Reinhard Winkler spricht über die Stadtmeisterschaft „Familienfeier der Gelderner Fußballer“

Geldern · Grün-Weiß Vernum richtet am Samstag, 1. Februar, zum achten Mal die Fußball-Stadtmeisterschaft aus.

 Vernums Johannes Terhorst gräscht im Finale der Stadtmeisterschaft 2019 gegen den SV Veert nach dem Ball, sein damaliger Mitspieler Martin Weiser schaut zu.

Vernums Johannes Terhorst gräscht im Finale der Stadtmeisterschaft 2019 gegen den SV Veert nach dem Ball, sein damaliger Mitspieler Martin Weiser schaut zu.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Viele Jahre lang mussten die Gelderner Fußballfreunde auf den geliebten Budenzauber in der Winterpause verzichten. Bis 2013 – da setzte Grün-Weiß Vernum mit der Premiere der „Stadtmeisterschaft im 21. Jahrhundert“ der Durststrecke ein Ende. Am Samstag, 1. Februar, geht die inzwischen achte Auflage der Titelkämpfe über die Bühne – wie immer unter der bewährten Regie der Grün-Weißen um ihren Vorsitzenden Reinhard Winkler.

Wie die Zeit vergeht. Die „neue“ Gelderner Stadtmeisterschaft geht demnächst in ihre achte Runde. Bahnt sich da etwa so etwas wie eine traditionelle Veranstaltung an ?

 Fußballfreunde unter sich: Markus Bexte (l.), Leiter der Gelderner Geschäftsstelle der Volksbank an der Niers, loste im Beisein von Reinhard Winkler die Gruppen für die Stadtmeisterschaft aus.

Fußballfreunde unter sich: Markus Bexte (l.), Leiter der Gelderner Geschäftsstelle der Volksbank an der Niers, loste im Beisein von Reinhard Winkler die Gruppen für die Stadtmeisterschaft aus.

Foto: GW Vernum

Reinhard Winkler Da gehe ich doch einmal fest von aus. Die Titelkämpfe sind so etwas wie die große Familienfeier der Gelderner Fußballer. Die Spieler kennen sich ja fast alle untereinander. Deshalb steht bei allem Ehrgeiz auch immer der Spaß im Vordergrund. Das ist wohl auch der Hauptgrund dafür, dass diesmal wieder alle acht Mannschaften mit von der Partie sind. Und für die Zuschauer ist es eine schöne Abwechslung in der Saure-Gurken-Zeit.

Wie schätzen Sie das sportliche Niveau ein ?. Gibt’s „Budenzauber am Bollwerk“ ?

Winkler Zunächst einmal ist doch das Schöne am Wettbewerb, dass auch die C-Ligisten mitmachen und begeistert bei der Sache sind. Da darf man dann ruhig auch einmal Abstriche machen. Aber fast alle Mannschaften haben einige Spieler in ihren Reihen, die besonders gerne in der Halle spielen. Deshalb gibt’s durchaus technische Kabinettstückchen auf dem Parkett zu sehen.

Wird nach den neuen Futsal-Regeln gespielt ?

Winkler Hören Sie bloß auf. Bei uns wird noch richtig Fußball gespielt. Wir richten ja schließlich keine Stadtmeisterschaft in rhythmischer Sportgymnastik oder im Hallen-Jojo aus. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung zu diesem Thema. Mir reicht es schon, dass der Verband uns vorschreibt, dass wir diesmal mit Futsal-Bällen spielen müssen. Die Dinger hüpfen überhaupt nicht. Ich bin froh, dass uns ein Sponsor bei der Anschaffung der Bälle unter die Arme gegriffen hat.

Wie viele Helfer benötigt ihr Verein, um die Veranstaltung auf die Beine stellen zu können ?

Winkler Im Vorfeld sind das gar nicht einmal so viele. Aber am Tag der Meisterschaft sind immer rund 30 Helfer im Einsatz. Schließlich wollen die Besucher auch den ganzen Tag über mit Kaffee, Kuchen und Getränken versorgt werden. Bockwürstchen gibt’s selbstverständlich auch.

Am vergangenen Wochenende hat sich bei der Kreismeisterschaft der eine oder andere Besucher über den recht happigen Eintrittspreis von sechs Euro beklagt. Gibt’s die Stadtmeisterschaft etwas günstiger zu haben ?

Winkler Bei uns kostet der Spaß gerade einmal drei Euro. Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass wir keine Oberliga-Mannschaften im Angebot haben.

Haben Sie schon einen Favoriten auf den Stadtmeister-Titel ausgemacht ?

Winkler Einen klaren Favoriten gibt’s nicht, der Ausgang des Turniers ist völlig offen. Sicherlich werden wieder die üblichen Verdächtigen gehandelt. Dazu zählen speziell unsere Mannschaft und der SV Walbeck, die in den vergangenen sieben Jahren jeweils dreimal gewonnen haben. Aber auch der SV Veert und die beiden A-Ligisten GSV Geldern und Arminia Kapellen dürfen sich Chancen ausrechnen. Wobei gerade in der Halle auch die nötige Portion Glück eine Rolle spielt. Das hat man im letzten Jahr gesehen, als wir das Finale durch ein Veerter Eigentor mit 1:0 gewonnen haben. Aber mir ist der Sieger auch relativ egal. Für mich ist die Hauptsache, dass die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz beschäftigungslos bleiben.

Bei allem Spaß: Grün-Weiß Vernum plant die „Mission Titelverteidigung“. Bereitet sich Sascha Heigl mit seinen Jungs in der Halle vor?

Winkler Das hätte er ohnehin getan, weil die Mannschaft ja rechtzeitig fit sein soll, wenn es Mitte Februar in der Meisterschaft wieder ernst wird. Ich kann mir vorstellen, dass Sascha diesmal besonders ehrgeizig ist. Im vergangenen Jahr war er nämlich im Urlaub und hat am Telefon erfahren, dass wir den Titel geholt haben.

Noch ein Wort zu den Grün-Weißen. Möchte man sich in Vernum noch einmal auf das „Abenteuer Bezirksliga“ einlassen ?

Winkler Wir fühlen uns in der Kreisliga A pudelwohl. Aber wenn es sportlich noch einmal zum Aufstieg reichen sollte, werden wir uns nicht dagegen wehren.

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