Fußball Ohne Fußball geht es für Jens Schulz nicht

Niederrhein · Der 43-Jährige blickt auf eine lange Laufbahn zurück. Auch für den SV Straelen und Viktoria Goch hat er gespielt und besondere Erinnerungen an beide Klubs.

 Jens Schulz hat auch seine beiden Kinder, den elfjährigen Theo und die achtjährige Edda, für den SV Budberg begeistern können.   RP-Archivfoto:Fischer

Jens Schulz hat auch seine beiden Kinder, den elfjährigen Theo und die achtjährige Edda, für den SV Budberg begeistern können. RP-Archivfoto:Fischer

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Am 3. Oktober 2020 feierte die Altherren-Mannschaft des SV Budberg in einem hochklassigen Duell gegen die DJK Kamp-Lintfort mit einem 3:1-Sieg den Gewinn des Ü-32-Kreispokals. Wie schon beim 2:0 im Halbfinale gegen Neukirchen-Vluyn überzeugte der 43-jährige Jens Schulz im Budberger Trikot. Der offensive Mittelfeldspieler steuerte in beiden Partien jeweils einen Treffer bei.

Schulz, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern Theo (elf Jahre) und Edda (8) in Rheinberg-Orsoy lebt, kann auf eine erfolgreiche Laufbahn als Fußballer zurückblicken. Sie begann im Alter von fünf Jahren bei Union Hamborn. Mit 15 Jahren zog es Schulz weiter zu Bayer Uerdingen, wo er die letzten drei Jugend-Spielzeiten verbrachte, ehe es in den Senioren-Fußball ging.

Von 1996 bis 1999 trug er das Trikot des damaligen Oberligisten SV Straelen, bei dem er unter anderem mit dem heutigen Profi-Trainer Jos Luhukay (zuletzt FC St. Pauli) zusammen im zentralen Mittelfeld agierte. „Jos war ein begnadeter Fußballer, einer der besten, mit dem ich je in einem Team gespielt habe“, sagt der gelernte Buchhalter. Mit dem SV Straelen stand Jens Schulz im Jahr 1998 vor rund 3400 Zuschauern sogar in der ersten Runde des DFB-Pokals. Nach 90 Minuten unterlag der SVS zwar gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf durch fünf Treffer von Marek Lesniak und zwei Tore von Igli Tare mit 4:7, dennoch war es ein schönes Highlight in seiner Karriere.

Zudem lief er auch für Hamborn 07 (1999 bis 2003 und 2010 bis 2012), Viktoria Goch (2003 bis 2004 und 2005 bis 2010) sowie den VfB Speldorf (2004 bis 2005) auf. Aufstiege konnte der 43-Jährige mit Hamborn 2001 in die Oberliga und 2011 in die Niederrheinliga feiern.

In der Saison 2004/2005 ließ er sich aus einem intakten Gocher Umfeld zu den Speldorfern weglocken, die einen Top-Kader zusammenstellten, um den Durchmarsch von der Verbands- in die Oberliga zu schaffen. Der Plan ging zwar auf. Schulz feierte mit dem VfB Speldorf souverän die Meisterschaft, aber er merkte zum ersten Mal, dass ihm ein familiäres Umfeld fehlte. Und so zog es ihn zurück zu Viktoria Goch, wo er unter Trainer Hartmut Scholz auch mit den Budbergern Volker Prangen, Henrik Lerch und Dennis Schmitz sowie mit Tim Haal (jetzt 1. FC Kleve) in einem Team spielte. „Mir war es immer wichtig, dass ich mich in einem Verein und der Mannschaft wohl fühle. Deshalb bin ich auch nicht so oft gewechselt“, sagt Schulz. Auch die Fahrgemeinschaften nach Goch möchte er nicht missen. „Ich hatte immer eine coole Truppe bei mir im Auto. Da verging die Zeit wie im Flug.“

Nach der Saison 2011/2012 bei Hamborn 07 wollte er seine Laufbahn eigentlich beenden. Aber nach nur einem halben Jahr Pause entschied Schulz, für den Nachbarverein SV Budberg aufzulaufen. Mit 34 Jahren feierte er beim damaligen Landesligisten sein Comeback. Auch im fortgeschrittenen Alter zeigte er noch mit toller Übersicht, einer guten Technik und als Torvorbereiter seine Stärken und war sofort unverzichtbar für das Team. Dennoch konnte er die Mannschaft nicht vor dem Abstieg retten.

Aber von dem 1:0-Erfolg und einzigen Sieg beim SV Straelen sprechen die beteiligten Spieler noch heute, denn Schulz war verantwortlich für einen blendenden Tag. „Vor der Partie hatte unser Spieler Marcel Sura ein Schuhproblem. Ich habe eigentlich immer Copa Mundial getragen, hatte mir aber die Woche zuvor noch neue Stollenschuhe von Nike gekauft und diese noch in meine Tasche gepackt. Ich meinte zu ihm: Wenn wir heute gewinnen und du ein Tor machst, darfst du die Schuhe sogar behalten. Gesagt getan. Marcel schoss das 1:0 und wir haben das Spiel gewonnen“, sagt Schulz, der in der Partie sogar noch als Vorbereiter glänzte.

Unter SVB-Trainer Patrick Jetten spielte Jens Schulz noch zwei weitere Jahre in der Bezirksliga. Im Sommer 2015 war dann Schluss in der ersten Budberger Mannschaft. In der folgenden Saison half er aber noch zweimal in der zweiten Mannschaft des Klubs aus.

Nachdem er rund drei Jahre gar kein Fußball mehr gespielt hatte, ließ er sich von den Alten Herren überreden, wieder mitzuwirken – und das mit Erfolg, wie der Kreispokalsieg zeigt. „Das war auch eine super Entscheidung. Der SV Budberg war insgesamt gesehen das Beste, was mir passieren konnte. Es ist einfach ein toller und sympathischer Verein“, sagt Schulz.

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