Interview: Klaus Holla „Im März sollen die Bauarbeiten losgehen“

Walbeck · Der Vorsitzende des SV Walbeck spricht über den geplanten und dringend benötigten Kunstrasenplatz.

 Wolfgang Holla trägt die Eckfahnen vom Ascheplatz. Dort werden sie nicht mehr benötigt, der Platz wird im kommenden Jahr zur Baustelle.

Wolfgang Holla trägt die Eckfahnen vom Ascheplatz. Dort werden sie nicht mehr benötigt, der Platz wird im kommenden Jahr zur Baustelle.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es war im Jahre 1938, als von den Vereinsmitgliedern des SV Walbeck der erste Spatenstich am Bergsteg getätigt wurde, um aus dem hügeligen Sandberg einen Sportplatz zu errichten. Durch den Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Tatsache, dass der Platz nach dem Krieg in der englischen „Toten Zone“ lag, die nicht betreten werden durfte, war die Einweihung des Platzes erst im Jahr 1947. Lange Zeit spielten die Walbecker auf einem Sandplatz mit etwas Grasbewuchs, ehe Ende der 1960er Jahre ein Ascheplatz daraus wurde. 80 Jahre nach dem Baubeginn laufen nun beim SV Walbeck die Planungen auf Hochtouren, die altehrwürdige Sportstätte in eine moderne Kunstrasensportanlage umzubauen. Wir haben mit Wolfgang Holla, Erster Vorsitzender des Vereins, zum aktuellen Zustand der Sportanlage und den geplanten Bauarbeiten gesprochen.

Herr Holla, der SV Walbeck hat nun auch einen Antrag auf einen Kunstrasenplatz gestellt. War der Ascheplatz nicht immer eine gute Alternative zu den Rasenplätzen?

In früheren Jahren mag das sicher so gewesen sein. Zwischenzeitlich hat sich der Zustand des Ascheplatzes derart verschlechtert, dass bei Regen kaum noch Wasser abläuft und der Platz im Sommer nur noch eine staubige Betonpiste ist. Da konnte auch im Winter kein regelmäßiger Trainingsablauf gewährleistet werden, das führte bei 20 Mannschaften, die wir im Spielbetrieb haben, immer wieder zu Problemen und Engpässen. Auch muss man das Verletzungsrisiko der Fußballer auf so einem Untergrund im Auge haben.

Eine Aufbereitung des Ascheplatzes kam also nicht in Betracht?

Nein, denn zum einen sind Ascheplätze nicht mehr zeitgemäß, andererseits wäre auch dies mit enormen Kosten verbunden gewesen.

Apropos Kosten. Der Kunstrasenplatz am Bergsteg wird ja im Vergleich zu anderen Anlagen, wie beispielsweise die in Veert, voraussichtlich recht teuer. Wie kommt es zu diesen erhöhten Kosten?

Da gibt es verschiedene Gründe. Zum einen müssen, in Abstimmung mit dem Forstamt, etliche Bäume, wovon auch viele marode sind, rund um die Anlage gefällt und entsorgt werden. Auch muss die veraltete Flutlichtanlage komplett erneuert werden, ebenso das Staket rund um den Platz. Es sollen auch an den Seiten Fangnetze aufgestellt werden, damit der Platz auch quer genutzt werden kann. Zudem müssen rund 20 Zentimeter Asche und Tragschicht abgetragen werden, die dann als Hügel rund um die Anlage aufgeschüttet werden.

Wie sieht es denn mit den Eigenleistungen aus, die der Verein erbringen muss?

Da haben wir als Verein natürlich einiges zu stemmen, die Eigenleistungen belaufen sich auf etwa 260.000 Euro. In der Vergangenheit haben wir schon einige Projekte mit Eigenleistungen durchgeführt, was immer gut geklappt hat. In dieser Größenordnung kommt natürlich gewaltig etwas auf uns zu, da werden aber bereits Vorbereitungen seitens des Vorstandes getroffen und auch die Mannschaften mit einbezogen.

Wie sieht der Zeitplan für die Fertigstellung des Kunstrasenplatzes aus?

In dieser Woche hat der Sportaussschuss unseren Antrag ohne Sperrvermerk an den Rat der Stadt Geldern weitergegeben. Bei einem positiven Beschluss laufen dann die Planungen ab März, dann soll es losgehen. Veranschlagt ist dann etwa ein halbes Jahr bis zu Fertigstellung.

Gibt es sonst noch irgendwelche Auflagen seitens der Stadt Geldern, auf die Sie sich geeinigt haben?

Der Kunstrasenplatz kann dann auch von anderen Vereinen des Stadtgebietes in Absprache mit dem SV Walbeck genutzt werden. Die Pflege der Anlage wird vom Verein durchgeführt, dafür werden entsprechende Gerätschaften angeschafft.

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