Fußball GSV verhindert Blamage - TSV nur torlos

Gelderland · Fußball-Bezirksliga, Gruppen 3 und 4: Der GSV Geldern hätte sich gegen Schlusslicht Pfalzdorf beinahe eine Niederlage eingefangen. Der TSV Wa.-Wa. kommt gegen Willich nicht über ein 0:0 hinaus. Walbeck verpasst einen Sieg gegen Goch.

 In den letzten 20 Minuten ging es heiß her. Wachtendonk verbuchte drei gefährliche Chancen, musste aber auch einen Torschuss der Willicher abwehren.

In den letzten 20 Minuten ging es heiß her. Wachtendonk verbuchte drei gefährliche Chancen, musste aber auch einen Torschuss der Willicher abwehren.

Foto: Gerhard Seybert

Der SV Walbeck kassiert in der 80. Minute den Ausgleich. Sevelen verliert gegen Fichte Lintfort. Der FC Aldekerk schlägt die TSF Bracht mit 5:4.

Gruppe 3: TSV Wa.-Wa. - VfL Willich 0:0. So wie es TSV-Trainer Wilfried Steeger erwartet hatte, entwickelte sich im Heimspiel gegen Willich eine Partie auf Messers Schneide. "Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Wirklich viel ist auch nicht passiert", sagte der Coach. Auch nach der Pause machten beide Teams da weiter, wo sie vorher aufgehört hatten. Ab der 70. Minute legten die Wachtendonker dann aber einen höheren Gang ein und übten Druck auf die Willicher Abwehr aus. Das machte sich bezahlt. Timo Verhoeven wäre beinahe das Führungstor gelungen, doch zwei Mal scheiterte er am gut aufgelegten VfL-Torwart. Die Gäste konterten mit einem Torschuss, den Wachtendonks Keeper Joshua Claringbold ebenso gekonnt abwehren konnte. Es ging Schlag auf Schlag weiter. Philipp Krauß machte sich auf, um das 1:0 für die Gastgeber herzustellen, scheiterte aber ebenfalls.

Noch ärgerlicher für den TSV war, dass Robin Baumgart in der 90. Minute die Gelb-Rote Karte sah, nachdem der Schiedsrichter ein Foul gesehen hatte. Dem sei aber schon einige Sekunden zuvor ein Willicher Foul vorausgegangen, wie Steeger klarstellte. Nichtsdestotrotz konnte der Trainer mit dem Remis leben. "Nach der 1:6-Klatsche gegen Tönisberg sind wir froh, wieder einen Punkt geholt zu haben, obwohl Willich jetzt nicht unbedingt auf drei Punkte gespielt hat."

TSF Bracht - FC Aldekerk 4:5 (3:3). Ein torreiches Spiel konnte hingegen Aldekerks Spielertrainer Marc Kersjes verfolgen. Seine Elf erwischte gegen Bracht einen Blitzstart und führte nach Toren von Kevin Mertens und Oliver Martens nach vier Minuten schon mit 2:0. "Das hab' ich in der Form auch noch nicht erlebt. Bracht hat ein starkes Pressing gespielt und uns Räume ermöglicht. Die waren nach den Gegentoren aber nicht schockiert und haben weiter Druck gemacht", sagte Kersjes. Wenig später kamen die Turn- und Sportfreunde zurück zum 1:2. Doch Aldekerk erhöhte daraufhin mit einem Elfmetertor durch Jannik Wißfeld auf 3:1. Das schien die Heimelf erneut nicht zu beeindrucken. Bis zur Pause hatte Bracht wieder ausgeglichen. "Ab der 60. Minute haben wir das Spiel dann übernommen", sagte Kersjes, was sich auch in weiteren Toren ausdrückte. Niklas Hegmans traf mit einem wunderbaren Fallrückzieher zum 4:3, Jannis Altgen legte das 5:3 kurze Zeit später nach.

Doch wer dachte, der FCA habe bereits gewonnen, der irrte. Denn die TSF kamen wieder zurück und markierten das 4:5. "Danach gab's eine spannende Endphase. Niemand wusste, ob noch ein Tor fallen würde", sagte der FCA-Coach. Doch in den letzten Minuten blieb weiterer Torjubel auf beiden Seiten aus. "In der Schlussphase haben wir noch einmal gut verteidigt. Insgesamt haben wir berechtigt gewonnen. Aber es war das erwartet schwere Spiel", resümierte Kersjes.

