS

Straelen · Ludger Janßen ist die gute Seele des SV Straelen. Seine Leidenschaft gilt seit Jahrzehnten der Handball-Abteilung.

 Ludger „Lutty“ Janßen vom  SV Straelen wird zurecht als gute Seele der Handball-Abteilung bezeichnet. Seit Jahrzehnten ist er dem Handball treu und ein Ende ist nicht in Sicht.

Ludger „Lutty“ Janßen vom  SV Straelen wird zurecht als gute Seele der Handball-Abteilung bezeichnet. Seit Jahrzehnten ist er dem Handball treu und ein Ende ist nicht in Sicht.

Foto: Heinz Spütz

In dieser Reihe werden anlässlich des 100-jährigen Bestehens des SV Straelen Personen vorgestellt, die selten im Rampenlicht stehen, aber im Hintergrund durch ihr ehrenamtliches Engagement unverzichtbar für jede Sportabteilung sind. Einer dieser Menschen ist Ludger Janßen. Einige Straelener Leser werden nun kurz nachdenken und mit dem Namen ad hoc nichts anfangen können. Der gebürtige Straelener ist allen, sogar den Kindern der Katharinen-Grundschule, wo er Hausmeister beschäftigt ist, nur unter dem Spitznamen „Lutty“ bekannt. „Das finde ich okay, dass auch die Kinder Lutty zu mir sagen, nur auf eine korrekte Schreibweise mit „doppel t und y“ lege ich wert“, schmunzelte er.

Voll des Lobes äußerte sich Elmar Rogmann, stellvertretender Vorsitzendes des Gesamtvereins, über „Lutty“ Janßen: „ Lutty arbeitet in der Handballabteilung des SV Straelen über Jahrzehnte unauffällig, zuverlässig, gut und auf allen Ebenen. Er ist die gute Seele der Handballabteilung. Er ist verlässlich und hilfsbereit und findet für jedes Problem eine Lösung. Seine tolerante Frau Ute lässt ihm dabei den nötigen Freiraum. Sein Leitspruch lautet: Viele Hände, schnelles Ende.“

Ludger „Lutty“ Janßen ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern. Seine aktive Handballlaufbahn begann er 1971 im Alter von sieben Jahren beim SV Straelen. Zur damaligen Zeit war es üblich, dass kleinere Spieler am Kreis eingesetzt wurden –und „Lutty“ wurde Kreisläufer. Er durchlief alle Jugendmannschaften, bei den Senioren spielte er ausschließlich in der zweiten Mannschaft. Im Alter von 28 Jahren trat er kürzer und spielte fortan bei der dritten Mannschaft, einer Art „Alt-Herren-Truppe“. Mit 38 Jahren und nach dem vierten Bandscheibenvorfall beendete er seine aktive Karriere als Handballer. Bereits während dieser Zeit hatte er das Training der zweiten Frauenmannschaften und vermutlich sämtlicher Jugendmannschaften übernommen und das alles ohne Trainerschein, aber mit viel Erfolg und Herzblut.

So ganz „zwischendurch“ war er zusammen mit Carola Pieper ab 2008 fünf Jahre Jugendwart, ist aktuell Trainer der zweiten Frauenmannschaft und stellvertretender Abteilungsleiter. Mit seinem Frauenteam gelang dieses Jahr der überraschende Aufstieg in die Landesliga.

Die Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten ist sicher nicht abschließend aufgeführt, aber trotzdem stellt sich die Frage, weshalb er sowas alles macht?

„Das ist leicht zu beantworten“, meinte Lutty. „Wenn ich von einem Verein so viel bekomme, dann kann ich auch was zurückgeben. Es waren ständig Trainer da, wir hatten stets Trikots und Bälle. Das war nicht immer selbstverständlich. Darüber hinaus habe ich tolle Kumpels und Freunde durch den Handball kennengelernt und viel Freude gehabt.“

Sätze, die bei ihm nicht nach einer Floskel, sondern aus einer inneren Überzeugung heraus als echte Wertschätzung gesprochen werden. „Mein Prinzip lautet: Nicht viel erzählen, sondern machen“, fügte er dazu an.

Es fällt ihm nicht leicht, über seine Verdienste und seine Arbeit im Verein zu sprechen, das ist nicht seine Art. An sogenannte Highlights kann er sich gut erinnern: „Jeder Meisterschaft, die ich als Trainer mit der Mannschaft errungen habe, waren persönliche Sternstunden. Insbesondere als ich mit der weibliche B-Jugend in der Saison 2015/2016 Verbandsligameister geworden bin. Aber das habe ich nicht alleine erreicht, ich hatte immer einen zweiten Trainer an meiner Seite. Auch der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft im letzten Jahr in die Verbandsliga oder der Aufstieg der Frauenmannschaft in der Regionalliga haben mich emotional bereichert.“

Weiter führte er aus, dass der SV Straelen die Qualifikation zur A-Jugend-Bundesliga ausrichten durfte und die Organisation und Durchführung in seiner Verantwortung lag. An negative Momente konnte er sich nicht erinnern und das Gefühl, einfach mal die „Brocken hinschmeißen zu wollen“ sei ihm noch nie gekommen. „Aber 2020 will ich vom Posten des stellvertretenden Abteilungsleiters zurücktreten“, ergänzte er.

An erster Stelle stehen bei ihm Frau und Familie, danach die Handball-Abteilung des SV Straelen und eine weitere Liebe gilt dem Sauerlandlager, mit dem er bereits 1972 als Kind mitgefahren ist und bei dem er sich stark einbringt. Mittlerweile sind auch seine Kinder in diesem Lager als Gruppenleiter aktiv.

„Lutty“ kann im positiven Sinne getrost als „handballverrückt“ beschrieben werden, der von der Faszination Handball nach wie vor ergriffen ist: „Es ist eine ehrlicher und fairer Sport – hart, aber herzlich.“ Seit 48 Jahren hält er dem Verein mit Rat und Tat die Treue und ein Ende ist nicht in Sicht.

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