Reitsport Issumer Reitertage starten in Sevelen

Issum/Sevelen · Wegen einer verschlafenen Bombensuche müssen die Reiter mit ihrem Turnier an den Koetherdyck ausweichen. Im Gegenzug dazu finden die Fußball-Heimpartien der Sevelener in Issum statt. Sechs Mannschaften sind betroffen.

Helle Aufregung bei den Issumer Reitern und wenig Begeisterung bei den Fußballern. Denn jetzt wurde bekannt, dass möglicherweise auf dem Turniergelände des RV Ziethen-Issum am Amray zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Beim Bau des Spielplatzes in den Fleuthwiesen wurde vergessen, das Gelände auf Granaten aus dem Krieg zu untersuchen. Deshalb dürfen die Reitertage, die für das Wochenende geplant sind, dort nicht ausgetragen werden.

Nach einer kurzfristig einberufenen Krisensitzung mit dem RV Blücher Sevelen, der Gemeinde Issum und den Fußballvereinen SV Issum und SV Sevelen wird nun das Reiterturnier auf das Gelände des RV Blücher am Koetherdyck verlegt. Die Fußballspiele des SV Sevelen müssen dann jedoch nach Issum ausweichen, da der Fußballplatz direkt neben der Reitanlage angesiedelt ist. Betroffen von der Umsiedlung sind die Zweitvertretung der Senioren, vier Jugendteams und möglicherweise die Alten Herren. Die Teams werden dann parallel zum SV Issum, der auf seinem Rasen spielt, auf dem Ascheplatz ihre Partien austragen.

Sollten sich jedoch die Wetterverhältnisse bis zum Wochenende nicht verbessert haben, könnte der Rasenplatz nicht bespielbar sein und es zu einem Engpass in Issum kommen. "Oder die Gemeinde muss ihn dann möglicherweise opfern", sagt Sevelens Vereinsvorsitzender Thomas Vester. Carsten Peeters, Klubvorstand der Issumer, ergänzt, "dass dies die Gemeinde entscheidet, da es ihre Platzanlage ist". Allerdings sei er wenig begeistert, wenn man bei so einem Wetter auf dem Rasen spielen müsse. Die Gemeinde Issum hingegen macht sich darüber noch keine Gedanken. "Die Wettervorhersagen lassen uns bisher hoffen, dass es kein Problem ist, auf Rasen zu spielen", sagt Thomas Schwolow von der Gemeinde Issum. "Wir haben schon bei anderen Verhältnissen auf dem Rasenplatz spielen lassen. Sollte der Platz jedoch unbespielbar sein, muss abgesagt werden." Wer dann allerdings betroffen wäre, ist noch nicht klar. Issum hat nicht automatisch Heimrecht. Doch Schwolow geht davon aus, dass es dazu überhaupt nicht kommt.

Ein weiteres logistisches Problem ist jedoch die Unterbringung der Mannschaften. "Es wird einen Engpass in den Umkleidekabinen geben, wenn zwei Spiele parallel ausgetragen werden und somit vier Mannschaften sich gleichzeitig umziehen müssen", sagt Peeters.

Aber nicht nur die Fußballer, auch die Reiter haben durch die Verlegung einigen Stress. Zunächst mussten alle Starter über die Ortsverlegung benachrichtigt werden. Rund 1200 Nennungen sind im Vorfeld der Veranstaltung zu den mehr als 30 Dressur- und Springprüfungen eingegangen. "Zudem musste der Platz in Sevelen noch hergerichtet werden", sagt Klemens Kisters, Vorsitzender des RV Ziethen Issum. "Dabei hat uns aber die Gemeinde sehr unterstützt."

An der Zeiteinteilung des Turniers hat sich allerdings nichts geändert. Und so startet das dreitägige Turnier morgen um 10.30 Uhr mit der Springpferdeprüfung der Klasse A*. Überhaupt steht dieser Tag im Mittelpunkt der Nachwuchspferde, die bis zur mittelschweren Klasse M ihre Können unter Beweis stellen werden. Dem schließen sich ab 16 Uhr die jungen Reiter mit Prüfungen der Eingangsstufe an. Aber auch die jungen Dressurpferde starten in einer Prüfung auf A und L-Niveau (13.30 Uhr).

Der zweite Turniertag am Koetherdyck beginnt am Samstag, ab 8 Uhr mit einer Dressurreiterprüfung der Klasse L, dem weitere Prüfungen der Klasse A sowie ein Dressurreiterwettbewerb folgen. Ab 17.15 Uhr startet erneut der Nachwuchs. Doch zuvor wird um 9 Uhr ein A-Stilspringen veranstaltet, es folgen Prüfungen bis auf L-Niveau. Höhepunkt ist das M*-Springen mit Siegerrunde, das bei 45 Nennungen um 17 Uhr angeläutet wird.

Am Sonntag beginnen um 10 Uhr die Dressurreiter mit einer L-Dressur auf Kandare gefolgt vom Finale um den Silbernen Hufnagel – sicherlich einer der Höhepunkte der Reitertage, dem vor allem die nach den Qualifikationsprüfungen führende Sarah Janßen (Kalkar, Casparo) und die auf Platz zwei liegende Ella Ophey (Kevelaer, Grammy) entgegenfiebern dürften. Darüber hinaus wird um 14.30 Uhr eine M*-Dressur veranstaltet, für die Springreiter beginnt die Jagd nach Schleifen am Sonntag ab 9 Uhr mit einem A-Springen, dem auch hier das Finale um den Silbernen Hufnagel, sowie ein A-, L- und M- Springen folgen. Zudem wollen die jüngsten Turnierteilnehmer ab 16.15 Uhr in der Führzügelklasse ihren Einstieg in den Reitsport zeigen, ehe um 17 Uhr die Springreiter in einem M** Springen mit Stechen (26 Nennungen) die Issumer Reitertage in Sevelen beschließen.

"Wir freuen uns auf eine tolle sportliche Veranstaltung, trotz der widrigen Umstände", sagt Kisters. "Auch wenn der eine oder andere Zuschauer wohl durch den Ortswechsel ausbleiben wird."

(RP)
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