Fußball Der kluge Kopf mit grün-gelbem Herz

Straelen · Der Mann fürs Zahlenwerk und die Organisation hat großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des SV Straelen.

 Geschickter Verhandlungspartner: Stephan Dix (r.), im Hauptberuf als Projektentwickler für den Straelener Präsidenten Hermann Tecklenburg (2.v.l.) im Einsatz, hat auch die entscheidenden Gespräche mit dem Sportausrüster Capelli geführt – links Vertriebsleiter Ralf Fischer und Geschäftsführer Kay Mourheg.

Geschickter Verhandlungspartner: Stephan Dix (r.), im Hauptberuf als Projektentwickler für den Straelener Präsidenten Hermann Tecklenburg (2.v.l.) im Einsatz, hat auch die entscheidenden Gespräche mit dem Sportausrüster Capelli geführt – links Vertriebsleiter Ralf Fischer und Geschäftsführer Kay Mourheg.

Foto: Heinz Spütz

Der SV Straelen hat innerhalb von nur zwei Jahren den rasanten Aufstieg vom beschaulichen Dasein in der Landesliga ins Rampenlicht der Fußball-Regionalliga hingelegt. Der Höhenflug stellt den Verein immer noch vor große Herausforderungen, von denen er schon etliche gemeistert hat. Großen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Grün-Gelben hat ein junger Mann. Stephan Dix ist im Hauptberuf Projektentwickler im Bauunternehmen des Straelener Präsidenten Hermann Tecklenburg. Ganz nebenbei kümmert sich der 36-jährige Familienvater als Chefstratege hinter den Kulissen um die organisatorischen und logistischen Dinge, die ein Fußballverein in der vierthöchsten deutschen Spielklasse bewältigen muss. Vom Stadionumbau bis zum Fanbus – Stephan Dix ist kaufmännischer Leiter der Fußball-Abteilung und damit so etwas wie der heimliche Manager des SV Straelen.

Sie waren schon seit Anfang des Jahres mit den Planungen für die Regionalliga beschäftigt. Wie haben Sie den Start ins sportliche Abenteuer erlebt ?

Stephan Dix Sehr spannend, sehr zeitintensiv. Es ist schon bemerkenswert, was in der ganzen Zeit passiert ist. Inzwischen haben wir zwölf Spieltage mit sechs Heimspielen absolviert. Wir sind in der Regionalliga angekommen. Der neue Gästebereich hat sich etabliert und wird mitsamt der neuen Parkplätze auch von den Zuschauern aus unserem Einzugsbereich genutzt. In Sachen Sicherheit hat es bislang noch überhaupt keine Probleme gegeben. Und unser Vereinswirt Dieter Niersmans hat sich mit seinem Team auch hervorragend auf die höheren Besucherzahlen eingestellt.

Wie sieht der Besucherschnitt bislang aus ? Sind Sie mit der Resonanz zufrieden ?

Dix Nach dem Spiel gegen den Bonner SC liegen wir bei durchschnittlich 450 Zuschauern in unserem Stadion an der Römerstraße. Das entspricht nicht ganz unseren Erwartungen, da ist sicher noch Luft nach oben. Aber man darf ja auch nicht vergessen, dass die Heimspiele gegen die großen Traditionsvereine, die für die Fußballfreunde besonders attraktiv sind, erst noch kommen. Der Schnitt wird sich also steigern. Wobei wir nicht die Zahlen erreichen können, als der SV Straelen um die Jahrtausendwende herum in der Oberliga West gespielt hat. Das war eine ganz andere Zeit.

Steht denn mittlerweile schon fest, ob auch die Spiele gegen die Gegner mit besonders klangvollen Namen in Straelen stattfinden können ? Oder müssen Sie ein Ausweichstadion nutzen ?

Dix Aktueller Stand ist, dass wir zum Beispiel am 17. November zum Rückrunden-Auftakt Rot-Weiß Oberhausen in Straelen empfangen. Das ist auch schon mit der Polizei so abgesprochen, die zum heutigen Zeitpunkt keine Bedenken hat.

Sie sind nebenbei auch von Kindesbeinen an Fan von Borussia Mönchengladbach. Ist das Heimspiel gegen die U23-Auswahl der Fohlen am kommenden Samstag für Sie etwas ganz Besonderes ?

Dix Sicherlich ist es interessant, weil wahrscheinlich auch das eine oder andere Talent aufläuft, das bei Borussia bereits einen Profi-Vertrag hat. Aber insgesamt es ist eines von vielen reizvollen Spielen, die wir in dieser Saison vor der Haustür erleben dürfen. Und ich kann für mich persönlich nur sagen, dass am Samstag mein grün-gelbes Herz schlägt.

Sie haben sich ja auch auswärts schon einige Male unter die Straelener Fans gemischt, die in der Fremde schon für tolle Stimmung gesorgt haben. Warum springt an der Römerstraße der Funke noch nicht so richtig über ?

Dix Das muss man irgendwo auch verstehen. Unsere Anhänger können es teilweise immer noch nicht richtig fassen, dass sie ihre Mannschaft plötzlich in ehemaligen Bundesliga-Stadien wie in Oberhausen, Wuppertal, Essen oder demnächst in Aachen anfeuern können. Und in den Heimspielen wird die Stimmung auch immer besser, zumal wir ab ja sofort die Stehtribüne für unsere Fans vorgesehen haben.

Haben Sie nach der erfolgreichen Essen-Tour schon den nächsten Fanbus geordert ?

Dix Selbstverständlich. Sogar zwei, weil der erste zu unserem Auftritt am Aachener Tivoli ganz schnell ausverkauft war. Momentan sind noch etwa 50 Plätze frei. Wer mitfahren möchte, kann sich im Vereinsheim in eine Liste eintragen oder mir eine kurze E-Mail an s.dix@svs19.com schicken. Der Fahrpreis beträgt zehn Euro, die Busse fahren am 20. Oktober um 11.30 Uhr an der Römerstraße ab.

Vor kurzem haben Sie den Ausrüster-Vertrag mit dem amerikanischen Sportartikel-Hersteller Capelli besiegelt. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich der SV Straelen immer professioneller aufstellt ?

Dix Das ist so. Capelli arbeitet unter anderen mit dem MSV Duisburg zusammen und ist auch auf dem internationalen Markt beispielsweise für AEK Athen tätig.

Zum Sportlichen: Der SV Straelen ist als Tabellenvierter die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga. Ihre Einschätzung ?

Dix Dazu sollen sich lieber unser Sportlicher Leiter Stephan Houben und Trainer Marcus John äußern. Nur so viel: Die Liga ist eng zusammengerückt. Da steht man nach einer Phase, in der es nicht so gut läuft, auch schnell wieder auf Platz zwölf.

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