Fußball SV Veert diesmal von Anfang an auf der Höhe

Gelderland · Fußball-Kreisliga B, Gruppe 2: Zu den 16 Südkreis-Vertretern gesellen sich DJK Labbeck und Concordia Goch. Topfavorit nicht in Sicht.

 Der SV Veert – hier Kapitän Mike Theunissen, Joshua Frenzen und Jan Aengenvoort (v.r.) beim Versuch, Broekhuysens Philipp Brouwers vom Ball zu trennen – zählt zu den Kandidaten auf einen der beiden Aufstiegsplätze.

Der SV Veert – hier Kapitän Mike Theunissen, Joshua Frenzen und Jan Aengenvoort (v.r.) beim Versuch, Broekhuysens Philipp Brouwers vom Ball zu trennen – zählt zu den Kandidaten auf einen der beiden Aufstiegsplätze.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Reform und ihre Folgen: Der Fußball-Kreis Kleve-Geldern hat in der kommenden Saison nur noch zwei B-Ligen zu jeweils 18 Mannschaften im Angebot. In der Gruppe 2 sind die Kicker aus dem Gelderland praktisch unter sich – aus dem Nordkreis gesellen sich lediglich die DJK Labbeck/Uedemerbruch und Concordia Goch hinzu. Wie in jedem Jahr hat das Geschehen in der Fußball-Bezirksliga Einfluss auf die entscheidenden Fragen. Den Aufstieg ins Kreisliga-Oberhaus haben nur die beiden Meister sicher in der Tasche. Sollte keiner oder nur einer der insgesamt neun Bezirksligisten aus dem Kreis Kleve-Geldern absteigen, dürfen auch die beiden Tabellenzweiten eine Aufstiegsfeier planen. Ähnlich sieht’s in der Abstiegszone aus, wo sich abhängig vom Abschneiden der Nachbarclubs in der Bezirksliga, Gruppe 4, fünf bis neun Mannschaften in die C-Liga verabschieden müssen. Im Vorfeld der neuen Saison, die am Sonntag eröffnet wird, fällt die Suche nach Topfavoriten schwer.

Immer wieder fallen die Namen Viktoria Winnekendonk und DJK Labbeck/Uedemerbruch. Bei der Viktoria ist man optimistisch, mit einem breiten Kader und nach einer guten Vorbereitung ist die Mannschaft gut aufgestellt. Einen Selbstläufer erwartet Trainer Sebastian Steinhauer aber nicht: „Wir hoffen erstmal, dass wir gut aus den Startlöchern kommen und dann möglichst lange oben mitmischen können.“ Bei Labbeck hat sich im Kader einiges getan, die Mannschaft hat mit dem 4:2-Erfolg im Kreispokal gegen den A-Ligisten GSV Geldern auch schon ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.

An schlagkräftigen Konkurrenten mangelt es nicht. Viele Experten haben den TSV Wachtendonk-Wankum II, seines Zeichens Vorjahres-Vizemeister der Gruppe 3, auf der Rechnung. Die Verantwortlichen im Sportpark Laerheide rudern allerdings etwas zurück, zumal der Verein immer noch nach einem neuen Trainer für die Reserve sucht. „Wir wollen erstmal zeigen, dass wir mit unserem neuen Spielsystem konstant gute Leistungen bringen können“, formuliert Interimscoach Jannik Wissfeld den Plan. Der TSV Weeze II, der in der Gruppe 2 hinter Meister SG Kessel/Hommersum-Hassum ins Ziel eintrudelte, kann auf starke Testspielergebnisse zurückblicken, möchte diese aber nicht überbewerten. „Wir hängen uns nicht an einem Tabellenplatz auf, wollen aber eine gute Rolle spielen“, betont Trainer Christoph Tönnißen. Ein Platz im oberen Tabellendrittel sollte für die Reserve des Bezirksliga-Aufsteigers allemal machbar sein.

Recht forsch klingt dagegen die Ansage von Carsten Schaap, Trainer der Sportfreunde Broekhuysen II: „Wir wollen uns um einen Platz verbessern. Nach Möglichkeit also Tabellenzweiter werden.“ Allerdings schiebt Schaap gleich hinterher, dass die Vorbereitung eher dürftig verlaufen ist.

