Handball "Handball-Doktor" plant Aufholjagd

Straelen · Thomas Floeth feiert Sonntag sein Comeback und soll die Spielerinnen des SV Straelen zum Klassenerhalt in der Vierten Liga führen. Die favorisierten Landesliga-Männer der Grün-Gelben stehen vor einer unangenehmen Aufgabe.

 Thomas Floeth zückt die Taktik-Tafel und verordnet den Straelener Regionalliga-Handballerinnen eine disziplinierte Spielweise. Lena Linßen spielt dabei in seinen Überlegungen eine ganz wichtige Rolle.

Thomas Floeth zückt die Taktik-Tafel und verordnet den Straelener Regionalliga-Handballerinnen eine disziplinierte Spielweise. Lena Linßen spielt dabei in seinen Überlegungen eine ganz wichtige Rolle.

Foto: Gerhard Seybert/Heinz Spütz

Regionalliga der Frauen: Neusser HV - SV Straelen (So., 16.30 Uhr). "Es geht zunächst einmal darum, den Patienten zu reanimieren", sagt der "Handball-Doktor" nach 150 Trainingsminuten. Viereinhalb Jahre nach seiner letzten Partie als Trainer von Straelens Vorzeige-Handballerinnen hat Thomas Floeth am Dienstag Thomas Hoffmann abgelöst und damit das Zepter erneut übernommen.

Ziel Nummer eins besteht darin, die Grün-Gelben in der Vierten Liga wieder konkurrenzfähig zu machen - zunächst einmal, ohne dabei auf die Tabelle zu gucken. "Das macht einen nur verrückt und sorgt für mehr Druck, als es uns derzeit gut tut", erklärt Floeth. Der Druck lässt sich im morgigen Spiel allerdings nicht ganz vermeiden. Schließlich geht's gegen einen direkten Tabellennachbarn. Gastgeber Neusser HV hat bis dato nur ein Pünktchen mehr auf dem Konto als die Grün-Gelben, machte zuletzt aber eine weitaus bessere Figur.

Handball: "Handball-Doktor" plant Aufholjagd
Foto: Spütz Heinz

Am vergangenen Spieltag erreichte die Mannschaft ein respektables Unentschieden in Dünnwald. Eine unangenehm zu spielende 5:1-Deckung sowie eine quirlige Rückraumreihe sind die Trümpfe im Neusser Spiel. Beim ersten Aufeinandertreffen mit dem SVS gelang es, diese auszuspielen. Straelen war chancenlos, verlor vorne einen Ball nach dem anderen und bekam hinten Madita Schut nicht in den Griff. Nach 60 einseitigen Minuten stand eine ernüchternde 20:29-Niederlage zu Buche.

Elf Spieltage, also die komplette Rückrunde, sind noch zu spielen. Viel Zeit, um wieder auf Kurs zu kommen. Genug Zeit? Für Thomas Floeth steht fest: Es gibt einiges zu tun. Problem Nummer eins: Die gigantische Fehlerquote. "Die Abwehr steht gar nicht schlecht.

Doch wenn man Woche für Woche zehn und mehr Gegenstoßtore kassiert, wird er schwer, auf dem Niveau Spiele zu gewinnen", weiß Straelens Trainer. Das ist aber nicht die einzige Stellschraube, an der er in den kommenden Wochen drehen will. Kurzfristig wird sich entscheiden, ob Lena Linßen spielen kann. Ansonsten sind alle Straelener Spielerinnen fit und gewillt, den Negativtrend zu stoppen.

Handball-Landesliga der Männer, Gruppe 1: VT Kempen - SV Straelen (heute, 17.15 Uhr). Acht Spieltage lang musste Kempen auf seinen zweiten Saisonsieg warten. Dann stieß vor Weihnachten Maximilian Ginders zur Mannschaft. Und plötzlich lief es wie am Schnürchen. In drei Partien holte der Vorletzte sechs Punkte und fegte zuletzt das Top-Team aus Schwafheim, bis dato Tabellenzweiter, mit 28:19 vom Parkett. Bester Torschütze: Maximilian Ginders, der aber auch als Passgeber, Lückenreißer und Stabilisator in der Abwehr glänzt.

"Das wird ein ganz anderes Spiel als in der Hinrunde. Und da haben wir uns schon ungemein schwer getan", erinnert sich SVS-Coach Dieter Pietralla an einen überaus schmeichelhaften 27:26-Sieg, den man sich erst auf den allerletzten Metern sichern konnte.

Seitdem ist viel passiert. Während es für Kempen schnurstracks in Richtung Tabellenkeller ging, aus den man sich derzeit überaus erfolgreich herausarbeitet, biss sich der SVS in der Spitzengruppe fest. Zuletzt setzten sich die Grün-Gelben, obwohl personell stark geschwächt, souverän beim spielstarken TV Oppum durch.

Und doch warnt Straelens Trainer ausdrücklich vor dem kommenden Gegner, der sich im Aufwind befindet. "Die Rückraumachse Birkmann/Pastoors/Ginders ist richtig stark. Wir müssen hellwach und vor allem im Eins-gegen-Eins stark sein", erklärt Pietralla.

(terh)
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