Handball Hilflos abgestürzt

Handball-Oberliga: Der TV Aldekerk wurde gestern Abend durch die HSG Düsseldorf II böse abgeklatscht. Bereits zur Halbzeit lag der ATV mit 12:22 hoffnungslos hinten, nach 60 Minuten hatte er 31:42 verloren.

ALDEKERk Es wurde still in der Vogteihalle. So still, wie es während eines Spiels der Männerhandballer des TV Aldekerk lange nicht gewesen ist. Der Grund hierfür leuchtete bereits zur Halbzeitpause von der Anzeigetafel herunter. 12:22 stand da zu lesen. Der ATV lag tatsächlich mit zehn Toren im Rückstand, und nichts deutete darauf hin, dass die folgenden 30 Minuten daran etwas ändern könnten. Dazu lief beim TV Aldekerk, der die beiden ersten Saisonspiele gewonnen hatte, zu viel aus dem Ruder. Und es war nicht auszumachen, wer aus dem Kader von Burkhard Heesen an diesem Abend das Ruder in die Hand nehmen sollte, um dem Spiel eine Wende zu geben.

Zumal sich nach 20 Minuten Simon Welzel, der in den beiden ersten Spielen in Abwehr und Angriff des ATV überragende Akzente gesetzt hatte, am Rücken verletzt hatte und von Trainer Heesen nicht mehr eingesetzt wurde. „Das Risiko, dass Simon länger ausfällt, war mir einfach zu groß“, begründete der Aldekerker Trainer seine Entscheidung. Zu diesem Zeitpunkt lag der ATV mit 9:13 hinten, in den folgenden acht Minuten wurde daraus das vorentscheidende 11:20. Anschließend musste die HSG Düsseldorf II, bei der Spielmacher Philip Pöter neben Jugend-Nationalspieler Markus Neukirchen und Rechtsaußen Florian von Gruchalla zum herausragenden Mann wurde, den haushohen Vorsprung nur noch routiniert verwalten. Das gelang der Mannschaft von Trainer Daser auf vorzügliche Weise, sie hatte es allerdings an diesem Tag gegen einen indisponierten ATV auch leicht.

Nach 60 Minuten hieß es 31:42. HSG-Keeper Engelen, der die Aldekerker Angreifer reihenweise zur Verzweiflung gebracht hatte, wollte gar nicht glauben, was er las. „Anders herum wäre normal gewesen“, sagte Engelen. HSG-Trainer Daser, dem nach eigener Aussage fast seine gesamte erste Sieben nicht zur Verfügung stand und deshalb auch selbst mitspielte, strahlte übers ganze Gesicht: „Wie auch immer die Aldekerker ihre Abwehr umgestellt haben, sie konnten uns dadurch nicht in Schwierigkeiten bringen. Das hat Aldekerk weiter verunsichert und uns stärker werden lassen. Wobei man natürlich sagen muss, dass durch die Spieler von oben wir für jeden Gegner derzeit sehr schwer ausrechenbar sind.“ ATV-Coach Burkhard Heesen war überrascht, dass seine Mannschaft besonders im ersten Abschnitt kein wirkliches Rezept fand, der HSG beizukommen. „Das war vielleicht heute ein heilsamer Schock“, versuchte Heesen der herben Klatsche noch etwas Gutes abzugewinnen.

(RP)
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