Laufsport Lauf in Pfalzdorf abgesagt

23 Jahre lang konnte der Silvesterlauf in Pfalzdorf ausgetragen werden. Jetzt zwang der frühe und besonders harte Wintereinbruch die Organisatoren von Alemannia Pfalzdorf dazu, die Veranstaltung abzusagen.

Pfalzdorf und das zu großen Teilen ländlich geprägte Umland liegt nun einmal dort, wo es liegt. Im Norden des Kreises Kleve, der in diesem Jahr früher als in den vergangenen Jahren und dazu noch besonders hart vom Winter in den Griff genommen wurde.

Abseits der Hauptfahrstrecken wird das Fortkommen auf Pfalzdorfs Straße zu einem Balanceakt. Zum Teil ist die Schneedecke zentimeterdick festgefahren oder bereits zu Eis verdichtet. Und je weiter man sich aus dem Ortskern entfernt, desto schwieriger wird das Fortkommen. Bisweilen ist eine Fahrbahn kaum noch auszumachen.

Das waren die Bedingungen, die die Organisatoren des Pfalzdorfer Silvesterlaufes vorfanden, als sie gestern nach einem tags zuvor anberaumten Krisengespräch den Entschluss bekannt gaben, die 24. Auflage des Silvesterlaufes abzusagen.

Diese Entscheidung stimmte das Team um Renate Verwayen mit den Verantwortlichen der Stadt Goch, den dortigen Kommunalbetrieben, der Polizei und Alemannia Pfalzdorf, dem ausrichtenden Verein, ab. Eingehend und umfassend sei die Situation analysiert worden, sagte Verwayen. Trotz der technischen und personellen Möglichkeiten des Kommunalbetriebes der Stadt Goch sei eine wettkampftaugliche Aufbereitung der Laufstrecke nicht möglich gewesen.

Auch eine Wetterbesserung, von der allerdings nach derzeitiger Prognose nicht auszugehen ist, hätte kurzfristig die Straßenverhältnisse nicht entscheidend verbessert. Zumal man seitens des Veranstalters auch über die Laufstrecke hinaus denken musste. So sei, wie Verwayen berichtete, kein einziger der vorgesehenen Parkplätze befahrbar gewesen.

Daher konnten die Fakten, die bei der Entscheidungsfindung auf dem Tisch lagen, nur darauf abzielen, die Veranstaltung abzusagen. Und so setzte Verwayen als Sprecherin des Organisationsteams seit gestern Vormittag alle Wege der Kommunikation in Bewegung, um die innerhalb von 24 Jahren einmalige Entscheidung öffentlich zu machen.

Über ihrer Botschaft stand dabei immer die eine Aussage. "Wir tragen für den ausrichtenden Verein die Verantwortung und mussten dieser gerecht werden", betont Verwayen, die ganz richtig feststellt, dass "wir aber auch Glück gehabt haben, eine Freiluftveranstaltung mitten im Winter 23 Jahre lang ohne Unterbrechung durchzuführen". Und sie setzt darauf, dass das am 31. Dezember 2011 auch wieder genau so sein wird.

"Wir lassen uns von der Situation in diesem Jahr nicht entmutigen", sagt die Orga-Chefin und vermittelt das Gefühl, mit sich im Reinen zu sein. Was vielleicht auch damit zu tun hat, weil alle Beteiligten überzeugt sind, eine gute Entscheidung getroffen zu haben.

(RP)
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