Fußball Hochspannung unten, Langeweile oben

Gelderland · Fußball-Bezirksliga, Gruppe 5: Während sich Tabellenführer Fichte Lintfort und Verfolger TSV Wachtendonk-Wankum bereits abgesetzt haben, kämpfen neun Mannschaften um den Klassenerhalt. Besonders prekär ist die Lage in Sevelen.

 Hoffnungsträger: Der SV Sevelen setzt im harten Abstiegskampf unter anderen auf seinen Torjäger Philipp Langer (vorne). Am Sonntag reist die Mannschaft vom Koetherdyck als krasser Außenseiter zum designierten Meister Fichte Lintfort.

Hoffnungsträger: Der SV Sevelen setzt im harten Abstiegskampf unter anderen auf seinen Torjäger Philipp Langer (vorne). Am Sonntag reist die Mannschaft vom Koetherdyck als krasser Außenseiter zum designierten Meister Fichte Lintfort.

Foto: Gerhard Seybert

Der MSV Moers steht als erster Absteiger fest. Der Rückzug des Tabellenletzten hat in der Bezirksliga, Gruppe 5, für zusätzliche Brisanz im Kampf um den Klassenerhalt gesorgt. Neun Mannschaften müssen momentan noch zittern. Das große Feld der Wackelkandidaten reicht vom Tabellenneunten DJK Twisteden (24 Punkte) bis zum 17. SV Sevelen (14). Neben dem MSV Moers müssen zwei weitere Mannschaften am Saisonende in den sauren Apfel beißen und direkt runter in die Kreisliga A; ein weiteres Team legt in der Relegation eine Extraschicht ein. Während unten also für Spannung pur gesorgt ist, droht oben die große Langeweile. Fichte Lintfort zieht an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. Und Verfolger TSV Wachtendonk-Wankum wird sich Rang zwei und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde kaum noch nehmen lassen.

SGE Bedburg-Hau - DJK Twisteden (So., 15 Uhr). Auf dem neunten Tabellenplatz steht Aufsteiger Twisteden auf den ersten Blick zwischen Gut und Böse. Diese Platzierung ist jedoch trügerisch, denn gerade einmal sechs Punkte trennen die Mannschaft von Relegationsplatz 15. In Bedburg-Hau hängen die Trauben hoch. Der Tabellendritte muss unbedingt gewinnen, um seine Chance auf die Landesliga-Relegation zu wahren. DJK-Trainer Andreas Holla muss wahrscheinlich etwas improvisieren, da drei Spieler erst morgen aus dem Skiurlaub zurückkehren. "Ich hoffe, dass die Fußballschuhe schon wieder passen. Von meiner Mannschaft erwarte ich die gleiche Einstellung, die sie zuletzt beim 2:2 gegen Aldekerk an den Tag gelegt hat", sagt Holla.

GSV Geldern - FC Moers-Meerfeld (So., 14.30 Uhr). Zuletzt erzielte der GSV Geldern beim GSV Moers ein respektables 1:1. Am Sonntag wartet bereits der nächste Gegner aus der Grafschaft auf die Mannschaft um Trainer Timo Pastoors. "Ich habe großen Respekt vor der jungen Meerfelder Mannschaft, die gute Chancen hat, sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren", meint Pastoors. Zuletzt machte der Gegner mit einem 3:1 gegen die SGE Bedburg-Hau auf sich aufmerksam. Dennoch sieht Pastoors durchaus Chancen auf einen Erfolg: "Wir brigen genügend Qualität und Routine mit."

VfL Tönisberg - SV Walbeck (So., 15 Uhr). Nach dem 3:3-Remis in Sevelen haderte Walbecks Trainer Jens Jütten nicht mit seiner Mannschaft, obwohl diese eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hatte. Positives Denken ist zurzeit am Bergsteg angesagt. "Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf hat nach einer 3:0-Führung noch 4:3 verloren. Wir haben noch einen Punkt geholt", greift der Walbecker Trainer ganz tief in die Motivations-Trickkiste. Er hat längst den Fokus auf die nächste Partie in Tönisberg gerichtet: "In Sevelen haben wir nach der Pause in der Defensive nachgelassen. Daran müssen wir arbeiten."

Fichte Lintfort - SV Sevelen (So., 15.15 Uhr). Aktuell sieht es nicht gut aus für den SV Sevelen, der nach dem Rückzug des MSV Moers als Tabellenletzter beim Spitzenreiter antritt. Alle Beteiligten sind sich klar darüber, dass beim designierten Meister kaum etwas zu holen sein dürfte. "Wir wollen uns gut und teuer verkaufen, die Fehlerquote minimieren und eine hohe Niederlage vermeiden", sagt Trainer Thorsten Fronhoffs vor der "Mission impossible".

FC Aldekerk - 1. FC Kleve II (So., 15.30 Uhr). Mit dem 2:2 in Twisteden konnte der FCA zuletzt seinen Aufwärtstrend bestätigen. So richtig weg vom Fleck kommt man im Abstiegskampf aber nur mit einem Sieg, der nach Möglichkeiten gegen den Mitkonkurrenten aus Kleve herausspringen soll. "Wir müssen einfach besser ins Spiel kommen und 90 Minuten wach sein. Nur eine gute Halbzeit reicht nicht", fordert Trainer Marc Kersjes. Das Hinspiel verlor sein Team mit 0:3 - allerdings ist die Mannschaft des FCA inzwischen wesentlich stärker einzuschätzen.

Viktoria Goch - TSV Wachtendonk-Wankum (So., 15 Uhr). Nach der überraschenden 0:4-Heimpleite gegen den VfB Uerdingen dürfte der Gastgeber aus Goch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch auflaufen. "Das war garantiert ein Ausrutscher. Wir nehmen den Gegner sehr ernst und gehen entsprechend konzentriert ins Spiel", versichert TSV-Interimstrainer Guido Lohmann, der mit seiner Mannschaft den zweiten Tabellenplatz festigen möchte.

(ksch)
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