KSB: Herzkammer des Sports

Lutz Stermann ist seit wenigen Wochen Chef des Kreissportbundes (KSB). Er wolle „eine sichere Zukunft“ für den Kreissportbund, sagte er, und die hängt nicht zuletzt auch an einer hauptamtlichen Geschäftsstelle.

KLEVE Auf der Stirn des neuen KSB-Vorsitzenden spiegelte sich das Licht, und weil er ohnehin schon strahlte vor Glück über den einstimmigen Zuspruch der Mitglieder, sah Lutz Stermann aus wie eine Sonnengestalt. Natürlich war es nicht mehr die ganz dicke Überraschung gewesen, dass er und seine neuen Mitstreiter bei der Versammlung in Kevelaer auf eine so große Zustimmung trafen – hundert zu null sozusagen. So war es zuvor auf der außerordentlichen Versammlung in Bienen aber erhofft worden. Einen „Traumstart“ hat Lutz Stermann diese Wahl später genannt, und anschließend das Versprechen gegeben, dass die Arbeit des neuen Vorstandes ambitioniert aufgenommen werde.

Professionelle Strategie

Chef des Kreissportbundes zu sein, ist keine Kleinigkeit. Mit seinen 100 000 Mitgliedern, über 2000 Vereinsfunktionären und 600 Übungsleitern muss sich der KSB beispielsweise mit Verbänden, Kommunen und Ausschüssen auseinandersetzen. Dafür braucht er geschulte Mitarbeiter, die die Vereine beraten, eine professionelle Strategie, solide Finanzausstattung und natürlich auch eine sportpolitische Rückendeckung.

Mit seiner Kandidatur für den Posten des 1. Vorsitzenden verknüpfte Lutz Stermann deshalb auch die Forderung nach Büroräumen in einer Geschäftsstelle. Er hatte zwar befürchtet, dass er damit nicht durchkommen würde. Aber schließlich signalisierten die Vereinsvertreter doch Bereitschaft, Gelder dafür zu bewilligen. Er wolle „eine sichere Zukunft“, für den Kreissportbund, sagte er, und die hängt nicht zuletzt auch an der hauptamtlichen Geschäftsstelle, die jeden Tag geöffnet ist. Einen Tag in der Woche sogar bis 20 Uhr. „Ein bisschen Veränderung reicht eben nicht“, sagt der 58-Jährige, der in den vergangenen Jahren viel durch die Welt reiste und sich dabei als Organisator großer Veranstaltungen einen guten Namen machte. Der Mann mit Sportgeschichte managte im Übrigen auch schon die Universiade in Duisburg.

Ausblick: „Gerade jetzt braucht der Kreissportbund eine engagierte Führerschaft, ab dem Jahr 2008 kommen auf ihn und den LSB nämlich viele Aufgaben zu“, sagt Stermann. Die größte dürfte wahrscheinlich die Chance sein, direkt an der politischen Willensbildung mitzuarbeiten. Sie wird einen Hauch von größerer Sportpolitik in den Kreis Kleve bringen. „An dieser Chance werden wir hier werkeln“, bestätigt er. Erfreut über so viele Möglichkeiten, zählt er auch gleich Punkte des neuen KSB-Programms auf: Alleiniger Ansprechpartner der Kommunen, Vollmitglied des Sports vor Ort, Kooperation auf Augenhöhe mit anderen Verbänden. Aktive kommunale Sportentwicklung. Das sind nur ein paar Etappen auf dem Weg zu neuen Zielen des Kreissportbundes, der die Herzkammer des Sports ist.

Wie auch immer, es wird bald ein anderer Wind wehen als unter dem Vorgänger Harald Ernst, der dreizehn Jahre als 1. Vorsitzender in Amt und Würden war. Als Ehrenvorsitzender mit Stimmrecht hat er aber immer noch eine exponierte Stellung beim KSB. Und diese hohe Rückendeckung wird er behalten, so lange er dies will.

(RP)
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