SV Straelen empfängt Preußen Münster Der Hoffnungsträger in schlechten Zeiten

Straelen · Fußball-Regionalliga: Ken Mata wird in der nächsten Woche 19 Jahre jung und hat schon für Schalke 04, Borussia Dortmund und den MSV Duisburg gespielt. Der Außenstürmer möchte beim SV Straelen seine Profi-Laufbahn starten.

Ken Mata ist mit Geschwindigkeit und Technik immer in der Lage, eine gegnerische Abwehr vor Probleme zu stellen.

Ken Mata ist mit Geschwindigkeit und Technik immer in der Lage, eine gegnerische Abwehr vor Probleme zu stellen.

Foto: Heinz Spütz

Nach dem Rücktritt von Sunday Oliseh als Trainer des SV Straelen nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Fortuna Düsseldorf II sind Interimscoach Kevin Wolze und sein Assistent Adli Lachheb um ihre Aufgaben nicht zu beneiden.

Geplant war ein souveräner Sieg im Erstrundenspiel um den Nieder­rheinpokal beim Bezirksligisten DJK/SF Katernberg, um etwas Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben in Liga vier zu tanken. Heraus kam ein 4:2-Zittersieg nach Verlängerung, der deutlich machte, dass der Mannschaft jegliches Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit abhanden gekommen ist. Da spielt es auch keine Rolle, dass in Essen eine bessere B-Elf auf dem Platz gestanden hat.

Und jetzt trifft der Tabellenletzte am Samstag ausgerechnet auf den Topfavoriten im Kampf um die Regionalliga-Meisterschaft. Rund 1000 Fans wollen Preußen Münster im Homberger PCC-Stadion unterstützen – da wäre alles andere als die Straelener Saisonniederlage Nummer sechs eine große Überraschung.

Berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz in der Startelf darf sich der 18-jährige Ken Mata machen, der zu Saisonbeginn von den A-Junioren des MSV Duisburg an die Römerstraße wechselte. „Den Kontakt hat mein Berater hergestellt“, sagt er. „Ich habe mit Präsident Hermann Tecklenburg und seiner Frau ein Gespräch geführt. Die Nationaltrainerin hat für mich die entscheidenden Argumente geliefert, in Straelen einen Vertrag zu unterschreiben.“

Die Großeltern des schnellen Außenstürmers kamen lange vor seiner Geburt aus der Demokratischen Republik Kongo nach Deutschland. Ken wurde in Düsseldorf geboren und hat vier Geschwister. Er wuchs bei der Mutter und den Großeltern auf. Ken Mata war 13 Jahre jung, als Scouts des FC Schalke 04 auf den kleinen Techniker aufmerksam wurden und ihn zu einem Probetraining einluden. Mata konnte überzeugen, seine Familie zog von Köln nach Gelsenkirchen. Zwei Jahre später wechselte er zu Borussia Dortmund in die B-Jugend-Bundesliga, seine Familie zog von Gelsenkirchen nach Dortmund. Nach zwei durchaus erfolgreichen Jahren am Borsigplatz wurde er für die A-Junioren des BVB nicht berücksichtigt und wechselte ein Jahr später zum MSV Duisburg. Dort schoss er in der A-Junioren-Bundesliga in 15 Spielen sieben Tore. Aktuell bildet er mit seinen Mitspielern Dacain Dacruz Baraza und Jaron Vicario eine Wohngemeinschaft in Straelen.

„Ich mache hier in der Regionalliga eine ganz neue Erfahrung“, erklärt er. „Das Spiel ist wesentlich schneller. Und es wird mit einer ganz anderen Härte in die Zweikämpfe gegangen.“ Wie zig andere Spieler in seinem Alter mit einem vergleichbaren Karriereverlauf träumt auch Ken Mata davon, sein Geld im Profigeschäft zu verdienen. „Mir ist klar, dass das nicht einfach ist. Aber ich bin jung, ehrgeizig und bereit, aus Kritik zu lernen und für meine Ziele zu arbeiten“, sagt er.

Die Stärken des jungen Mannes, der sich als Linksfuß auf der rechten Außenbahn besonders wohl fühlt, sind seine Dribbelstärke und seine ungeheure Geschwindigkeit. Als seine Schwäche bezeichnet er seinen rechten Fuß: „Da geht noch mehr.“

In einer Woche feiert er seinen 19. Geburtstag. Ohne Frage ist der gerade einmal 170 Zentimeter große Wirbelwind ein Talent mit einer aussichtsreichen Perspektive. Vor den Einstieg ins Profi-Dasein haben die Fußball-Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Der Teenager weiß ganz genau, dass er sich zunächst einmal die Hörner abstoßen und Erfahrung sammeln muss. „Mein Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft. Ich kann in fast allen Bereichen noch besser werden, aber dafür trainiere ich hart“, so Mata.

Vor dem Duell mit Preußen Münster sieht er die Grün-Gelben durchaus nicht chancenlos: „Unsere Mannschaft ist gut: Uns hat in den vergangenen Spielen in den entscheidenden Situationen das Quäntchen Glück gefehlt. Wir müssen Gas geben. Im Fußball ist immer einiges möglich.“

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