Fußball-Regionalliga Kämpferherz glaubt an den Klassenerhalt
Straelen · Joep Munsters kam vom holländischen Zweitligisten VV Venlo an die Römerstraße und hat sich einen Stammplatz beim SV Straelen erobert. Mit einem Sieg gegen Schalke 04 II möchte er die Aufholjagd einläuten.
Der SV Straelen hat die Hinrunde in der Fußball-Regionalliga mit gerade einmal acht Punkten auf dem letzten Tabellenplatz beendet. Zum Auftakt der Rückserie empfängt die Mannschaft am Samstag zur gewohnten Zeit um 14 Uhr die U 23-Auswahl des Bundesligisten Schalke 04 an der Römerstraße. Die Jungs aus der Schalker Knappenschmiede mussten noch einmal am Mittwoch zum Nachholspiel gegen Preußen Münster ran und verloren im heimischen Parkstadion gegen den Tabellenführer mit 1:3. Dabei konnte Schalkes Trainer Jakob Fimpel auf einige Spieler aus dem erweiterten Kader des Bundesligisten zurückgreifen. So war unter anderen Sidi Sané, der jüngere Bruder von Nationalspieler Leroy Sané, mit von der Partie. Trotz der Niederlage haben die Königsblauen die beste Hinrunde seit Jahren absolviert und sich mittlerweile im oberen Tabellendrittel fest eingenistet. So lässt sich die Favoritenrolle mit gutem Gewissen den Gästen aus dem Ruhrpott zuschreiben.
Einer, der sich seinen Stammplatz in der Elf des SV Straelen erkämpft hat und als Abräumer vor der Abwehr das volle Vertrauen von SVS-Trainer Bekim Kastrati genießt, ist Joep Munsters. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Niek gehörte er zu den wenigen Spielern, die bereits weit vor dem Beginn der neuen Saison verpflichtet wurden. Der junge Mann kam vom holländischen Nachbarverein VV Venlo und wagte den Sprung über die Grenze. In der Saison 2021/22 war er zwar neun Mal in der holländischen Zweiten Liga zum Einsatz gekommen, dennoch hatte der Verein die Zukunft ohne ihn geplant. Den Kontakt zum SV Straelen stellte ein Spielerberater her.
Geboren und aufgewachsen ist der 20-Jährige in Erp, einem 100 Kilometer entfernten Städtchen von der Größe Straelens, zwischen Hertogenbosch und Eindhoven in der Provinz Nord-Brabant gelegen. Die Belastung von bis zu sechs Trainingseinheiten pro Woche plus Pflichtspiele war er aus seiner Zeit in Venlo gewohnt. Doch am Anfang wurde er mit ganz anderen Dingen konfrontiert, die für ihn neu und überraschend waren. „Mir ist direkt aufgefallen, dass die deutschen Spieler größer als die holländischen sind, dass hier viel mehr mit langen Bällen gespielt wird und dass es körperlich intensiver zur Sache geht.“
Junge Talente, die in den höchsten Jugendligen gespielt und einen Vertrag bei einem Regionalligisten bekommen haben, malen sich oftmals eine Karriere im gut bezahlten Profifußball aus. Manche von ihnen können die vertragliche Bindung mit einer Berufsausbildung verknüpfen, andere belegen ein Studium an der Fern-Universität. Den Traum von einer Profikarriere hat Joep Munsters auch, doch im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen hat er sich dazu entschieden, voll und ganz auf die Karte Fußball zu setzen und seine Brötchen damit zu verdienen. „Für dieses Ziel bin ich auch gerne bereit, die Gegend hier zu verlassen und wegzuziehen.“
Der Blondschopf hat beim SV Straelen einen sogenannten „Eins-plus-Eins-Vertrag“ unterzeichnet, der zwei Jahre Spielzeit vorsieht, ihm aber im Falle des Abstiegs eine Wechselmöglichkeit einräumt. Munsters glaubt nicht, dass der Zug in Richtung Klassenerhalt für den SV Straelen bereits abgefahren ist. „Wir haben genug Qualität in der Mannschaft. Aber leider haben wir es zu selten geschafft, diese auch auf dem Platz zu zeigen.“
Der Partie gegen den Nachwuchs des Bundesliga-Schlusslichts sieht der junge Niederländer durchaus zuversichtlich entgegen. „Der Teamspirit in unserer Mannschaft stimmt. Und in den vergangenen Spielen haben wir eine klar ansteigende Form gezeigt. Warum sollen wir unter diesen Voraussetzungen nicht drei Punkte holen“?
Mit welcher Mannschaft die Hausherren auflaufen werden, ist noch völlig ungewiss. In dieser Woche war die Trainingsbeteiligung wegen einer Erkältungswelle sehr übersichtlich. Laufend trudelten neue Krankmeldungen ein. Ebenfalls davon betroffen war SVS-Trainer Bekim Kastrati, für den Adli Lachheb das Training leitete.