Laufen Kaiser und Hendricks drücken dem Lauf ihren Stempel auf

Bei etwas mehr als der Hälfte des Rennens fiel die zweiköpfige Spitzengruppe bei den Männern auseinander. Andreas Schmeinck, der beim letztjährigen Kevelaer-Marathon dem späteren Sieger Theo Aymanns einen wunderbaren Kampf um den Gesamtsieg geliefert hatte, musste mit Krämpfen in der Wade stehen bleiben.

"Für einen Moment hatte ich ans Aufhören gedacht", gestand Schmeinck im Ziel, das er in 2:59:01 Stunden als Gesamtdritter erreichte. Doch dies wäre dann sein erster Marathonlauf gewesen, den der Bocholter nicht durchgestanden hätte. "Deshalb bin ich weitergelaufen. Obwohl mir das bei noch zwölf ausstehenden Kilometern nicht leicht fiel."

Schmeincks kurze, verletzungsbedingte Auszeit nutzte sein gestern härtester Widersacher Michael Kaiser, der wie Schmeinck der Altersklasse M 45 angehört und auch in Bocholt zu Hause ist. Er gab den ihm zugefallenen Vorsprung nicht mehr aus der Hand, baute ihn, in gleichmäßigem Tempo laufend, sogar weiter aus. In 2:51:01 Stunden holte sich Kaiser den Sieg. Im Ziel freute er sich über die optimalen Bedingungen auf der superflachen Strecke. "Das sage ich, obwohl ich zwei Minuten mehr als im vergangenen Jahr benötigt habe."

Langsamer als bei ihrem letztjährigen Erfolg war auch Maria Hendricks unterwegs. Hand in Hand mit ihrem Bruder Mike Schax, der sie den gesamten Lauf über begleitet hatte, lief die Langstrecklerin von Viktoria Winnekendonk als erneut schnellste Frau in 3:19:35 Stunden über die Ziellinie. "Puuh — das war anstrengend", lauteten die ersten Worte der Siegerin. Sie habe in der Vorbereitung auf den gestrigen Lauf weniger als noch im Vorjahr trainiert, dazu schleppe sie seit geraumer Zeit eine Erkältung mit sich herum.

Anschließend ließ sie die 42,195 Kilometer noch einmal Revue passieren. "Nach dem ersten Drittel des Rennens kam mir Ute Claus bedrohlich nahe", sagte Hendricks, die dann aber ihren Vorsprung doch schnell wieder beruhigend ausbauen konnte. Vielleicht hatte sich Ute Claus, die für den LT Issum startet, bei ihrem Angriff auf die Spitze etwas zu viel zugemutet. Jedenfalls vermittelte sie diesen Eindruck, als sie sechs Minuten nach der Siegerin auf ziemlich wackeligen Beinen das Ziel erreichte. "Ich hätte der Ute, mit der ich mich prima verstehe, den Sieg aber auch von Herzen gegönnt", gestand Maria Hendricks und streckte ihrer Kontrahentin freundschaftlich die Hand entgegen.

(RP)
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