Handball Der Hygiene-Mann für alle Fälle

Kerken · Karsten Wefers hat für den TV Aldekerk ganze Arbeit geleistet und ein detailliertes Hygiene-Konzept erstellt. Somit können auch in Corona-Zeiten Handballfreunde die Heimspiele der Grün-Weißen in der Vogteihalle besuchen.

 Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Zuschauer in der Vogteihalle wieder dicht gedrängt nebeneinander sitzen dürfen.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Zuschauer in der Vogteihalle wieder dicht gedrängt nebeneinander sitzen dürfen.

Foto: Evers

Wenn einer beim TV Aldekerk nicht um seinen Job zu beneiden ist, dann ist es Karsten Wefers. Denn er ist in Corona-Zeiten der Hygienebeauftragte des Handballvereins. Und diese Funktion bringt komplizierte Aufgaben mit sich. Der Dorfverein hat acht Seniorenmannschaften und sage und schreibe 26 Juniorenmannschaft im Spielbetrieb, also 34 Mannschaften, dazu kommen noch die „Minis“. Für die Abwicklung des Spielbetriebs sind vier verschiedene Handballverbände zuständig.

„Da muss ich von Glück reden, dass sich die Verbände den Corona-Vorgaben des Dachverbandes, dem Deutschen Handball-Bund, angeschlossen haben und keine zusätzlichen Sonderregeln getroffen wurden“, sagt der angehende Lehrer, der in seiner aktiven Zeit für den ATV in der Regionalliga spielte.

Es versteht sich von selbst, dass Wefers einen Wust von Papieren wälzen und beackern musste. Aber damit nicht genug, denn der Verein trainiert und spielt in drei verschiedenen Hallen auch außerhalb der Gemeinde Kerken – jede hat einen eigenen Benutzungsplan. Das macht die Sache nicht einfacher. Doch auch hier weichen die Benutzungspläne inhaltlich kaum voneinander ab. „Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit ich verbracht habe, um einen ersten Entwurf für ein entsprechendes Konzept zu entwickeln, aber 50 Stunden waren es bestimmt“, sagt Wefers, der im Verein noch zusätzlich für die Koordination der Jugendabteilung zuständig ist.

„Mit dem Konzept in der Hand habe ich mich mit unserem Vorsitzenden Dirk Möcking und den Abteilungsleitern Willi Nellessen und Carsten Hilsemer zusammengesetzt und die Feinjustierung vorgenommen. Unser Konzept wurde der Gemeinde vorgelegt und abgesegnet“, erklärt Wefers. Der interne Informationsaustausch erfolgt über eine „WhatsApp“-Gruppe, zu der 62 Trainer gehören. Mit anderen Vereinen hat es sich so eingespielt, dass die Konzepte auf der Homepage der Clubs hinterlegt sind und jeder sich informieren kann.

„Wir haben das Glück, dass wir die Saison mit Mannschaften beginnen, bei denen nicht so viele Zuschauer erwartet werden. So können wir erste Erfahrungen sammeln und zur Not unser Konzept anpassen. Es ist durchaus denkbar, dass wir die zugelassene Zuschauerzahl freiwillig reduzieren, falls uns alles zu eng erscheinen sollte“, meint Wefers.

 Karsten Wefers hat das Hygienekonzept des ATV entwickelt.

Karsten Wefers hat das Hygienekonzept des ATV entwickelt.

Foto: Heinz Spütz

Bei Heimspielen wird der Verein das Personal aufstocken müssen. Es werden fünf statt bislang drei Ordner in der Halle sein. Hinter dem Verkaufstresen bedienen doppelt so viele Leute. Besonders geachtet wird auf die Einhaltung des geforderten Abstands. Im Eingangsbereich sind Masken zu tragen, die Hände zu desinfizieren und Listen zur Nachverfolgung zu führen. Die Sitzplätze auf der Tribüne wurden mit Klebestreifen markiert. „Unsere aktiven Mitglieder haben sich in den Trainingswochen sehr vorbildlich verhalten“, sagt Wefers, „und ich appelliere an die Vernunft der Zuschauer, sich an die Regeln zu halten. Wir hätten uns die Arbeit auch sparen und vor leeren Rängen spielen lassen können.“

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