Lokalsport Küssende Asse baggern gegen Gemischte Tüten

Sevelen · Zum Sevelener Volleyball-Freiluftturnier kommen mehr als 1000 Sportler. Der Spaß steht wie schon in den Vorjahren im Vordergrund.

 Baggern mal drei: Niklas Keuler, Marc Ophey und Mirko Novak sind mit vollem Einsatz am Sevelener Volleyballnetz aktiv.

Baggern mal drei: Niklas Keuler, Marc Ophey und Mirko Novak sind mit vollem Einsatz am Sevelener Volleyballnetz aktiv.

Foto: thomas Binn

Grillgeruch zieht über den Sevelener Sportplatz am Koetherdyck, hunderte Zelte umranden den Ascheplatz - Campingatmosphäre. Doch nur wenige Meter weiter wird geschwitzt, gebaggert, gepritscht und gejubelt.

Mehr als 1000 Volleyballer aus ganz Deutschland waren nach Sevelen gekommen, um beim großen Volleyballturnier um Ruhm und Ehre zu kämpfen. Insgesamt 42 Felder hatte der Verein im Vorfeld gesteckt, jede Grünfläche war belegt. Besonders auf dem großen Rasenplatz, der übrigens in einem Topzustand war, spielte sich ein Großteil des Geschehens ab. Gestern spielten ausschließlich Zweierteams die Vorrunde und Hauptrunde aus, am Samstag gingen Vierer- und Sechserteams im gleichen Modus an den Start. Mit dabei war eine Mannschaft vom TV Issum, die sich aufgrund ihrer Größe von rund 15 Spielerinnen allerdings in zwei Teams mit jeweils sechs Spielerinnen aufgeteilt hatte. Der eine Teil ging als "Yolonitas", der andere als "Meine persönlichen Favoriten" an die Netze. "Wir spielen hier schon seit einigen Jahren mit. Die Atmosphäre ist immer super", erklärt Teamchefin Corinna Dahmen. Ihre Teamkollegin Kristin Kosel war im Vorjahr ebenfalls dabei - allerdings in der Zuschauerrolle. "Unser Ziel ist es, die Vorrunde gut zu überstehen", sagt sie. Und wie es der Zufall dann so wollte, mussten (oder durften) die beiden Teilteams dann in der Hauptrunde auch noch gegeneinander spielen. Nach zwei engen Sätzen und ständigen Führungswechseln siegten die in Grün aufspielenden Yolonitas. "Uns geht es um den Spaß. Hauptsache, wir sind dabei. Die Platzierungen sind uns egal", sagt Dahmen.

Und so ging es nicht nur den Volleyballerinnen des TV Issum. Auch die anderen rund 400 Mannschaften spielten ohne verbissenen Ehrgeiz. Der Spaß am Spiel stand im Vordergrund. Und das wurde nicht nur auf dem Feld deutlich, sondern auch beim Betrachten der Teilnehmerlisten (ein Blick in die Ergebnisliste lohnt). So hießen einige Teams "Kiss my Ace", "Gemischte Tüte für 2 Euro, bitte!" oder "Ateritikitomba". Letzteres Team genoss das Drumherum so sehr, dass es fast seinen Einsatz in der Hauptrunde verpasste. Erst nach mehreren Lautsprecherdurchsagen erschien die Mannschaft. Obwohl 42 Felder abgesteckt waren, klappte die Feldzuweisung und der Ablauf aber größtenteils reibungslos.

Jedes Team hatte schon im Vorfeld ein bestimmtes Feld zugewiesen bekommen. "Jede Mannschaft bekommt zusätzlich einen Spielberichtszettel, auf dem die Ergebnisse eingetragen werden. Anschließend werden diese dann von uns in ein Computersystem eingegeben", erklärt Vereinschef Thomas Roosen. Zusätzlich ermöglichte der Verein jedem Teilnehmer, die Ergebnisse in Echtzeit zu verfolgen. Dafür musste nur ein QR-Code mit dem Smartphone eingescannt werden.

"Der ganze Verein hat mitgeholfen, sonst hätten wir das nicht stemmen können", lobt Roosen. Selbst an den beiden Abenden versiegte die gute Stimmung nicht. Nur der Ausgang des WM-Spiels Deutschland gegen Ghana, dass der Verein auf einer Großleinwand übertrug, dämpfte die Stimmung ein wenig - allerdings nur kurzfristig. Gestern Abend ließen die Teilnehmer und der Verein das Turnier schließlich mit einem großen Fest ausklingen.

(cad)
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