Gruppe 4: GSV Geldern - Alemannia Pfalzdorf 5:5 (3:3). Ebenfalls torreich ging die Partie zwischen Geldern und Pfalzdorf zu Ende. Und zu aller Überraschung präsentierte sich das Liga-Schlusslicht aus Pfalzdorf deutlich besser als die favorisierten Gastgeber. "Die haben uns lange Zeit eingeschnürt. Wir haben fast 70 Minuten gebraucht, um uns aus der Umklammerung zu lösen", gab GSV-Trainer Peter Streutgens zu. In der ersten Halbzeit legte Pfalzdorf immer wieder vor, Geldern hielt aber Anschluss und konnte kurz vor der Pause ausgleichen.

Für den GSV hatten Rene op de Hipt und zwei Mal Maik Noldes getroffen. Auch nach dem Seitenwechsel fiel den Gastgebern zunächst nicht viel ein, was dazu führte, dass Pfalzdorf plötzlich mit 5:3 vorne lag. Zudem musste Thomas Pauls verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Partie wurde deshalb sogar kurzzeitig unterbrochen, da ein Rettungswagen kommen musste. Erst spät raffte sich der GSV wieder auf, kam zum 4:5 durch Kai Rietz zurück und glich in der Nachspielzeit durch Cristian Voicu zum 5:5 aus. "Das war eines unserer schlechtesten Spiele. Der Punkt ist mehr als glücklich. Pfalzdorf war besser. Die haben unseren Spielaufbau ständig zunichte gemacht", sagte Streutgens.

SV Sevelen - Fichte Lintfort 1:5 (0:2). Sevelen musste sich aufgrund von ärgerlichen Fehlern in entscheidenden Situationen mal wieder geschlagen geben. "Das Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf. Fichte hat mit zwei Toren zuviel gewonnen", sagte SVS-Trainer Thorsten Fronhoffs. Obwohl seine Elf verlor, sprach der Coach ein Kompliment aus: "Die Jungs haben die Ausfälle gut kompensiert und eine kämpferische Leistung abgeliefert. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir eine gute Phase. Leider sind wir durch zwei katastrophale Fehler wieder auf die Verliererstraße abgebogen." Damit meinte Fronhoffs die Situationen, die zu zwei Gegentoren in Halbzeit eins geführt hatten. Sevelen passte nicht auf und Lintfort ließ sich nicht zweimal bitten. "Die beiden Tore kamen wie aus dem Nichts. Nach der Pause haben wir mutiger und offensiver gespielt", sagte Fronhoffs. So verbuchte Philipp Langer zwei Großchancen, blieb aber ohne Erfolg. Einmal segelte der Ball an die Latte, das andere Mal wurde sein Schuss von der Linie gekratzt. Stattdessen erhöhte Fichte weiter auf 4:0. In der 78. Minute spielte Sevelen nur noch mit zehn Mann, nachdem Martin Backus wegen Schiri-Beleidigung die Rote Karte gesehen hatte. Immerhin gelang Simon Bledzki kurz vor Schluss noch der Anschlusstreffer. Auch die Lintforter trafen in der letzten Minute noch ein weiteres Mal. "Nach dem 0:3 war die Messe gelesen, aber die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft. Das lässt hoffen", resümierte Fronhoffs.

Viktoria Goch - SV Walbeck 1:1 (0:1). Nach dem umjubelten Sieg gegen Sevelen am vergangenen Sonntag wollte der SV Walbeck nun im Spiel gegen Goch nachlegen. Das wäre auch beinahe gelungen. Erst in der Schlussphase mussten sich die Gäste geschlagen geben.

Anfangs lief es ganz gut für die defensiv ausgerichtete Elf von Trainer John Hesen, der vorige Woche viel Lob für seinen Spieler Philipp Elspaß übrig hatte, der zu Saisonbeginn vom SV Veert an den Bergsteg gewechselt war. Er habe sich zu einem besonders wichtigen Spieler entwickelt, sagte Hesen. Wie wichtig Elspaß mittlerweile ist, zeigte er in der 22. Minute. Goch versuchte sich nach vorne zu spielen, was Walbeck jedoch nicht zuließ. Nach schnellem Konterspiel netzte Elspaß zum wichtigen 1:0 ein. Auch nach der Pause hatten die Gocher mehr Spielanteile, Walbeck lauerte aber weiterhin auf Konterchancen. Und die kamen auch. Tore fielen jedoch nicht. Auch die Gocher blieben zunächst ohne Erfolg. Erst als Kevin Kitzig in der 80. Minute aufs Tor schoss, durften die Gastgeber jubeln. Hätte Walbeck vorher auf 2:0 erhöht, wäre der Auswärtssieg wahrscheinlich eingetütet gewesen. Somit musste sich die Hesen-Truppe mit einem 1:1 anfreunden.

(RP)
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