Fußball-Kreisliga B, Gruppe 2 Trotz namhafter Verstärkungen: SV Veert bleibt bescheiden

Kreis Kleve · Die Gruppe 2 der Fußball-Kreisliga B ist in der kommenden Saison enorm stark besetzt. Ein klarer Meisterschaftsfavorit ist im Vorfeld nicht in Sicht.

 Neu beim SV Veert: Trainer Timo Pastoors.

Neu beim SV Veert: Trainer Timo Pastoors.

Foto: Fupa

Erstmals seit vielen Jahren ist die Gruppe 2 die stärkste der drei B-Ligen des Fußball-Kreises Kleve-Geldern. Neben den Absteigern aus Appeldorn und Goch tummeln sich mehrere weitere Top-Mannschaften in der Gruppe.

Ausdrücklichen Anspruch auf die Meisterschaft meldet allerdings keine der Mannschaften aus dem Südkreis an – auch nicht der SV Veert. Zwar hat der Spielverein mit namhaften Neuverpflichtungen wie Ex-Profi Stefan Maletic die Qualität gegenüber der Vorsaison erhöht. Und dies im Kreispokal mit einem 6:2-Kantersieg über den Bezirksligisten FC Aldekerk auch eindrucksvoll untermauert. Dennoch bleibt Timo Pastoors auf dem Teppich. „Wir wollen in Veert mittelfristig etwas aufbauen”, erklärt der vom GSV Geldern gekommene Coach, der gemeinsam mit Daniel Neuer in der kommenden Saison das Zepter in der Hand halten wird. Nach dem 13. Platz in der vergangenen Spielzeit, der den Tiefpunkt in der jüngeren Geschichte des ehemaligen Bezirksligisten bedeutete, sollen am Hülspaßweg wieder erfolgreichere Zeiten anbrechen. Zu diesem Zweck haben einige neue Spieler den Weg nach Veert gefunden – allerdings nicht ganz so viele, wie sich Pastoors erhofft hatte. „Dadurch haben wir in der Anfangsphase der Saison gleich personelle Probleme”, hadert Pastoors vor dem Auftaktprogramm gegen Weeze und in Kellen.

Um das Personal muss sich Viktoria Winnekendonk II keine Gedanken machen. Aufgrund der sehr guten Jugendarbeit und der starken A-Jugend, die jüngst Meister der Leistungsklasse geworden ist, wurden alle drei Senioren-Mannschaften mit Nachwuchs förmlich „überflutet”. Um eine leistungsgerechte Aufteilung zu gewährleisten, wird ein Wort in „Wido” ganz groß geschrieben: Kommunikation. „Die Absprache zwischen den Senioren-Trainerteams klappt perfekt”, befindet Nils Dahlmann, gemeinsam mit Jonas Niersmann neuer Coach der Zweiten. So hatten alle Jungs die Möglichkeit, sich zunächst in der ersten Mannschaft anzubieten. „Wer sich dort nicht durchgesetzt hat, ist jetzt in der zweiten oder dritten Mannschaft, aber trotzdem voll bei der Sache und hängt sich rein”, sagt Dahlmann. Der Kader, der sich in der Vorbereitung abgezeichnet hat, ist jetzt etwa 22 Mann stark – und wenig überraschend sehr jung. „Wir werden sicher einige Zeit brauchen, um alle an den Seniorenbereich zu gewöhnen”, vermutet Dahl­mann, der zunächst den Klassenerhalt als Ziel ausgibt.

 Seit Winter in Kervenheim: Trainer Thomas van Wickeren.

Seit Winter in Kervenheim: Trainer Thomas van Wickeren.

Foto: FuPa

Ähnliche Töne sind aus Kervenheim zu vernehmen. Die Union, in der Vergangenheit regelmäßig im oberen Tabellendrittel zu finden, startet mit einem gänzlich anderen Kader in die Saison. Zahlreiche Etablierte wie Nils Druyen, Kay Cleve oder Alexander Horsten haben sich recht kurzfristig entschieden, den Verein zu verlassen. Doch obwohl das Thomas van Wickeren, seit dem Winter Trainer der Union, sauer aufgestoßen ist, will er nur nach vorne schauen. „Wir haben immer noch eine gute Truppe”, sagt van Wickeren und vertraut seinen Jungs, die in der Vorbereitung gute Leistungen zeigten und insbesondere offensiv gefährlich agierten. Hauptverantwortlich dafür: Etienne Musiol, Kervenheims „Königstransfer” aus Kalkar mit Landesliga-Erfahrung. Doch ausgerechnet der Vollblutstürmer verletzte sich in einem Testspiel schwer und wird in den kommenden Wochen fehlen. „Das ist sehr bitter, da unser Kader ohnehin nicht allzu breit aufgestellt ist”, ärgert sich van Wickeren. Das Augenmerk der Union liegt daher vornehmlich darauf, in der Defensive Kompaktheit herzustellen und die zahlreichen jungen Spieler heranzuführen.

Nahezu keine Bewegung hat es im Kader von Germania Wemb gegeben. Die zweitbeste Süd-Mannschaft der Vorsaison hat in Armen Mamojan und Adan Guled lediglich zwei Akteure ziehen lassen müssen und bleibt ansonsten unverändert beisammen. Gemeinsam mit seinem Co-Trainer und Top-Torjäger Rustam Kudratow will Linienchef Yüksel Taylan seine Mannen konstanter machen. Die Testspielergebnisse lassen da allerdings leise Zweifel aufkommen. Neben zwei Unentschieden gab es nämlich drei deftige Pleiten gegen Reichswalde, Materborn und Vernum.

Ebenfalls keine blitzsaubere Vorbereitung hat der TSV Weeze II geliefert – zumindest den Ergebnissen nach zu urteilen. Denn ein Sieg gelang den Schützlingen von Übungsleiter Christoph Tönnißen nicht. „Wir haben aber ausschließlich gegen ambitionierte Gegner gespielt und teils gute Leistungen geboten”, relativiert der 31-Jährige die Aussagekraft der Ergebnisse. Die Stimmung ist positiv – auch wegen der punktuellen Neuzugänge. Neben dem neuen Co-Trainer Jens Heisters hat sich der TSV nämlich mit den Routiniers Jens Dercks und Stephan Gorthmanns, der mit ausreichend Bezirksliga-Erfahrung vom SV Walbeck kommt, sowie Rückkehrer Niclas van de Loo verstärkt. „Ich denke, damit können wir unsere Abgänge ganz gut kompensieren”, ist Tönnißen optimistisch, stellt aber zugleich klar: „Oben mitspielen werden wir in dieser starken Liga aber nicht.”

Als einer von zwei Aufsteigern geht der GSV Geldern III in der Gruppe 2 an den Start; ebenso wie vor zwei Jahren, als der GSV gemeinsam mit Mit-Aufsteiger FC Aldekerk III auch gleich wieder abstieg. Das soll in diesem Jahr anders werden, und die Testspielergebnisse lassen aufhorchen: Gestandene B-Ligisten wie der SV Veert II oder der SV Walbeck II bekamen in der Vorbereitung deftige Klatschen verpasst, so dass die Liga vor den Geldernern gewarnt sein dürfte. Schließlich verfügt die Mannschaft von Trainer Bastian Laackmann über einige begabte Kicker wie Dennis Kolb oder Bartosz Marszolek, die in der Vergangenheit höherklassig im Einsatz waren.

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