Helmut van Weegen organisiert Citylauf Dieser Mann bringt in Geldern die Läufer auf die Straße
Geldern · Seit 2008 leitet Helmut van Weegen die Laufabteilung des GSV Geldern. Nur ein Jahr später hatte er den Gelderner Citylauf wiederbelebt. Wenn am kommenden Samstag die nächste Auflage steigt, hat van Weegen viele Monate harter Arbeit hinter sich.
Viele Gelderner werden mit dem Namen Helmut van Weegen ad hoc wenig anfangen können. Doch er ist der Mann, der den City-Lauf, das Laufspektakel in der Gelderner Innenstadt, nicht nur populär gemacht, sondern auch zu neuem Leben erweckt hat. Seit 2008 leitet er die Laufabteilung des GSV Geldern.
Geboren und aufgewachsen ist er in Uedem und wie es sich für einen Jungen gehört, spielte er natürlich Fußball. Als Senior galt er als größtes Talent der dritten Mannschaft des Uedemer SV. Während seines Studiums der Sozialarbeit hing er die Fußballschuhe allerdings an den Nagel, lernte sein jetzige Ehefrau, die aus Geldern kam, kennen und stand vor der Hochzeit vor der Entscheidung: Ziehst sie zu mir oder ich zu ihr? Die Frau konnte sich durchsetzen, seit 1983 wohnt er in Geldern und ist Vater von zwei erwachsenen Söhnen.
1985 gründete Gerd Bloemen die Laufabteilung beim damaligen TuS Gelria 09. Der heute 65-jährige Rentner van Weegen schloss sich dem Verein an. Zu seinen Spezialitäten gehörten eindeutig die Langstreckenläufe, alle 15 Marathon-Läufe beendete er als Finisher.
Ernst Großkämper leitete die Laufabteilung bis 2008 und fragte van Weegen, ob er den Vorsitz übernehmen möchte. Gesagt – getan. Und ein Jahr später begann unter seiner Regie die Erfolgsgeschichte des Gelderner City-Laufs. „Die Veranstaltung gab es bereits vorher, doch sie hatte sich totgelaufen. Das muss 2003 gewesen sein“, erinnert sich van Weegen. „2009 kam Gelderns Bürgermeister Uli Janssen auf mich zu. TuS Gelria 09 feierte sein 100. Gründungsjahr. Er meinte, ich sollte was machen und dann habe ich die Laufveranstaltung wieder aufleben lassen.“
Als Leiter einer Laufabteilung hat er natürlich damit zu kämpfen, dass sich kaum noch Läufer einem Verein anschließen. „Natürlich gibt es dafür gute Gründe“, sagt van Weegen. „Die Alleinläufer wollen sich zeitlich nicht binden und direkt von der Haustür aus loslaufen.“ Doch gibt es genauso Argumente, die für den Vereinsspor sprechen: „Da ist zum einen die gegenseitige Motivation, zum anderen hat man bei festen Zeiten einen Grund, zu kommen und zu laufen. Darüber hinaus bieten wir einmal in der Woche ein Gymnastik-Training in der Halle an.“
In den vergangenen 20 Berufsjahren hat er als Sozialarbeiter für die Psychiatrie der LVR-Klink Bedburg-Hau gearbeitet. Seit zweieinhalb Jahren genießt er die Zeit als Rentner, ohne dabei untätig zu sein – denn er engagiert sich voller Überzeugung für den Verein „Amani Kinderdorf“. Seit seiner Gründung im Jahre 2001 kümmert sich der Verein mit Sitz in Geldern in der Hilfe für bedürftige Kinder in Tansania, deren Familien nicht mehr für sie sorgen können. „Ich bin von Clemens Scholten angesprochen worden und war leicht zu begeistern, mich für die gute Sache einzusetzen“, so van Weegen. „Gerade in Tansania gibt es sehr viele ,Aids-Waisen‘. Zu meinen Aufgaben gehörte es, Bildungspaten zu finden. Der Spendenbetrag von 240 Euro deckt die Internatskosten für ein ganzes Jahr ab. Der Betrag wird einem bestimmten Kind zugeordnet.“
Mittlerweile leistet er für den guten Zweck noch zusätzlich Vorstandsarbeit, doch sein Hauptaugenmerk gilt momentan der Organisation des neuaufgelegten City-Laufs, der am kommenden Samstag wieder durch die Gelderner Innenstadt führen wird. Van Weegen ist zuversichtlich, das Event mit einer ordentlichen Teilnehmerzahl von 500 Sportlern und mehr reibungslos über die Bühne zu bringen.