Jugendfußball "High-Noon"-Fußball im Schatten des Centro

Straelen · Die A-Junioren des SV Straelen treten am Sonntag in Oberhausen zum endgültigen Endspiel gegen den SV Uedesheim an.

 <strong>Der Meistermacher:  Trainer Panagiotis  Charalambakis  möchte sich mit dem Aufstieg verabschieden.

<strong>Der Meistermacher: Trainer Panagiotis Charalambakis möchte sich mit dem Aufstieg verabschieden.

Foto: samla.de

Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Fußball-Niederrheinliga der A-Junioren: SV Uedesheim - SV Straelen (So., 13.15 Uhr, Sportanlage von Concordia Oberhausen, Concordiastraße 55). Toni Pütz weiß, wie's geht. Der Co-Trainer der A-Junioren des SV Straelen hat im Fußball schon so viel erlebt, dass er auch gelassen mit "High-Noon-Situationen" umgehen kann. Und vor einer solchen stehen seine Jungs am kommenden Sonntag auf einem Kunstrasenplatz im Schatten des Oberhausener "Centro". Doch Pütz ist vor dem endgültigen Finale um den Aufstieg in die Niederrheinliga die Ruhe selbst und die Zuversicht in Person: "Ich begleite die Mannschaft mittlerweile schon seit sieben Jahren. Eine sehr schöne Zeit, in der wir viel erlebt haben. Das ist jetzt meine vierte Quali-Runde. Die drei vorherigen waren alle erfolgreich."

Wer die schier endlose Saison der A-Junioren der Grün-Gelben verfolgt hat, gelangt unweigerlich zu dem Fazit, dass sich die Mannschaft einen glücklichen Schlussakkord verdient hat. Erst machte die Auswahl um Trainer Panagiotis Charalambakis, der sich am Sonntag ebenso wie sein Assistent Toni Pütz mit dem Aufstieg verabschieden möchte, ihr Meisterstück in der Leistungsklasse. Es folgten zwei Kantersiege in der Relegation gegen den SV Mönchengladbach (5:0) und den SV Raadt (7:0).

 &lt;strong&gt;Der Manager:  Bernd Janhsen möchte am Sonntag jubeln und schnell einen neuen Trainer präsentieren.

<strong>Der Manager: Bernd Janhsen möchte am Sonntag jubeln und schnell einen neuen Trainer präsentieren.

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Dann gab's am vergangenen Sonntag Endspiel Nummer eins: Beim Nachwuchs des VfR Fischeln hätte ein Unentschieden bereits zum Aufstieg in die Niederrheinliga gereicht. Schiedsrichter Martin Ulankiewicz hielt seine Pfeife in der Nachspielzeit beim Stand von 2:2 bereits zum Abpfiff bereit, als der Gastgeber zum letzten Angriff ansetzte. Beteiligt war der Fischelner Torhüter, der sich vor seinem Schussversuch zu allem Überfluss den Ball offenkundig auch noch mit der Hand vorgelegt hatte. Damit nicht genug: Den Abpraller verwertete ein Krefelder Angreifer zum 3:2-Endstand. Der SV Straelen, der praktisch schon mit beiden Beinen in der Niederrheinliga gestanden hatte, muss eine weitere Zusatzschicht einlegen.

"Im ersten Moment waren wir natürlich alle geknickt. Doch inzwischen sind die Jungs in einer ,Jetzt-erst-recht-Stimmung'", sagt Toni Pütz. Am Montagabend wurde der Gegner der jungen Hoffnungsträger der Grün-Gelben per Losentscheid ermittelt. Der SV Straelen trifft am Sonntag auf den SV Uedesheim, der sich in der Leistungsklasse des Fußball-Kreises Neuss die Meisterschaft mit 44 Punkten aus 18 Spielen gesichert hat. In der Relegation gelangte die Mannschaft erst am letzten Spieltag mit einem 4:0 gegen die Sportfreunde Niederwenigern in den Kreis der vier besten Tabellenzweiten der sechs Gruppen. Das bessere Torverhältnis gegenüber dem 1. FC Kleve gab letztlich den Ausschlag zu Gunsten der Nachwuchskicker aus Neuss.

 Der Kapitän: Lucas Holla geht mit gutem Beispiel voran und keinem Zweikampf aus dem Weg.

Der Kapitän: Lucas Holla geht mit gutem Beispiel voran und keinem Zweikampf aus dem Weg.

Foto: samla.de

SV Uedesheim ? Klingt zunächst nach der großen Unbekannten. Doch die Verantwortlichen des SV Straelen sind gut vernetzt, wie es auf Neudeutsch heißt, und haben umgehend ihre Kontakte spielen lassen. "Uedesheim musste in der Relegation unter anderen gegen BV 04 Düsseldorf spielen. Zu diesem Verein haben wir seit vielen Jahren einen guten Draht. Die Trainerkollegen haben uns mit wertvollen Infos versorgt", erklärt Toni Pütz. Somit weiß der Straelener Nachwuchs längst, was ihn am Sonntag auf neutralem Gelände erwartet. Pütz: "Es handelt sich um eine eingespielte Mannschaft, die sehr diszipliniert auftritt und das Konterspiel bevorzugt." Obwohl die Grün-Gelben am Sonntag trotz der 2:3-Niederlage eine starke Leistung lieferten, gibt's gegen Uedesheim die eine oder andere personelle Änderung. Torhüter Stefan Hüpen, der seine Mannschaft zwischenzeitlich mit einigen glänzenden Reflexen im Spiel gehalten hatte, nimmt auf der Bank Platz - das war schon vor der Partie in Fischeln so abgesprochen. Dafür darf wieder Nick Esser ran. Außerdem geht Tobias Eickmanns am Wochenende auf Klassenfahrt. Den vakanten Job im defensiven Mittelfeld übernimmt Tim Ingenpaß.

Wenn die "Mission Niederrheinliga" am Sonntag das ersehnte Happy-End hat, kann sich Toni Pütz bereits im nächsten Jahr ein ungewöhnliches Comeback vorstellen: "Vielleicht hält meine Quali-Serie ja. Und wenn der SV Straelen dann wieder in der Relegation antreten muss, stehe ich als Glücksbringer gerne bereit." Dagegen ist der Abschied von Coach Charalambakis beschlossene Sache - Jugend-Manager Bernd Janhsen wird in Kürze einen Nachfolger präsentieren.

(RP)
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