Ob der SV Walbeck II noch einmal ein Wörtchen um die Vergabe der Aufstiegsplätze mitsprechen kann, muss rund um den Bergsteg noch abgewartet werden. Schließlich schicken die Grün-Weißen eine stark verjüngte Mannschaft ins Rennen. „Wir müssen uns noch etwas finden und abwarten, wie sich die Saison entwickelt“, stellt Co-Trainer Yannick Christiaens klar.

Der SV Veert wird ebenfalls hoch gehandelt. Um den Erwartungen gerecht werden zu können, muss die Mannschaft diesmal von Anfang an auf der Höhe sein. Zur Erinnerung: In der abgelaufenen Saison hatte sich der Gelderner Dorfverein eine schwache Hinserie geleistet, die unter dem Strich ein besseres Abschneiden verhindert hatte. Aus diesen Fehlern haben die Verantwortlichen offenbar gelernt. „Wir haben in der Vorbereitung den Fokus stark auf die Fitness gelegt, um direkt Gas geben zu können“, sagt Trainer Daniel Neuer, der in Zusammenarbeit mit Timo Pastoors die sportliche Verantwortung trägt.

Ein weiterer Kandidat für das obere Drittel ist der Kevelaerer SV II. „Wir müssen unsere extremen Fehler der letzten Saison abstellen“, fordert Trainer Tobias Häntsch. Dabei helfen sollen einige ältere Neuzugänge, die den nötigen Faktor Erfahrung mitbringen. Die Zielsetzung einstelliger Tabellenplatz verfolgen Germania Wemb, DJK Twisteden II und SV Sevelen II. Die Probleme dieser Mannschaften ähneln sich. „Viele Spieler fehlen uns noch zum Saisonauftakt“, erzählt Wembs Trainer Yasar Morgar. „Unser Kader ist noch kleiner geworden, Ausfälle machen sich da schneller bemerkbar“, schlägt Sevelens Coach Martin Winkler in eine ähnliche Kerbe. In Twisteden fällt vor allem die Verjüngung ins Auge. „Wir werden vielleicht wegen fehlender Erfahrung einige Rückschläge einstecken müssen. Insgesamt bin ich aber sehr zuversichtlich“, betont DJK-Trainer Andre Elbers.

Wohin die Reise des SV Issum führt, lässt sich im Vorfeld nur schwer abschätzen. Vor allem, weil das Verletzungspech zu einem frühen Zeitpunkt zugeschlagen hat. Deshalb lässt sich Trainer Tim Knies nur zu einer vorsichtigen Prognose hinreißen: „Wir möchten eine bessere Hinrunde als in den letzten Jahren spielen und frühzeitig den Klassenerhalt sichern.“ Ein ähnliches Ziel verfolgen der FC Aldekerk II und Concordia Goch. Beide Mannschaften treten im Vergleich zur Vorsaison nahezu unverändert an.

Auf den letzten Drücker verhinderten Grün-Weiß Vernum II und Viktoria Winnekendonk II in der vergangenen Saison den drohenden Abstieg in die unterste Spielklasse. Der Klassenerhalt bleibt somit erklärtes Ziel, wobei die Gefahrenzone möglichst von Anfang auf Distanz gehalten werden soll. Die Grün-Weißen aus Vernum können von der neu gegründeten dritten Mannschaft profitieren. „Wir haben jetzt einen Konkurrenzkampf, der uns letzte Saison etwas gefehlt hat“, sagt Trainer Dirk Jung. Die Viktoria erwartet ein schwieriges Startprogramm. „In den ersten Wochen ist jeder Zähler ein Bonus für uns“, betont Trainer Timo Heeks.

Beim SC Auwel-Holt II haben die positiven Eindrücke aus den Testspielen für gute Stimmung gesorgt. „Wir haben viele Sachen ausprobiert, spielerisch sah da einiges auch schon sehr gut aus“, zeigt sich Coach Mohamed Benkaddour optimistisch. Bleibt zum Schluss noch Aufsteiger TSV Nieukerk II, der viele Favoriten ärgern und frühzeitig die Weichen in Richtung Klassenerhalt stellen möchte.

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